Bericht von der Kaltblutkörung in Krumke (07.11.2009)
Erschienen am 20.11.2009
Mecklenburger Kaltblüter in Krumke erfolgreich
Überaus erfolgreich für mecklenburgische Kaltblutzüchter endete am 7. November der Körtag im sachsen-anhaltinischen Krumke. Von insgesamt zwölf gekörten Hengsten stellten sie, wie bereits vor zwei Jahren, den Siegerhengst und waren mit einem weiteren Kandidaten erfolgreich.
Erstmals waren bei der von den Pferdezuchtverbänden Brandenburg-Anhalt und Sachsen-Thüringen ausgerichteten Veranstaltung auch hessische Züchter dabei. 30 Hengste von Ausstellern aus sieben Bundesländern wurden aufgetrieben. Eine solche Anzahl wurde laut Aussage von Wolfgang Jung, Vorsitzender des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt, letztmalig Mitte der 1960er Jahre auf der zentralen DDR-Körung verbucht.
Genealogisch zeigten die ausgestellten Pferde eine gute Breite, was sich auch im Lot der gekörten Hengste widerspiegelt: Nachkommen (fast) aller Hengstlinien sind hier vertreten. Zuchtleiter Dr. Ingo Nörenberg schwärmte, „seit 20 Jahren nicht so ein Lot gesehen“ zu haben. „Gute Typen, verbessert in der Bewegung, bei etwas Abstrichen im Fundament.“ Dies erklärt auch die große Anzahl von 13 gekörten Junghengsten.
Siegerhengst „Baduin“ stammt aus Mecklenburg
Der braune, 1,65 m große „dolle Sohn“ des Berti I, wusste von Beginn an zu gefallen und wurde unangefochten Sieger dieses Jahrgangs. Der klassisch ostdeutsch gezogene Hengst hat den bedeutenden Berthold zum Großvater und auf der Mutterseite den Belgier Vanquer zum Ur-Urgroßvater. Aussteller Ulrich Fehse kommt aus Sachsen-Anhalt; gezogen ist der neue Champion allerdings in Mecklenburg von Holger Dethloff (Petschow). Dr. Nöhrenberg bescheinigte Balduin bei “guter Größe und Ausstrahlung, Harmonie par excellence in der Oberlinie. Zudem zeigte er sich „beweglich und ausbalanciert“ sowie „fleißig und ergiebig im Schritt“. Das Landgestüt Moritzburg erwarb ihn als neuen Beschäler.
Ebenfalls in Mecklenburg gezogen, aufgezogen in Thüringen, präsentierte sich die Katalognummer 21, Georg, ein Sohn des Gustav von Lupitz. Dieser Braunschimmelhengst, 1,64 m groß, bereits dreieinhalbjährig, entstammt der Hengstlinie des Elbrus. „Typvoll, nobel, trocken, mit feinem Gesicht“, so der Kommentar. Bemängelt wurde ein „strammer Vorderfuß“. Züchter: Walter Habermann (Torgelow), Aussteller: Familie Bonkhoff (Uhlstädet-Kirchhasel).Neben dem Sieger wurden drei weitere Hengste prämiert. Kat.Nr. 5 (Reservesieger), ein westfälisch gezogener Fuchshengst von Astor (1,69 m). Kat. Nr. 27 (2. Reservesieger) Namiro von Kläden brauner Sohn v. Nathan (1,69 m). Kat. Nr. 2 (3. Reservesieger), ein hellbrauner Achat-Sohn (1,62 m).
Ein umfangreiches Schauprogramm zeigte zum Abschluss die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten kaltblütiger Pferde. Vom Reiten, Einsatz in der Therapie über ein- und mehrspänniges Fahren bis zum Holzrücken war alles vertreten. Karla Ebert/Erhard Schroll
