Mühlengeez: 63 Stuten bei der Elitestutenschau vorgestellt

Erschienen am 18.09.2012
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Staatsprämienstute Pijana wurde "Miss Mecklenburg 2012"

Mühlengeez - Auf der Landwirtschaftsausstellung MeLa in Mühlengeez, größte Agrarschau in Deutschland, die mit einem Besucherrekord von 71.000 zu Ende ging, wurden auch wieder die besten dreijährigen Stuten im Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern mit dem Staatsprämientitel ausgezeichnet. Das Mecklenburger Warmblutpferd stand in diesem Jahr ganz besonders im Blickpunkt. Als "Tier der MeLa" wurden dieser Pferderasse neben der Elitestutenschau mehrere Programmpunkte gewidmet. Dazu gehörte eine Hengstschau mit Vererbern der

staatlichen und privaten Hengsthaltung, sowie ein werbewirksamer und eindrucksvoller Wettbewerb der Stutenfamilien. Das Pferdeschauprogramm des Gestütes Ganschow zog ebenfalls wieder viele Besucher in ihren Bann.

Zur Eliteschau, die bei recht windigen und kühlen Temperaturen stattfand, schickten die Züchter und Besitzer am 14. September insgesamt 63 Stuten zehn verschiedener Rassen ins "Rennen", 33 Stuten bzw. 34% weniger als im Vorjahr. Weniger die Gesamtzahl, als vielmehr die Qualität der anwesenden Stuten beeindruckte die Kommission und das leider sehr spärlich anwesende Fachpublikum rund um den

Schauring. Insgesamt erhielten 48 Stuten eine Staatsprämie. Fünf weitere (3 Rheinisch Deutsche Kaltblüter und 2 Fjordpferde) wurden Staatsprämienanwärterinnen, weil sie noch keine Leistungsprüfung abgelegt haben. 18 Stuten wurde der Titel "Verbandsprämie" zuerkannt. 10 davon während der Eliteschau, 8 weitere, die zwar Staatsprämienanwärterinnen waren, aber nicht zur Eliteschau vorgestellt wurden. Im vorigen Jahr wurde bei der Eliteschau 68 Stuten der Staatsprämientitel zuerkannt.

Das "Tier der MeLa 2012", das Mecklenburger Warmblut, war mit 25 Stuten bei der Eliteschau vertreten, die in drei Ringen bewertet wurden. 17 von ihnen erhielten den

Staatsprämientitel, sechs gingen auf dem Brillantring und wurden prämiert. Qualifiziert waren 29 Stuten des Geburtsjahrgangs 2009, hatten also die Schwellenwerte von 7,5 (Typ 8,0) bei der Stutbuchaufnahme und 7,3 bei der Leistungsprüfung erreicht. Im vorigen Jahr waren noch 53 Stuten qualifiziert, von denen 42 anwesend waren und 32 mit dem Titel "Staatsprämie" ausgezeichnet wurden. Die Zahl der Staatsprämienstuten hat sich somit fast halbiert.

"Miss Mecklenburg 2012" beim Mecklenburger Warmblut, größte Population im Land, wurde eine Stute, die genetisch aus dem Gestüt Ganschow hervorgegangen ist. PIJANA, so ihr Name, ist eine Tochter des Hengstes

Pinatubo, der Oldenburger Placido-Sohn befand sich einst im Besitz des ersten Verbandspräsidenten Jürgen Harnack und wirkte einige Zeit im Gestüt Ganschow. Mutter ist die Elitestute Jana (v. Janos) aus dem Gestüt Ganschow, die in diesem Jahr selbst als Stammstute in der Stutenfamilie des Gestütes Ganschow auftrat und bei der MeLa als "Beste Mutterstute" ausgezeichnet wurde. Jana hat auch eine sportliche Karriere hinter sich. Ronald Lüders (Chefbereiter im Gestüt Kempke Hof) wurde mit ihr Anfang der 1990er Jahre Landesmeister der Dressurreiter. Auch Jana’s Mutter, die Elitestute Adra I v. Adriano, kann auf eine Dressurkarriere verweisen. Leistung und Mecklenburgischer Adel verbinden sich somit in der Siegerstute

PIJANA, die von ihrem Besitzer Ingo Junck aus Garz/Rügen ausgestellt wurde. Die Stute erreichte insgesamt 816,25 Punkte und glänzte vor allem bei der Eliteschau mit einer Wertnote (WN) von 8,63. Für den Typ erhielt sie WN 9,5. Pijana gehört der Mecklenburger Stutenfamilie der Gundula v. Gründer II an, aus der bisher 19 Staatsprämienstuten (davon 5 Elitestuten) und vier gekörte Hengste hervorgegangen sind. Eine würdige Siegerin und Aushängeschild der Mecklenburger Zucht.

Zur Reservesiegerin riefen die Juroren COCO CHANEL aus. Die Stute aus der Zucht und dem Besitz von Albert Vielitz (Alt-Seehagen) hat den Hengst Christ vom Gestüt Sprehe zum Vater, der jüngst im Finale des Bundeschampionats der Dressurpferde in Warendorf für Furore sorgte. Mutter ist die Mecklenburger Staatsprämienstute Anuschka v. Anrit. Coco Chanel war nach Auffassung der Experten das bewegungsstärkste Pferd der Eliteschau (WN 9,5). Insgesamt kam Coco Chanel auf 822,60 Punkte, der höchste Wert aller vorgestellten Stuten. Da sie bei der Schau hinsichtlich Typ und Exterieur hinter der Siegerstute zurück blieb und die Ausschreibung vorsieht, dass die Rangierung auf dem Brillantring nach dem visuellen Eindruck bei der Eliteschau erfolgt, wurde sie Reservesiegerin, kann aber mit WN 9,0 als Bewegungssiegerin angesehen werden.

Den 1c Preis erhielt JADE v. Jazz Time, die Fritz & Uwe Beltz (Mistorf) mit der VbPrSt. Wehle v. Weltfriede-Amboléli gezogen und ausgestellt haben. Jade kommt auf insgesamt 812,25 Punkte und entspringt der Mecklenburger Stutenfamilie der Domelfe v. Domkönig. Aus dem Mutterstamm sind bisher drei Staatsprämienstuten und mehrere Sportpferde hervorgegangen. Bei der Leistungsprüfung glänzte Jade vor allem am Sprung mit WN 9,0. Bei der Eliteschau gab es WN 8,38.

QUERATINA v. Quiztime a.d. hannoverschen StPrSt. Whoopi v. Wolkentanz-Maat II wurde 1d Preisträgerin. Im hannoverschen Hesel bei Hinrich-Johannes Buss gezogen, wurde die Fuchsstute von ihrem Besitzer Uwe Lemmermann (Wilstedt) ausgestellt. Vater Quiztime (v. Quando-Quando) war 2008 Siegerhengst der Mecklenburger Körung in Redefin. Die doppelt veranlagte Stute erreichte 807,15 Punkte und erhielt wie Jade bei der Schau WN 8,38. Dabei präsentierte sich Queratina mit WN 9,0 als das zweitbeste Trabpferd.

Der 1e Preis ging an COMME CI COMME CA. Andreas Linde (Utzedel) ist Züchter und Besitzer. Er hat die Stute, die der Familie der Alaskafuchs v. Asparagus entspringt, mit Carrico (v. Catoki) aus seiner StPrSt. Laissez Faire v. Lancer III-Patrick xx gezogen. Fünf Staatsprämienstuten, zwei gekörte Hengste und mehrere S-Sportpferde gingen aus dieser Familie hervor. Das Springen ist abstammungsgemäß die Vorzeigedisziplin der Stute (WN 8,63). Sie erreichte insgesamt 781,30 Punkte und wartete bei der Eliteschau mit WN 8,0 auf.

Auf Rang 6 wartete ACOCERTO’S GIRL mit einem 1f Preis auf. Die Schimmelstute wurde bei der Hasselmann GbR in Anklam mit Acocerto aus der Cadiz v. Caletto I-Diolen gezogen und von Besitzerin Sandra Engelmann (Weitenhagen) ausgestellt. Mit ganz viel Schritt ausgestattet (Eliteschau WN 9,0) ist Acocerto’s Girl eine "Künstlerin" am Sprung und wurde bei der Leistungsprüfung mit 9,0 bewertet. Insgesamt erreichte die Stute, die sich in Mühlengeez etwas aufgeregt präsentierte, 777,90 Punkte.

 

Shetlandstute Sprotte von der Ostsee ist die Beste bei den PKS-Rassen

Von den 38 vorgestellten Stuten der Ponys und Kaltblüter erhielten 31 den Staatsprämientitel. Die Titelträger gehören folgenden Rassen an: 4 Deutsche Reitponys, 7 Haflinger, 1 Edelblut-Haflinger, 2 Lewitzer, 1 Norweger (Fjordpferd), 12 Shetlandponys, 3 Partbred-Shetlandponys, 1 Mini-Shetlandpony. Die Zahl könnte sich um 3 Rheinisch Deutsche Kaltblüter und eine Fjordstute erhöhen, wenn diese später ein Leistungsprüfungsergebnis vorweisen, das für Staatsprämienstuten gefordert wird. 2011 wurden 43 Stuten dieser Rassen zur Bewertung vorgestellt, 36 erhielten den Staatsprämientitel. 2010 waren es 45 Stuten und 39 Staatsprämien. Wie 2010 gingen elf Stuten aus neun verschiedenen Rassen auf dem Brillantring.

Das größte Lot der vorgestellten Stuten stellten wie in all den zurückliegenden Jahren drei Shetland-Gruppen. Die Shetlandponys waren mit 12 Stuten vertreten, von denen 11 den Staatsprämientitel erhielten. Von den drei Mini-Shetlandponys erhielten zwei den Titel und die Deutschen Partbred-Shetlandponys waren dreimal vertreten und alle wurden Staatsprämienstuten.

Die Shetlandponyswaren nicht nur zahlenmäßig am meisten vertreten. Sie stellten mit SPROTTE VON DER OSTSEE auch die höchstbewertete Stute der PKS-Rassen, die damit inoffizielle Siegerin dieser Rassengruppe wurde und darüber hinaus mit 835,85 Punkten den höchsten Wert

der gesamten Schau erreichte. Die Tochter des Vitus von der Ostsee, die Katrin Jacobs in Grammdorf aus der Sandra v. Boy-Bojar gezogen hat und sich im Besitz von Stephanie Kalsow (Selmsdorf) befindet, kam mit einem glänzenden Prüfungsergebnis von 8,81 nach Mühlengeez. Damit war sie schon fast uneinholbar, glänzte aber auch bei der Eliteschau mit 9,0 im Typ und einer Gesamtwertnote von 8,38.

Als zweitbeste Shetlandstute wurde Cerinde van t´Heut prämiert. Mit einer Prüfungsnote von 8,75 stand die Fuchsstute von Naikel van de Witte Maat, die in den Niederlanden gezogen und von ihren Besitzern Elisabeth & Gisbert Koch (Setzin) ausgestellt wurde, der Siegerin

nicht viel nach. Auch sie erreichte eine Schaunote von 8,38 und glänzte geradezu mit ihrer Trabmechanik, die mit 9,0 bewertet wurde. Insgesamt erreichte Cerinde van t´Heut 826,55 Punkte.

Siegerin bei den Partbed-Stuten wurde ARIELLE v. Avajo a.d. Minni v. Maistern-Meister. Guido & Annemarie Greskamp (Dreilützow) sind Züchter und Besitzer. Auch bei dieser Stute trug vor allem das gute Prüfungsergebnis (WN 8,56) zum Gesamterfolg bei. Leichte Mängel im Exterieur und der etwas kurze Schritt wurden bei der Schau durch ihren dynamischen Trab (WN 9,0) ausgeglichen. 808,00 lautete das Endergebnis von Arielle.

Als zweitbeste Partbred-Stute wurde auch FENJA prämiert. Elisabeth & Gisbert Koch sind Züchter und Besitzer der Tiegerscheckstute v. Fury a.d. Roberta v. Ringo-Rasmus. Sie punktete vor heimischer Kulisse vor allem in der Geländefahrt (WN 9,25). Bei der Eliteschau war Fenja der Siegerin sogar überlegen, glänzte wie diese im Trag (WN 9,0) und erreichte im Schritt mit 8,0 eine Note mehr.

Auch eine Shetlandponystute im Minitypwurde prämiert. JOLY VOM TREBELTAL ist der Name der Jolly Joker-Tochter, die von ihrem Züchter und Besitzer Gerd Danielzik (Behren-Lübchin) ausgestellt wurde. Mit einem Stockmaß von 77cm ausgestattet, erreichte

die braune Stute bei der Schau in Mühlengeez ein glattes "gut" WN 8,0. Das schicke Gesicht trug wesentlich zur Typnote von 8,5 bei.

Die Haflinger waren mit sieben und die Edelblut-Haflingermit nur einer Stute vertreten. Das es nicht auf die Zahl ankommt, um Siegerin zu werden, sieht man an der Edelblut-Stute DALIYA-DERIN, die Rainer & Susanne Kohl (Brüel) als Besitzer und Aussteller mit Santane und der VbPrSt. Steinliebe v. E.H. Steinalm-Stern gezogen haben. Mit 815,85 Punkten erzielte sie das beste Ergebnis aller Haflingervertreterinnen. In Ganschow mit WN 7,98 unter dem Sattel geprüft, konnte Daliya-Derin in Mühlengeez in allen Merkmalen im deutlichen "gut"

überzeugen und erreichte im Mittel WN 8,38.

Die diesjährige Eliteschau wurde ein großer Tag für die Züchter Rainer & Susanne Kohl, denn auch bei den reinblütigen Haflingern siegten sie mit ihrer Stute NOVACELLa v. Nobelius a.d. Anni v. Almblitz-Maifürst. 811,05 Punkte ergab die Endabrechnung, zu der bereits die Prüfung unter dem Sattel mit WN 8,07 wesentlich beitrug. Auch bei der Stutbuchaufnahme, die in Brüel erfolgte, gehörte Novacella bereits zu den Besten.

Nur vier Deutsche Reitponys wurden in Mühlengeez vorgestellt, die aber alle den Staatsprämientitel erhielten. Siegerin wurde CABA VM v. Fehcamp's Cöstelin aus einer

Mutter von Bennos Dream-Ripsy, die Patricia von Mirbach gezogen hat und sich im Besitz von Martina Ecke (Bad Doberan) befindet. Mit auffälliger Rotschimmelfarbe ausgestattet, war Caba vM ein Hingucker und erreichte nach der Mecklenburger Siegerstute Pijana mit 8,58 die zweithöchste Tagesbewertung, zu der ihr charmanter Typ (WN 9,0) wesentlich beitrug. Alle Bewertungskriterien zusammen ergaben eine Summe von 809,70 Punkte. Bei der Prüfung in Plaaz glänzte die Stute mit 8,38 am Sprung.

Als Reservesiegerin bei den Reitponys wurde CINDERELLA deklariert. Madlen Blunk aus Rastow ist Züchterin der FS Champion de Luxe Stute, die sie aus der StPrSt. Dina Dinelli

v. Domingo-Chameur (Wel.B) gezogen hat. Mit einem Prüfungsergebnis von 7,93 kam die Palomino-Stute nach Mühlengeez erreichte dort eine Schaunote von 8,21 und kam insgesamt auf 792,95 Punkte.

Auch die Lewitzer, für die Mecklenburg-Vorpommern das Ursprungszuchtbuch führt, war mit zwei Stuten spärlich vertreten. Beiden wurde aber der Staatsprämientitel zuerkannt. Zur Siegerin dieser Rasse wurde O’SARAH ausgerufen. Hans-Joachim Frahm (Redefin) ist Züchter und Besitzer der OLLI T-Tochter, die er mit seiner Elitestute Usara v. Ussuri xx-Poncho gezogen hat. Bei der Prüfung unter dem Sattel in Redefin legte O‘Sarah mit WN 8,11 den Grundstein für ihren Erfolg. Vor allem

am Sprung zeigte die Rappschecke schier grenzenloses Vermögen (WN 9,75). Bei der Schau hätte man sich lediglich den Schritt etwas ergiebiger gewünscht. Alle anderen Noten lagen deutlich über 8,0 und die Endnote betrug 8,13. Die Gesamtpunktzahl stieg damit auf 794,05.

Von den drei Fjordstutendie in Mühlengeez vorgestellt wurden konnte nur einer die Staatsprämie verliehen werden, weil die beiden anderen noch ihre Leistungsprüfung nachweisen müssen. Dennoch hat die Jury mit DILAYLA einer dieser beiden den Rassesieg zuerkannt, weil die Ricardo Baron-Tochter sich bei der Eliteschau hervorragend präsentierte. Besitzerin Anita Ruppel-Nagy

(Grammentin) hat sie aus der Dokka v. Stedjeblakken gezogen. Bereits bei der Stutbuchaufname hoch bonitiert, gab es bei der Schau Wertnote 8,21, wobei besonders der Trab mit 8,67 herausstach. Ein positives Prüfungsergebnis sollte nur eine Formsache für Dilaya sein.

In Ermangelung eines Prüfungstermins müssen auch die drei vorgestellten Rheinisch Deutschen Kaltblutstuten vorläufig noch als Prämienanwärterinnen geführt werden. Für diese Rasse wurde deshalb keine Siegerin benannt. Bewertet wurden Ulanka v. Ulan (Z.: Hartmut Schnetzke, Trent; B.: Neubauer & Sohn GbR, Trent), WN 7,58; Fabienne v. Ferry (Z.u.B.: Manfred Scheeel, Spoldershagen), WN 7,46 und Elbfee v. Edgar (Z.u.B.: Günther Lüdders, Laschendorf), WN 7,04.

 

 

 

 

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