Alt Schwerin (17.-18.5.2008)

Erschienen am 11.06.2008
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6. Kaltbluttreffen in Alt Schwerin
Das Freilichtgelände des Agrarhistorischen Museums in Alt Schwerin bot am 17. und 18. Mai wieder für 34 Kaltblutpferde und ihre Besitzer eine ideale Kulisse, um ihre vielseitige Einsatzfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Nicht nur aus Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch aus Brandenburg waren die aktiven Kaltblutpferdezüchter und -halter mit ihren "Dicken" angereist. Im "Gepäck" hatten sie neben Geschirren, Zaumzeug und Sättel diverse Wagen und Kutschen für die Ausgestaltung des Schauprogramms. Erstaunlich, welche Anstrengungen gerade Kaltblutpferdezüchter und -halter auf sich nehmen, um über Ländergrenzen hinaus ihre Pferde in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Berufsleben sind sie meist Landwirte, Kutsch- und Kremserfahrer oder Holzrücker. Ein großer Teil ihrer Freizeit gehört ihren Kaltblutpferden, in wochen- und monatelanger Kleinarbeit werden die Schaubilder vorbereitet.

Obwohl diesmal einige Pferde weniger am Start waren, gelang es den Veranstaltern an beiden Tagen ein abwechslungsreiches Programm darzubieten. Rund 2.000 Besucher verfolgten das Geschehen. Lorenz Rehse, Vizepräsident im Landesverband, moderierte an beiden Tagen die Vorführungen. Es gelang ihm, mit verständlichen Worten auch pferdeunkundige Besucher durch das fünfstündige Programm zu führen.

An der Eröffnung am 17. Mai nahm Bettina Paetsch, Landrätin des Müritzkreises, teil. Sie war beeindruckt von der facettenreichen Eröffnungsparade. Sie versicherte, dass der Landkreis auch zukünftig das Freigelände des agrarhistorischen Geländes für das Kaltbluttreffen zur Verfügung stellt und aktive Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung leistet.
Auf Initiative von Friedrich-Ernst Wilfarth, stellvertretender Vorsitzender der IG Kaltblut, konnte die "Honda" Landesvertretung MV als Sponsor gewonnen werden. Sie stellten attraktive Gartengeräte als Preis für die Tombola zur Verfügung.
Das bunte Bild der Teilnehmerparade zum Einstieg in die Schau, bei dem sich Kaltblüter und Besitzer vorstellten, machte Lust auf mehr. Viel Beifall erhielt Claudia Huschka bei der Vorführung des Sechser-Zuges. Sechs Kaltblutpferde von Günther Lüdders zeigten in prächtigen Bildern unter ihrer erfahrenen Leinenführung Anmut, Kraft und Talent des Kaltblutpferdes als Fahrpferd. Soviel Harmonie, bedingungsloser Gehorsam und Gelassenheit wie bei diesem Schaubild ist kaum zu übertreffen. Mit ihrer Quintum-Anspannung am Sonntag sorgte Claudia für eine Steigerung. Fünf Kaltblüter ohne Deichselführung voreinander gespannt folgten gehorsam ihrem Kommando.

Züchter und Besitzer dieser Pferde, Günther Lüdders, nutzte die Gelegenheit, um seine treue Zuchtstute ARRA mit 23 Jahren in den aktiven Ruhestand zu versetzen. Sie ist die Stammstute seiner Kaltblutzucht. Aus ihr sind drei Generationen Kaltblutpferde hervorgegangen. Ihre Führungsposition im Quintum trat Arra unter dem Beifall der Zuschauer an den Junghengst Norfork ab, der 2007 in Krumke gekört wurde. Die Demonstration der Zuchterfolge spielt eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Kaltblutpferdehaltung in MV.

Die Zuschauer konnten sich davon überzeugen, dass Kaltblutpferde nicht nur Arbeitspferde, sondern auch Freizeitpartner sein können. Manuela Kube aus Brück, Fred Dresselt aus Neu Brodersdorf, Hans Platzeck aus Alt Schwerin, Cindy Matzdorf und Laura Rusch aus Spoldershagen sollen beispielhaft genannt werden für die imposanten Schaubilder mit ihren Kaltblütern unter dem Sattel.

Die Vier- und Zweispänner stellten tolle Programmpunkte dar. Mit Gespannen vertreten waren Fred Dresselt, Manuela Kube und Mario Dwars von der Brücker Agrar- und Landschafts GbR, Daniel Konnopke (Fehrow), Jens Fangerow (Angermünde), Friedrich-Ernst Wilfarth (Woldegk) und Claudia Huschka.

Routiniert und souverän zeigte Eugen Pierstorf mit seinem Rappen Egbert die Kunst des Holzrückens. Pferd und Mensch zogen die Besucher in ihren Bann. Auch zwei junge Frauen stellten sich erstmals der Herausforderung. Manuela Kube mit Apollo und Susanne Schubert mit Edgar zeigten ihr Können als "Holzrückerinnen". Da hatte Christian Platzeck als "alter Hase" ganz schön zu tun, um hier mitzuhalten.

Bei der Zugleistungsprüfung mit 400kg Last waren die Männer wieder ganz unter sich. Feldarbeiten durften im Programm nicht fehlen. Ruhig und besonnen zogen Egbert und Edgar den Pflug durch den Alt Schweriner Acker. Eugen Pierstorf und Christian Platzeck brauchten nur die Richtung vorzugeben. Bei der Zuchtschau konnten sich die drei Kaltbluthengste Edgar, Norfork und Egbert in Szene setzen. Das Züchterherz schlug höher.

Bei soviel abwechslungsreichem Programm kamen alle auf ihre Kosten und sparten nicht mit Beifall. Die kulinarische Versorgung war unter Federführung von Familie Metzig in besten Händen. Das große Festzelt bot Unterschlupf beim Regen am Samstagnachmittag. Unser Dank gilt dem Landkreis Müritz, besonders den Mitarbeitern des Sachgebietes Wirtschaft und Verkehr, Kultur und Tourismus, den Museumsmitarbeitern von Alt Schwerin, der Müritzsparkasse, der Honda-Landesvertretung MV, der Druckerei Steffen Friedland, der Agrargenossenschaft Malchow, der Freiwilligen Feuerwehr Alt Schwerin und allen anderen Helfern vor und hinter den Kulissen.

Das nächste Kaltbluttreffen wird voraussichtlich am 09. und 10. Mai 2009 wieder in Alt Schwerin stattfinden. Nähere Infos erhalten Sie rechtzeitig im Internet unter www.mecklenburger-kaltbluttreffen.de.
Rotraud Geiger

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