Goldene Schärpe Ponys: Einzelsiege für Sachsen und Gastgeber Mecklenburg-Vorpommern

Erschienen am 05.06.2023

Teamsieg für Westfalen III vor Hannover II und Westfalen II. Team Mecklenburg-Vorpommern II wird Achter.

Goldene Schärpe Pony 2023 in Hohen Luckow - Aufstellung vor dem Herrenhaus zur großen Siegerehrung. © Jutta Wego

Goldene Schärpe Pony 2023 in Hohen Luckow - Aufstellung vor dem Herrenhaus zur großen Siegerehrung. © Jutta Wego

Erstmals in ihrer langen Geschichte wurde die Goldene Schärpe der Ponyreiter in Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen. Rund um das denkmalgeschützte Herrenhaus des Gutes Hohen Luckow bei Satow maßen sich 104 Ponyreiterinnen und Ponyreiter aus ganz Deutschland in Dressur, Springen, Gelände, Theorie und Vormustern und stellten sich einem Fitnesstest. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an das Team Westfalen III. In der kombinierten Einzelwertung hatten Oscar Gündel mit Gucci aus Sachsen in der ersten Abteilung sowie Leoni Schulz aus Poel mit Coco Dream IP die Nase vorn.

Die 15-jährige Leoni Schulz aus Neuhof/Poel hat mit der 9-jährigen Ponystute Coco Dream die 2. Abteilung des Einzelwettbewerbs bei der Goldenen Schärpe gewonnen. © Jutta Wego

Die 15-jährige Leoni Schulz aus Neuhof/Poel hat mit der 9-jährigen Ponystute Coco Dream die 2. Abteilung des Einzelwettbewerbs bei der Goldenen Schärpe gewonnen. © Jutta Wego

Es war der erste Sieg für ein westfälisches Team nach 2018. Zunächst war es Westfalen II, das nach der Dressur und Theorie die Nase vorn hatte. Am 2. Tag wendete sich das Blatt jedoch zugunsten ihrer Verbandskolleginnen von Team III: Lea Brügger (12, Ascheberg) mit Mama’s Liebling, Frieda Schulze Zurmussen (11, Everswinkel) mit Milka, Mathilda van Dillen (13, Bielefeld) mit Liechtenstein, Carla Lindner mit Pen-Y- Bryn Williams (12, Emsdetten) und Toni Florentine Karthäuser (14, Münster) mit Nouvaliero setzten sich nach dem Gelände an die Spitze und gaben diese Position nicht mehr ab.

Die Dressurprüfung beendeten Leonie Schulz und Coco Dream mit Wertnote 8,6. Zum Sieg in der 2. Abteilung gratuliert Christin Romanowski, die die Landesregierung vertrat und für den Landesverband Ehrenpräsident Dr. Burkhard Dittmann.© Jutta Wego

Die Dressurprüfung beendeten Leonie Schulz und Coco Dream mit Wertnote 8,6. Zum Sieg in der 2. Abteilung gratuliert Christin Romanowski, die die Landesregierung vertrat und für den Landesverband Ehrenpräsident Dr. Burkhard Dittmann.
© Jutta Wego

Für Westfalen II bedeutete dies am Ende Platz drei, denn am letzten Tag gelang es Team Hannover II im Vormustern und Springen noch einen Platz gutzumachen und damit Silber zu gewinnen. Für den Gastgeber Mecklenburg-Vorpommern gingen zwei Teams an den Start die alle Neulinge bei diesem Wettkampfformat waren. Team I belegte Rang 8 unter den insgesamt 20 gestarteten. Unter der Leitung von Disziplintrainer Andreas Brandt (Neuendorf) ritten im Team I Hanna Marie Koubin (15) mit Summertime B, Lenja Bos (13) mit Sulea, Lilly Charlott Hagemann (12) mit Piroschka, Leonie Schulz (15) mit Coco Dream IP und Mara Hartmann (13) mit Beyonce at Little Uncle. Das Team II vertraten Johanna Waydelin (13) mit Goldfee, Jonna Betty Ziche (15) mit Carlo, Landsay Schietzel (13) mit Hardi, Isabella von Maydell (14) mit Chilli Pepper und Neele Eleen Albinus (12) mit Avalon.

Im Stilgeländeritt gab es für Leoni Schulz und Coco Dream Wertnote 9,0. Auch die Eltern sind zurecht stolz über den großartigen Erfolg ihrer Tochter. © Kalo + Jutta Wego

Im Stilgeländeritt gab es für Leoni Schulz und Coco Dream Wertnote 9,0. Auch die Eltern sind zurecht stolz über den großartigen Erfolg ihrer Tochter. © Kalo + Jutta Wego

Heimsieg für Leonie Schulz
Die 15-jährige Leoni Schulz, Tochter des einstigen Pony-Vierspännerfahrers Rüdiger Schulz aus Neuhof/Poel, viel bereits im vorigen Jahr durch stilistisch gutes Reiten in allen drei olympischen Disziplinen auf. Mit der 9-jährigen Stute Coco Dream (v. FS Chambertin) verfügt sie über ein Pony das ein gutes Nervenkostüm hat, sich bestens zu bewegen weiß (in diesem Jahr konnten sie gemeinsam bereits eine L-Dressur gewinnen) und auch am Sprung recht vorsichtig und unerschrocken ist. Voraussetzungen, wenn das Umfeld ebenfalls stimmt, für gute Ergebnisse. Und die gab es in Hohen Luckow. Leoni startete in Abteilung II mit einer 8,6 in der Dressur, kam mit einer 9,0 aus dem Stilgeländeritt und glänzte auch im Springen mit guter Balance und Gleichmäßigkeit, was mit einer Stilnote von 8,6 belohnt wurde. Beim Vorstellen ihres Ponys (Mustern) gehörte Leoni mit Wertnote 9,5 ebenfalls zu den Besten. In der Theorie erhielt das Team I aus MV eine 8,5.

Der Sieger Oscar Gründel aus Sachsen und die zweit- und drittplatzierten Westfalen Lea Brügger und  Frieda Schulze Zurmussen in der Einzelwertung der 1. Abteilung. © Jutta Wego

Der Sieger Oscar Gründel aus Sachsen und die zweit- und drittplatzierten Westfalen Lea Brügger und  Frieda Schulze Zurmussen in der Einzelwertung der 1. Abteilung. © Jutta Wego

Für die Endabrechnung wurden die Dressur- und Springnoten mit dem Faktor 4 und der Stilgeländeritt mit Faktor 5 bewertet. Alles zusammen ergab für Leoni Schulz 131,8 Punkte. Genau so viele wie für die 13-jährige Hanna Köpf aus Erbes-Büdesheim vom Landesverband Rheinland-Pfalz mit Don’t stop me now, die damit unter den 52 Startern gemeinsam an der Spitze lagen. Weil bei Punktgleichheit das Ergebnis des Stilgeländeritts den Ausschlag gab, in dem Leoni eine 9,0 und Hanna Köpf eine 8,7 erhielt, ging der Sieg unter dem großen Jubel der MV-Anhänger bei der Siegerehrung an Leoni Schulz. Dritte wurde die erst elfjährige Anna Kotschofsky (Visbek) vom Team Weser-Ems II mit Quatman’s Girl B mit 129,1 Punkten.

Das zweitbeste Ergebnis für MV lieferte die 13-jährige Lenja Bos von der RSG Wöpkendorf mit der 9-jährigen Sulea, die den Wettbewerb durchweg mit 8er Noten abschloss (Dr. 8,4/Spr. 8,0/Gelände 8,8/Mustern und Theorie jeweils 8,5). Das ergab 126,6 Punkte und Platz 5 in der Einzelwertung der 1. Abteilung.

Das Siegerteam Westfalen III mit : Lea Brügger (12, Ascheberg) mit Mama’s Liebling, Frieda Schulze Zurmussen (11, Everswinkel) mit Milka, Mathilda van Dillen (13, Bielefeld) mit Liechtenstein, Carla Lindner mit Pen-Y- Bryn Williams (12, Emsdetten) und Toni Florentine Karthäuser (14, Münster) mit Nouvaliero. © Jutta Wego

Das Siegerteam Westfalen III mit : Lea Brügger (12, Ascheberg) mit Mama’s Liebling, Frieda Schulze Zurmussen (11, Everswinkel) mit Milka, Mathilda van Dillen (13, Bielefeld) mit Liechtenstein, Carla Lindner mit Pen-Y- Bryn Williams (12, Emsdetten) und Toni Florentine Karthäuser (14, Münster) mit Nouvaliero. © Jutta Wego

Oscar Gündel gewinnt erste Abteilung
In der Einzelwertung der Abteilung I siegte Oscar Gündel aus Mülsen in Sachsen. Der 13-Jährige und sein erst siebenjähriges Pony Gucci (v. Hesselteichs Grimaldi) erhielten nicht nur gute Noten in Dressur (8,3) und Springen (8,7), sondern wurden auch mit einer glatten 10 fürs Vormustern belohnt. Vor allem aber waren sie mit ihrer harmonischen Runde durch das rund 1.600 Meter lange Gelände mit 14 Hindernissen samt Wasserdurchritt die Besten. „Man konnte sehen, dass viele Kinder noch etwas vor der Bewegung saßen. Oscar saß dagegen schon sehr gut im Gleichgewicht und zeigte ein gutes Gefühl für die Distanz“, sagte Fritz Lutter, Ex-Bundestrainer der Ponyvielseitigkeitsreiter und Vorsitzender der AG Nachwuchs im DOKR-Vielseitigkeitsausschuss. Inklusive einer 9,0 für die Theorie kamen 133,5 Punkte für den jungen Sachsen zusammen. Damit verwies er Lea Brügger aus Ascheberg mit Mama’s Liebling (131,5) sowie Frieda Schulze Zurmussen aus Everswinkel mit Milka (130,4) auf die Plätze zwei bzw. drei.

In dieser Abteilung hatte Mara Hartmann (ebenfalls RSG Wöpkendorf) mit 113,6 Punkten auf Rang 24 das beste MV-Ergebnis

Klaus Ehrhorn (l.), lange selbst international erfolgreich, führte das Team Hannover II auf den 22. Platz. Auch Fritz Lutter gratuliert. © Jutta Wego

Klaus Ehrhorn (l.), lange selbst international erfolgreich, führte das Team Hannover II auf den 22. Platz. Auch Fritz Lutter gratuliert.
© Jutta Wego

Das MV-Team I belegte Rang 8 unter den insgesamt 20 gestarteten. Unter der Leitung von Disziplintrainer Andreas Brandt (Neuendorf) und Landestrainerin Elke Spierling ritten im Team I Hanna Marie Koubin (15) mit Summertime B, Lenja Bos (13) mit Sulea, Lilly Charlott Hagemann (12) mit Piroschka, Leonie Schulz (15) mit Coco Dream IP und Mara Hartmann (13) mit Beyonce at Little Uncle. © Jutta Wego

Das MV-Team I belegte Rang 8 unter den insgesamt 20 gestarteten. Unter der Leitung von Disziplintrainer Andreas Brandt (Neuendorf) und Landestrainerin Elke Spierling ritten im Team I Hanna Marie Koubin (15) mit Summertime B, Lenja Bos (13) mit Sulea, Lilly Charlott Hagemann (12) mit Piroschka, Leonie Schulz (15) mit Coco Dream IP und Mara Hartmann (13) mit Beyonce at Little Uncle.
© Jutta Wego

Englisches Ambiente
Das Gut Hohen Luckow präsentierte sich als großartiger Gastgeber und Schauplatz für die Goldene Schärpe. Die Dressur fand am Rande des zum Herrenhaus gehörenden Landschaftspark mit seinem alten Baumbestand statt. Überhaupt erinnerte das Ambiente sehr an englische Vielseitigkeitsturniere war zu hören. Und das nicht nur, weil sowohl die Dressur als auch das Springen auf Rasen geritten wurde. „Es war eine perfekte Mischung aus ländlichem und professionellem Turnier, mit einer großen Liebe zum Detail. Man fühlte sich hier einfach willkommen“, sprach Hendrik von Paepcke (Preetz) den Gastgebern, dem Ehepaar Dr. Karin Holland und Joachim Walther, sowie Turnierleiterin Mandy Klan vom Parkentiner Reitverein am Hütter Wohld seinen Dank aus.

Die Hilfsbereitschaft war überwältigend. Das hob Turnierleiterin Mandy Klan (Bildmitte mit Brille) immer wieder dankbar hervor. © Jutta Wego

Die Hilfsbereitschaft war überwältigend. Das hob Turnierleiterin Mandy Klan (Bildmitte mit Brille) immer wieder dankbar hervor.
© Jutta Wego

Der Olympia-Siebte von Atlanta 1996 war weniger als Mitglied des Vielseitigkeitsausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) vor Ort, sondern als Vater. Sohn Justus von Paepcke und Double You R starteten fürs viertplatzierte Team Schleswig-Holstein, das in Hohen Luckow als Mannschaft das beste Geländeergebnis für sich beanspruchen konnte. Von Paepcke räumte ein, dass er die Bedeutung der Goldenen Schärpe bisher unterschätzt habe. Zwei Aspekte waren ihm besonders wichtig.

MV Teilnehmer Lenja Bos mit Suela (l.) 5. Platz in der Einzelwertung 2. Abteilung und Isabella von Maydell mit Chili Pepper. © Jutta Wego

MV Teilnehmer Lenja Bos mit Suela (l.) 5. Platz in der Einzelwertung 2. Abteilung und Isabella von Maydell mit Chili Pepper.
© Jutta Wego

Ich habe festgestellt, wie wichtig es ist, dass die Kinder schon früh einen Fokus setzen können, auch schon auf Niveau der Klasse E. Und dann ist es auch der Teamgeist, der hier extrem im Vordergrund steht, wie bei keiner anderen Veranstaltung. Das finde ich ganz toll, weil das auch die nächsten Jahre trägt, wenn man sich gemeinsam auf neue sportliche Herausforderungen freut.“ Dieser Teamgeist war übrigens überall zu spüren, beginnend beim liebevoll dekorierten Stallbereich, über das einheitliche Outfit der Mannschaften bis hin zu den einstudierten Schlachtrufen, dem gemeinsamen Jubel über jeden einzelnen Ritt und beim Feiern am gemeinsamen Länderabend.

MV Teilnehmer Neele Eleen Albinus mit Avalon (l.) und Johanna Betty Ziche mit Carlo. © Jutta Wego

MV Teilnehmer Neele Eleen Albinus mit Avalon (l.) und Johanna Betty Ziche mit Carlo. © Jutta Wego

Auch der ehemalige Pony-Bundestrainer Fritz Lutter, der seitens der FN als sportlicher Leiter fungierte, war begeistert. „Er hat mich schon angesprochen ob wir uns nicht für die Deutsche Ponymeisterschaft bewerben wollen“, sagt Mandy Klan, die sich sehr über die allgemeine Begeisterung und die Bereitschaft zur Mithilfe gefreut hat. „Der gesamt Vielseitigkeitsbereich unseres Landes hat sich gemeldet um in der Vorbereitung und Durchführung zu helfen. In den letzten Wochen hatten wir schon Stress, weil wir die Komplexität einer solchen Bundesveranstaltung ja noch nicht kannten“, so Mandy Klan weiter. „Die sportlichen Abläufe, auch der Bau neuer Hindernisse und die Erneuerung unserer Dressurvierecke waren für uns fast Routine. Aber das

Vorhalten von Boxen in geeigneten Räumlichkeiten, das Catering und die umfangreichen technischen Details waren teilweise neu für uns. Aber wir wachsen mit unseren Aufgaben. Ich denke schon darüber nach, in Zukunft hochkarätigere Veranstaltungen zu organisieren.

Landestrainerin Elke Spierling nahm das Lob das den Organisatoren entgegen gebracht wurde ebenfalls mit Freude zur Kenntnis. „Ich bin ja viel mit Mannschaften unterwegs. Aber so entspannt wie schon die Anreise ablief, habe ich es selten erlebt. Die Großzügigkeit der Gutsanlage in allen Bereichen trägt dazu ganz wesentlich bei.“ Hohen Luckow hat begeistert und sich ganz eindeutig für höhere Aufgaben empfohlen. Fest steht, dass die Goldenen Schärpe ein großer Gewinn für das Ansehen des Pferdesports in Mecklenburg-Vorpommern war. fw/fn-press/Hb

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