Neustadt: Frauenpower an der Dosse

Erschienen am 16.01.2023

Mynou Diederichsmeier gewinnt vor Christin Wascher den Großen Preis – 16 Platzierungen für Mecklenburg-Vorpommern

Sausten schnurstracks zum Sieg - Mynou Diederichsmeier und Quick and Fly - die den ersten Sieg überhaupt mit der wendigen Fuchsstute feierte. © Brit Placzek

Sausten schnurstracks zum Sieg - Mynou Diederichsmeier und Quick and Fly - die den ersten Sieg überhaupt mit der wendigen Fuchsstute feierte. © Brit Placzek

Neustadt-Dosse. Mit der kleinen Stute Quick and Fly hat Mynou Diederichsmeier in Neustadt-Dosse den Großen Zwei-Sterne Preis gewonnen. “Es ist der erste Sieg in einer Springprüfung überhaupt mit ihr gewesen”, sagte die Reiterin. Zu verdanken hat sie das ihrer Geduld und einer Idee ihres Schwagers Carsten-Otto Nagel. Denn eigentlich war Quick and Fly das Pferd ihrer Schwester Mylene, der das Pferd nicht lag. Der Sonntag war dann der Tag der einstigen Deutschen Meisterin, die zwar in der Nähe von Bremen lebt und arbeitet, aber aus Dallgow in Brandenburg stammt. “Das ist schon auch immer wieder etwas Besonderes, wenn wir hier sind”, bekannte die Siegerin lächelnd.

Einen furiosen Ritt absolvierte zuvor bereits die Redefinerin Christin Wascher mit Quincy mit dem sie die Führung übernahm. Eine sagenhaft kurze Wendung auf den vorletzten Steilsprung ließ allen den Atem stocken und die lange Gerade auf den letzten Oxer ritt sie im Rennbahntempo. 34,10 Sekunden zeigte die Uhr, die Halle stand Kopf. Doch

Rene Dittmer und Burlington Riverland landenten mit dem Sieg im Preis der Deutschen Kreditbank AG den ersten großen Erfolg in Neustadt-Dosse. © Brit Placzek

Rene Dittmer und Burlington Riverland landenten mit dem Sieg im Preis der Deutschen Kreditbank AG den ersten großen Erfolg in Neustadt-Dosse. © Brit Placzek

Mynou Diederichsmeier bewies danach mit 33,88 Sekunden, dass es noch schneller ging. “Ich glaube wir werden hier genauso gefeiert wie die Brandenburger Reiter”, lacht Christin Wascher, die den Erfolg und den Beifall genoss. Mit Ulf Ebel auf Chaccolina, Christoph Lanske auf Catching Fire, André Thieme auf Candid, den er zum ersten Mal ritt, verpassten drei weitere MV-Reiter mit 4 Fehlern im Umlauf das Stechen nur knapp.

Veranstalter Herbert Ulonska dem mit seinen 73 Jahren am Samstag für sportliche Erfolge das Goldene Reitabzeichen überreicht werden konnte, freute sich besonders über die große Zuschauerresonanz und kündigt nach zwei Jahren Pause wegen der Pandemie ein weiteres sportliches Highlight in Neustadt (Dosse) an. Vom 17. bis 20. August soll es in der grünen Saison ein internationales Dressurturnier geben. Eventuell gepaart mit einer nationalen Springveranstaltung mit Schwerpunkt junge Pferde.

Sieger des Championats am Samstag, wie der Große Preis ein Weltranglistenspringen, gewann Rene Dittmer aus Stade. Der 29 Jahre junge Niedersachse gewann mit Burlington Riverland in flotten 32,16 Sekunden die prestigeträchtige Prüfung vor vollen Rängen in der Graf-von-Lindenau-Halle. Carsten-Otto Nagel aus Wistedt wurde mit einer Sekunde Rückstand Zweiter auf dem Iren Drumiller True Blue.

Einem Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern gelang es in diesem Springen nicht in die Preisgeldränge zu kommen. Die leistungsstärksten Pferde von André Thieme befinden sich bereits in Florida, wo er in wenigen Tagen mit weiteren hinterher fliegt. So auch mit Candid, den er in Neustadt (Dosse) erstmals unter dem Sattel hatte, der zuvor von seiner Karower Trainingspartnerin Kati Lekander geritten wurde.

Für die MV-Reiter gab es zwar keinen Sieg, sie konnten sich aber insgesamt 16 Mal platzieren. Vier Schleifen sammelte Christoph Lanske vom Reitstall Glantz in Hohen Wischendorf. Zweimal ritt er mit Catching Fire und Strawberry Girl in der großen Tour ins Preisgeld. Zwei weitere Platzierungen gab es in der Youngster Tour mit Comme le vent M und Halina. Zweimal gelang es Lilli Plath (Poel) sich mit Celsius und Charlie Sheen in den 1,40m Springen zu platzieren. Je eine Platzierung gab es für Ulf Ebel (Polzow) auf Chaccolina, Holger Wulschner (Groß Viegeln) auf Quantico, Thomas Kleis (Schloss Wendorf) auf La Contessa und Christin Wascher auf Quincy.

Die Australierin Simone Pearce vom Gestüt Bonhomme gewann mit dem Hengst Cadeau Noir den Grand Prix und den Spezial. © KaLo

Die Australierin Simone Pearce vom Gestüt Bonhomme gewann mit dem Hengst Cadeau Noir den Grand Prix und den Spezial. © KaLo

Pearce und Lochthowe dominieren Dressur

Mit dem Grand Prix Special und der Grand Prix Kür wurden Zeichen für die Dressur gesetzt. Beide Prüfungen waren Höhepunkte und Abschluss des erstmals eingebundenen CDI beim internationalen Hallenturnier in Neustadt-Dosse. Simone Pearce, die Australierin vom Gestüt Bonhomme freute sich nach dem Grand Prix-Sieg mit Cadeau Noir auch über den Sieg im Spezial und will nun mehr und größere internationale Turniere ansteuern. Auch Hendrik Lochthowe, der im hessischen Butzbach lebt und arbeitet, war rundherum zufrieden mit seinem Bricco Barone, mit dem er den zweiten Kürauftritt zu Genesis-Klänge gewann und sehr zufrieden mit seiner Auszubildenden Luisa Mazur, die mit der Westfalen-Stute Rockmusik den nationalen St. Georg Spezial gewann. Neustadt-Dosse hat sich aus Sicht beider Sieger als Dressurstandort empfohlen. (fw)

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