Reitturnier Dersekow: Thomas Kleis gewann den Großen Preis
Erschienen am 04.07.2022
Ein Dreigestirn aus Philipp Makowei, Christoph Lanske und Thomas Kleis bestimmte das Geschehen in den schweren Springen. Große Erleichterung nach Verwirrung zu Wochenbeginn, dass das beliebte Turnier stattfinden konnte.

Mit einem Riesensatz galoppierte Thomas Kleis mit Donna Lottchen zum Sieg im Großen Preis von Dersekow.
© Jutta Wego

Sponsor Maximilian Graf von Bismarck und Turnierleiter Torsten Lanske gratulieren Thomas Kleis zum Sieg im Großen Preis. © Jutta Wego
Dersekow. Am Montag vor dem Turnier ereilte alle Beteiligten die Nachricht, dass das Turnier in Dersekow wegen Unstimmigkeiten zwischen dem Besitzer der Turnierfläche (die Universität Greifswald) und dem RSV Dersekow als Veranstalter, ausfällt. In letzter Sekunde einigte man sich und fand auch für die Zukunft eine Lösung. „Das wäre ja ein Ding gewesen, wenn das Turnier aus solch unverständlichen Gründen ausgefallen wäre“, sagt Peter Köpnick, Jahrzehnte im Verein aktiv und als Besitzer eines der teilnehmenden Pferde auch mit 75 Jahren noch ganz eng am Geschehen. „Ich glaube wir sind auf einem guten Weg unsere Anlage auch für die Zukunft als Turnierort zu sichern“, sagt Steffen Deepe von der Turnierleitung.
Das dreitägige Turnier war trotz hochsommerlicher Temperaturen wieder ein Magnet für Zuschauer. Daran kann man das große Interesse am Pferdesport in der Region um Greifswald erkennen. Beifall gab es bei jedem fehlerfreien Ritt im Großen

Mit seinem Sieg im Championat und dem 2. Platz im Großen Preis auf dem 8-jäherigen Hengst Catching Fire gehörte Christoph Lanske vom Gastgeber Dersekow zu den erfolgreichsten Teilnehmern des Turniers. © Jutta Wego
Preis des Landwirts Maximilian Graf von Bismarck. Derer waren es sechs von drei Reitern. Über alle drei Tage gab es in den S-Springen zwischen Philipp Makowei (Gadebusch), Thomas Kleis (Schloss Wendorf) und Christoph Lanske (Hohen Wieschendorf), der für seinen Heimatverein Desekow reitet und deshalb die Sympathien auf seiner Seite hatte.
Im Großen Preis brachten die drei Reiter jeweils zwei Pferde ins Stechen. Den Auftakt machte Thomas Kleis, der in den beiden vorangegangenen S-Springen den Sieg verpasste. Mit großem Ehrgeiz und hohem Tempo ging er auf der 11-jährigen Schimmelstute Donna Lottchen ans Werk. Keine Stange berührt und die Uhr hielt nach furiosem und schräg angelegtem Ritt auf den letzten Oxer bei 41,66 Sekunden. Das war ein Auftakt, kaum zu unterbieten! Philipp Makowei versuchte es mit For Friends kam im Rennbahngalopp aber viel zu groß an den Oxer der Zweifach-Kombination (4 Fehler). Dann der Sieger des Championats von Samstag,

Das erste S-Springen am Freitag gewann Philipp Makowei (Gadebusch) mit Quester und kam mit For Friends und Lord Lucio zu weiteren Siegen. © Jutta Wego
Christoph Lanske mit dem 8-jährigen Hengst Catching Fire. Sein enormes Springvermögen muss der Reiter geschickt in Vorwärtsbewegung umwandeln. Das gelang dem Sohn des Turnierleiters Torsten Lanske und am Ende fehlten ganze 13 Hundertstel Sekunden zur Führung. Philipp Makowei, Sieger des S-Punktespringens am Freitag und Titelverteidiger, hatte mit der 13-jährigen Stute Queo II noch ein Eisen im Feuer, mit der er schon so manches Springen gewann und sich auch in der 2. Qualifikation beim Hamburger Derby platzierte. Das Paar blieb ebenfalls fehlerfrei, verfehlte die Bestzeit, um acht zehntel Sekunden und wurde Dritter.
Im Championat am Samstag legte Christoph Lanske die erste Testmarke mit fehlerfreiem Ritt in 30,09 Sekunden in der zweiten Phase, an der kein Konkurrent vorbeikam. Thomas Kleis wurde mit For Celebration Zweiter vor seiner Mitarbeiterin Rica Marlene Scholz auf Casadimo. Philipp Makowei landete mit For Friends auf dem 4. Platz. Auch im

Das zweite Zwei-Sterne M-Springen sicherte sich mit Emma Wiktor (Trent) die mit 13 Jahren jüngste Teilnehmerin auf Clara. © Jutta Wego
S-Punktespringen am Freitag sah es schon nach einem Sieg von Christoph Lanske mit Catching Fire aus, bis Philipp Makowei ihn als letzter Starter mit Quester von der Spitze auf Rang 2 verdrängte. Thomas Kleis wurde auf La Contessa Dritter.
Es gab zwei Zwei-Sterne M-Springen, von denen Philipp Makowei das erste am Freitag mit For Friends vor dem Redefiner Hengst Karat du Plessis unter Maximilian Gräfe und Paul Wiktor (Trent) auf Chamano gewann. Im zweiten Springen am Samstag ließ die mit 13 Jahren jüngste Teilnehmerin Emma Wiktor (Trent), die nur am Samstag dabei war, der erwachsenen Konkurrenz keine Chance. Mit einem ihrer bekannt stilistisch hervorragenden Ritte lieferte sie auf der 11-jährigen Stute Clara den schnellsten der nur zwei fehlerfreien Ritte und ließ Rica Marlene Scholz im Sattel von Comme Credo mit fast 13 Sekunden Vorsprung hinter sich.
Weitere M-Siege gingen an Thomas Kleis auf La Contessa, Paulin Gramenz (Dubnitz) auf Fanny und Philipp Makowei auf Lord Lucio. In den L-Springen führte Saira Getzin (Tenze) auf Crunch Girl und Paulin Gramenz zweimal auf Fanny die Ehrenrunden als Siegerinnen an.

Zu einem M und zwei L-Siegen auf der 17-jährigen Stute Fanny ritt die 29-jährige Paulin Gramenz in Dersekow. © Jutta Wego
Wo man auch hinhörte wurde das Turnier in höchsten Tönen gelobt. „Der Rasenboden hat sich durch das Lochen und Sanden, nochmal verbessert, es passt hier einfach alles gut zusammen“, sagt Thomas Kleis. Mit einer Achter-Quadrille, eingeübt und gestalten von Reiterinnen des gastgebenden Vereins, wurde das sportliche Programm am Samstag und Sonntag aufgelockert. Der stellvertretende Landrat Jörg Hasselmann, selbst erfolgreicher Züchter, der sich in die eskalierenden Querelen zu Wochenbeginn eingeschaltet hatte und die Schirmherrschaft für das Turnier inne hatte, war auch erleichtert über die Einigung. „Es wäre wirklich ein Jammer und kaum vermittelbar gewesen, wenn das Turnier abgesagt worden wäre“, so sein Statement. (fw)

Mit einer gelungenen Achter-Quadrille lockerten Mitglieder des gastgebenden Vereins Dersekow das sportliche Programm am Samstag und Sonntag auf. © Jutta Wego