Pferdefestival Redefin: Chloe Reid gewann den Großen Preis, Felix Haßmann das Championat

Erschienen am 16.05.2022

Erlebnis- und sonnenreiche Turniertage, bei hochklassigem Sport, erlebten mehrere tausend Besucher beim Pferdefestival Redefin 2022. Es gab zahlreiche ostdeutsche Platzierungen, jedoch kein Podiumplatz bei den internationalen Klassikern.

Die Amerikanerin Chloe Reid, die in Tedinghausen bei Markus & Meredith Beerbaum trainiert, hat mit Souper Shuttle überraschend den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG gewonnen. © Stefan Lafrentz

Die Amerikanerin Chloe Reid, die in Tedinghausen bei Markus & Meredith Beerbaum trainiert, hat mit Souper Shuttle überraschend den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG gewonnen. © Stefan Lafrentz

Unschlagbar schnell im Championat - Felix Haßmann aus Lienen und Cayenne WZ beim Pferdefestival Redefin. © Stefan Lafrentz

Unschlagbar schnell im Championat - Felix Haßmann aus Lienen und Cayenne WZ beim Pferdefestival Redefin. © Stefan Lafrentz

(Redefin) Im Großen Preis, der sehr anspruchsvoll war, erreichten 8 Teilnehmer das Stechen. Es gab einen Start-Ziel-Sieg. Die US-Amerikanerin Chloe Raid, die in Thedinghausen bei Markus und Meredith Beerbaum reitet und in Deutschland zuletzt im Dezember 2020 beim CSI Riesenbeck international ritt, legte als erste Starterin auf der 11-jährigen Stute Souper Shuttle (v. Stakkato) sehr flotte fehlerfreie 42,35 Sekunden vor, an die kein anderer Konkurrent herankam. Die beiden letzten, der Japaner Eiken Sato, der mit dem 15-jährigen Chacco-Blue-Wallach Chacanno JRA bei Paul Schockemöhle reitet und Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) mit dem 11-jährigen Schimmel Chesmu KJ, versuchten alles um das Ergebnis noch zu drehen. Beide blieben fehlerfrei. Mit 7 hundertstel Sekunden Rückstand (42,42) wurde der Japaner Zweiter und Janne Friederike Mey-Zimmermann, die nach der Geburt ihres Sohne Friedrich vor dreieinhalb Monaten erst seit 10

Felix Rüping aus Steinfeld hat mit dem 8-jährigen Messenger-Sohn Medarco PS alle drei Springen der Youngster-Tour gewonnen. © Jutta Wego

Felix Rüping aus Steinfeld hat mit dem 8-jährigen Messenger-Sohn Medarco PS alle drei Springen der Youngster-Tour gewonnen. © Jutta Wego

Wochen wieder im Sattel sitzt und am 24. April mit Messi van’t Ruyterhof sensationell den Großen Vier-Sterne-Preis von Hagen gewann, wurde mit 42,97 Sekunden Dritte. Chloe Reid war überglücklich. “Unser nächstes Ziel ist das Nationenpreisturnier in Rom. Das war hier die perfekte Vorbereitung für uns,” so die Siegerin. Ihr letzter großer Erfolg war am 2. April der 3. Platz auf der bei Andrea & Norbert Wulf in Schillsdorf gezogenen Hannoveranerin Souper Shuttle im Großen Preis beim Fünf-Sterne CSI in Wellington (USA).

Das Stechen im Großen Preis lblieb ohne ostdeutsche Beteiligung. Holger Wulschner (Gr. Viegeln) war auf dem 10-jährigen Hengst Diamant de Plaisir auf Rang 15 mit 4 Fehlern bester Ostdeutscher. Gefolgt von Michael Kölz (Leisning) mit Cellato (4 Fehler/Rang 18), André Thieme (Plau am See) mit Conacco (4/21.), Benjamin Wulschner (Dahlen) mit Prieurè (8/24.), Robert Bruhns (Gardow) mit DSP Great Princess (8/25.), Max-

Benjamin Wulschner aus Dahlen gehörte zu den erfolgreichsten ostdeutschen Reitern, hat auf Crystal das Zeitspringen gewonnen und wurde am Sonntag im Finale der mittleren Zweiter auf Bangkok Girl PP. © Jutta Wego

Benjamin Wulschner aus Dahlen gehörte zu den erfolgreichsten ostdeutschen Reitern, hat auf Crystal das Zeitspringen gewonnen und wurde am Sonntag im Finale der mittleren Zweiter auf Bangkok Girl PP. © Jutta Wego

Hilmar Borchert (Stechlin) mit Cent-blue (8/26.) und Christin Wascher (Redefin) mit Quincy (8/27.).

Das Championat des Landes Mecklenburg-Vorpommern “Land zum Leben”, zweitwichtigstes Springen des Turniers, hat am Samstag der ehemalige Deutsche Meister Felix Haßmann (Lienen) mit Cayenne WZ gewonnen. Richtig spannend haben es die Reiter im Stechen des Championats gemacht. 13 blieben auch in der Entscheidung fehlerfrei. Haßmann fand mit seinem Routinier Cayenne WZ den idealen Weg und nach 37,89 fehlerfreien Sekunden stoppte die Uhr. Aller Augen ruhten dann auf Richard Vogel (Marburg), der bei seiner Turnierpremiere 2021 in Redefin das Championat und den Großen Preis für sich entscheiden konnte. Mit Carlchen S wurde der 25-jährige Zweiter hinter Haßmann. Züchter und Besitzer des 9-jährigen Wallachs ist Hugo Simon, der selbst in Redefin vor Ort war. Die Mutter Ukinda von Carlchen S war eines der Erfolgspferde des mehrmaligen Derbysiegers Hugo Simon. Im Großen Preis erreichte das Paar nicht das Stechen.

Ein weiterer Sieg gelang den ostdeutschen Reitern am Samstag in der kleinen Tour durch Philipp Makowei aud Quester. © Jutta Wego

Ein weiterer Sieg gelang den ostdeutschen Reitern am Samstag in der kleinen Tour durch Philipp Makowei aud Quester.
© Jutta Wego

Hinter den beiden Springreiterkollegen reihte sich Sandra Auffarth, Weltmeisterin der Vielseitigkeit, mit Quirici H ein. Auffahrt, die auch ihr Derbypferd La Vista mit nach Redefin gebracht hat, erlebt ihre “Pferdefestival-Premiere” und betonte sie fühle sich “richtig wohl hier”. Bester Mecklenburger war einmal mehr Europameister André Thieme aus Plau am See mit Contadur auf dem 7. Rang. „Ich habe gesehen wie die Schnellsten geritten sind und hab es nicht darauf angelegt sie zu unterbieten, weil ich Contadur für das Deutsche Springderby Ende Mai in Hamburg vorbereite“, sagte Thieme. Im Großen Preis erreichte auch er mit Conacco wegen eines Springfehlers nicht das Stechen. Eine Platzierung auf Rang 10 gab es für ihn am Morgen im Finale der mittleren Tour auf DSP Callas.

Top-Dressurpferde im Stadion und nun auch international

Überragende Dressurreiterin des Turniers wurde Julia Brunkhorst. Mit dem 8-jährigen Elitist (v. Escolar) gewann sie überlegen beide St. Georg Spezial zum NÜRNBERRGER Burgpokal der 7-9-jährigen Dressurpferde. © Jutta Wego

Überragende Dressurreiterin des Turniers wurde Julia Brunkhorst. Mit dem 8-jährigen Elitist (v. Escolar) gewann sie überlegen beide St. Georg Spezial zum NÜRNBERRGER Burgpokal der 7-9-jährigen Dressurpferde. © Jutta Wego

Nicole Wego-Engelmayer (Hagen a.T.W.) folgte Julia Brunkhorst mit dem Fürstenball-Nachkommen Facility jeweils auf Platz 2. © Jutta Wego

Nicole Wego-Engelmayer (Hagen a.T.W.) folgte Julia Brunkhorst mit dem Fürstenball-Nachkommen Facility jeweils auf Platz 2. © Jutta Wego

Das Dressurstadion auf dem sogenannten “neuen Paradeplatz“ erfreute sich größter Beliebtheit bei den Aktiven. “Das ist echt super”, befand der Hamburger Profi Wolfgang Schade. Prüfungs- und Abreiteplatz und die Ställe liegen dicht beieinander, die Bodenverhältnisse sind tipp-top und auch die Zuschauer freundeten sich schnell mit den bequemen Aussichten von der überdachten Tribüne aus an. Zu sehen gab es dort viel: “Pi & Pa” - also Piaffen und Passagen in Grand Prix-Prüfungen ebenso wie außergewöhnliche gute ganz junge Dressurpferde in den Bundeschampionatsqualifikationen und im NÜRNBERGER BURG-POKAL.

Für Aufsehen sorgte ein fünf Jahre alter Westfälischer Hengst namens Macchiato (v. Morricone), der mit seiner Reiterin Greta Heemsoth (Hemmoor) so schwungvoll und elegant durch das Dressurviereck schwebte, dass sogar die Traumnote 10 für die Durchlässigkeit gezückt wurde. Für den

Trab gab es eine 9,5, für Galopp und Schritt die 9,0 - kurz und gut - insgesamt eine 9,4 und damit die Tageshöchstnote für den Fünfjährigen Prüfungssieger, der Ingo Pape aus Hemmoor gehört. Und noch ein junges vielversprechendes Dressurpferd sahen die Besucher. Nicole Wego-Engelmeyer aus Hagen präsentierte den 6-jährigen Hengst Diaton (v. Dimaggio), der durchweg mit 9 und im Gesamteindruck mit 9,5 bewertet wurde, was eine Endnote von 9,1 ergab, womit er die Qualifikation zum Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde souverän gewann. Diaton war 2020 Preisspitze der Dressurkollektion bei der 41. P.S.I.-Auktion.

Zu den Höhepunkten der Dressur gehörten die Prüfungen zum NÜRNBERGER BURG-POKAL. Ein Escolar-Nachkomme fiel besonders auf: Elitist heißt der 8-jährige Wallach und wurde von Juliane Brunkhorst (Ganderkesee) im St. Georg Spezial vorgestellt. Mit 75,951 Prozent gewann er die 1. Prüfung am Freitag und mit 75,976 Prozent die

Ronald Lüders ritt in der Qualifikation zum NÜRNBERGER Burgpokal die Stute Feengold auf Rang 8. © Jutta Wego

Ronald Lüders ritt in der Qualifikation zum NÜRNBERGER Burgpokal die Stute Feengold auf Rang 8. © Jutta Wego

Qualifikation am Samstag. Jeweils vor Nicole Wego-Engelmeyer, die den Fürstenball-Nachkommen Facility vorstellte, in der 1. Prüfung 74,122 und in der Qualifikation 74,975 Prozent der möglichen Punkte bekam.

Die Grand Prix Kür gewann am Sonntag ebenfalls Juliane Brunkhorst mit dem 11-jährigen Aperol (78,095%) nachdem sie am Freitag schon den Grand Prix auf dem Ampere-Sohn mit 71,196 Prozent gewonnen hatte. Nicole Wego-Engelmeyer wurde auf dem gleichaltrigen Hengst Buhdi (v. Bordeaux) in beiden Prüfungen mit 69,326 bzw. 75,025 Prozent Zweite. Zum Abschluss der Dressur stand der Grand Prix Spezial an. Diesen sicherte sich mit 72,392 Prozent Rainer Schwiebert aus Kattendorf in Schleswig-Holstein mit dem 15-jährigen Helenenhof’s Catoo. Hendrik Lochthowe aus Butzbach wurde auf Bricco Barone mit 71,412 Prozent Zweiter vor Janina Siemers (Sittensen) auf Freundschaft (71,039%).

Max-Hilmar Borchert (Stechlin) startete in der großen Tour mit Cent-blue auf einem 2. Platz. © Jutta Wego

Max-Hilmar Borchert (Stechlin) startete in der großen Tour mit Cent-blue auf einem 2. Platz. © Jutta Wego

17 Reiter aus den ostdeutschen Landesverbänden ritten ins Preisgeld

Ostdeutsche Dressurreiter waren leider Mangelware. Nur Landesmeister Ronald Lüders (Güstrow) und Libuse Mencke (Ganschow) waren am Start. Sie kamen in der Qualifikation zum NÜRNBERGER Burgpokal für 7-9-jährige Dressurpferde auf die Plätze 8 (Ronald Lüders mit der Stute Feengold) und 9 (Libuse Mencke mit dem gekörten Hengst Donauschall).

15 ostdeutsche Springreiter ritten in die Platzierungen, darunter waren zwei Siege. Einer gelang Benjamin Wulschner (Dahlen) im 1,35m Zeitspringen am Samstag mit der 13-jährigen Stute Crystal. Seine wertvollste Platzierung war der 2. Platz im Finale der mittleren Tour auf Bangkok Girl PP, mit der er 2016 Landesmeister in MV war. Der Sieg ging nach Oldenburg an Tim Rieskamp-Goedeking auf Coldplay. André Thieme ritt in diesem Springen mit DSP Callas, den Brandenburg-Anhalts Zuchtverbandspräsident Wolfgang Jung mit Cassceni II gezogen hat, auf den 10. Platz. Mit weiteren drei Platzierungen in der kleinen und mittleren Tour auf Doom ST und Crystal gehörte Benjamin Wulschner zu den erfolgreichsten ostdeutschen Reitern.

Michael Kölz aus Leisning griff viermal ins Platzierungsgeschehen ein. Sein bedeutendster Erfolg war der 3. Platz auf Cellato im ersten Springen der großen Tour, in dem Max-Hilmar Borchert (Stechlin) mit Cent-blue Zweiter wurde.

Die wertvollste internationale Platzierung erreichte André Thieme mit einem 7. Platzh auf dem Hengst Contadur im Championat von Mecklenburg "Land zum Leben". © Jutta Wego

Die wertvollste internationale Platzierung erreichte André Thieme mit einem 7. Platzh auf dem Hengst Contadur im Championat von Mecklenburg "Land zum Leben".
© Jutta Wego

Auch Robert Bruhns (Gardow) konnte sich in diesem Springen mit DSP Great Princess auf Rang 9 platzieren. Drei Schleifen gab es für Michael Kölz auf dem 3., 11. und im Finale auf dem 5. Platz in der kleinen Tour auf der 12-jährigen Stute Lexie Grey (v. Lemwerder).

Sechsmal steht Max-Hilmar Borchert insgesamt in den Platzierungslisten. Neben dem 2. Platz im Eröffnungsspringen der großen Tour wurde er in der kleinen und mittleren Tour mit Dustie BHM und Catherina H jeweils Fünfter. In der Youngster-Tour gab es mit dem 7-jährigen Camillus einen 9. und im Finale einen 6. Platz. In diesem Finale, in dem sich Philip Rüping (Steinfeld) mit dem 8-jährigen Medarco PS (v. Messenger) seinen dritten Sieg holte, ritt Christin Wascher (Redefin) mit Debby T auf den 5. und Maximilian Gräfe (Zörbig) mit dem Redefiner Landgestütshengst Karat du Plassis auf den 7. Platz.

Weitere ostdeutsche Platzierungen gab es für Lilli Plath (Poel), die am 1. Tag in der kleinen Tour mit dem Hengst Zidane D und in der mittleren Tour mit Charlie Sheen jeweils Elfte wurde. Zwei Platzierungen auf dem 5. und 11. Platz gelangen auch Thomas Kleis (Schloss Wendorf) in der Youngster-Tour mit der 7-jährigen La Contessa. Robert Bruhns holte sich am Samstag in der kleinen Tour auf Graduate HBC einen weiteren 3. Platz und wurde am Abend im Zeitspringen mit Conto Blanco Fünfter. Je einmal ritten in der kleinen Tour auch Lisa Naujok (Teamkollegin von Robert Bruhns) mit Cellisto AR (6.), Alina Maack (Palingen) mit Van Helsing’s Girl (7.), ihr Cousin Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) mit Little Reinhard (8.) und Paula Nagel (Gadebusch) mit Carmen (10.) in die Platzierung.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der am Samstag vor Ort war, begrüßte die Aufwertung des Pferdefestivals zur insgesamt internationalen Veranstaltung auf dem Landgestüt Redefin. Auch die Dressur ist jetzt als CDI3* international ausgeschrieben. (fw)

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