Erster Vielseitigkeitsevent unter Corona-Bedingungen in Hohen Luckow

Erschienen am 07.06.2020

Großes Kompliment an Turnierleiterin Mandy Klahn, die von allen Seiten viel Lob erntete. Die Reiter hielten sich an die vom Gesundheits- und Ordnungsamt des Landkreises erteilten Auflagen.

Die beiden Geländepferde/-pony Landeschampion: Die 5-jährige Mecklenburger Stute Daylight P (v. D’Olympic) mit Sandra Penndorf und der gleichaltrige Ponywallach Bosko (v. Boritas II) unter Enrico Finck. Foto: Jutta Wego

Die beiden Geländepferde/-pony Landeschampion: Die 5-jährige Mecklenburger Stute Daylight P (v. D’Olympic) mit Sandra Penndorf und der gleichaltrige Ponywallach Bosko (v. Boritas II) unter Enrico Finck. Foto: Jutta Wego

Großer Andrang herrschte in Hohen Luckow beim Vielseitigkeitsturnier vom 5. bis 7. Juni. Inzwischen haben sich die Reiter an die Auflagen der Gesundheits- und Ordnungsämter einigermaßen gewöhnt. Keiner klagt und alle halten sich an die Regeln. In Hohen Luckow tauchten Reiternamen aus weiten Teilen Deutschlands auf, die zuvor noch nie dort waren. Der aktuelle Mangel an Turnieren macht’s möglich. „Wir sind Mandy sehr dankbar, dass sie die schwierigen Umstände die die Pandemie mit sich bringt, auf sich genommen hat und uns damit ermöglicht, endlich wieder ein Vielseitigkeitsturnier zu reiten“, sagt Landesmeister Andreas Brandt aus Neuendorf bei Wismar.

Auch Olympiareiter Andreas Dibowski war in Hohen Luckow dabei. Er begleitete seine Tochter Alina die schon dreimal an Nachwuchseuropameisterschaften teilnahm. Den Organisatoren verteilte er viel Lob. Foto: Jutta Wego

Auch Olympiareiter Andreas Dibowski war in Hohen Luckow dabei. Er begleitete seine Tochter Alina die schon dreimal an Nachwuchseuropameisterschaften teilnahm. Den Organisatoren verteilte er viel Lob. Foto: Jutta Wego

Auch Andreas Dibowski (Döhle), einer der erfolgreichsten deutschen Vielseitigkeitsreiter, war in Hohen Luckow dabei und begleitete seine Tochter Alina, die schon an drei Europachampionaten der Nachwuchsreiter teilnahm, in Hohen Luckow aber leer ausging. „Ich bin begeistert was ich hier sehe. Respekt was die Organisatoren um Mandy Klahn hier in den wunderschönen Hohen Luckower Park gestellt haben. Alle Hindernisse fair und einladend, so dass es keine schlechten Bilder gab. Und dazu das Gesamtambiente des Gutes, einfach schön. Ich bin sicher, dass Viele, die fast gezwungen das erste Mal hier waren (weil derzeit kaum Turniere stattfinden), wieder kommen werden“, so das Statement von Dibowski, der in der Reiterwelt nur „Dibo“ genannt wird. Sieben Europameisterschaften, drei Olympische Spiele und vier Weltmeisterschaften hat Andreas Dibowski bisher bestritten. Zu seinen größten Erfolgen zählen Mannschafts-Gold in Hongkong sowie bei den EM in Malmö 2013 und Mannschafts-Gold bei der EM in Luhmühlen 2019.

An allen drei Tagen liefen die Prüfungen harmonisch und ohne Unfall ab. Ein Sturz im Gelände der A-Vielseitigkeit blieb ohne Folgen. Der Bautrupp musste lediglich ein Hindernis mehrmals wieder reparieren. „Das Orga-Team hat hervorragende Arbeit geleistet, es hat Spaß gemacht dabei zu sein, vor allem, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Marianne Bürenheide aus Güstrow. Die Zahnmedizinerin war mit zwei Töchtern am Start. Die 15-jährige Emelie war am erfolgreichsten und wurde in der 2. Abteilung der A-Vielseitigkeit am Sonntag Zweite. Auch die Arbeit des Parcourschefs wurde gelobt. „Man musste richtig Gas geben um die Bestzeit einzuhalten. Das ist mir nur mit einem Pferd gelungen“, ergänzt Andreas Brandt.

Für Landesmeister Andreas Brandt gab es zwar keinen Sieg, dafür aber insgesamt 12 vordere Platzierungen, fünf davon mit seiner eigenen Staatsprämienstute Donna Olympia B. Foto: Jutta Wego

Für Landesmeister Andreas Brandt gab es zwar keinen Sieg, dafür aber insgesamt 12 vordere Platzierungen, fünf davon mit seiner eigenen Staatsprämienstute Donna Olympia B. Foto: Jutta Wego

Daylight P von D’Olympic und Pony Bosko von Boritas II wurden Landeschampion

59 Pferde gingen am Freitag zur Geländepferdeprüfung Klasse A an den Start, in der auch die neuen Landeschampion gekürt wurden. In der Altersklasse der vier/fünfjährigen Mecklenburger konnte Karoline Gehring (Geschäftsführerin des Pferdezuchtverbandes MV) der 5-jährigen D’Olympic Stute Daylight P die Championatsschärpe umlegen und Sandra Penndorf (Heidekrug) als Züchterin und Reiterin gratulieren. Mit Wertnote 8,6 erzielte sie ein hervorragendes Ergebnis, das in der 1. Abteilung zum 2. Platz reichte. Sandra Penndorf, mehrere Jahre im Stall Brandt (Neuendorf) als Bereiterin tätig, hat Delight P selbst aus einer Long Deal-Mutter gezogen.

Bei den 6-jährigen Mecklenburgern konnte mangels Teilnahme kein Champion gekürt werden. Dafür freute sich Besitzerin Manuela Granzow über den Championatstitel ihres 5-jährigen Deutschen Reitponys Bosko, der unter Manuelas Lebenspartner

Enrico Finck (Zehlendorf) mit Wertnote 7,8 an neunter Stelle der 1. Abteilung platziert wurde. Christian Goldhahn (Limbach-Oberfrohna/Sachsen) hat Boritas aus einer Wengelo’s Nelson-Mutter gezogen.

Sieger der 1. Abteilung wurde Jule Krüger (Hamburg) auf der 5-jährigen Stute Ruby’s Sunrise (v. Dante Weltino) mit Wertnote 8,8. Acht Pferde erhielten Wertnote von 8,0 und höher, darunter auch der 5-jährige Mecklenburger Arthur (v. Arko Junior PMS), das zweite Pferd von Sandra Penndorf, mit dem sie Sechste wurde (WN 8,2).

Die 2. Abteilung ging nach Niedersachsen. Nadine Marzahl (Auetal) erhielt mit der 5-jährigen Stute Infinity Wertnote 9,2. 9,0 gab es auf dem 2. Platz für Dark Gambler unter Antonia von Baath (Luhmühlen). Bester Mecklenburger Reiter war Andreas Brandt (Neuendorf) mit der 5-jährigen Donna Olympia B, die er selbst mit D’Olympic gezogen hat und Wertnote 8,8 erhielt. Den 5. Platz holte sich der Landesmeister

Die 15-jährige Emelie Bürenheide aus Korleput absolvierte mit Quintus zwei Nullrunden im Springparcours und im Gelände und wurde in der 2. Abteilung der A-Vielseitigkeit Zweite. Foto: Jutta Wego

Die 15-jährige Emelie Bürenheide aus Korleput absolvierte mit Quintus zwei Nullrunden im Springparcours und im Gelände und wurde in der 2. Abteilung der A-Vielseitigkeit Zweite. Foto: Jutta Wego

mit der 5-jährigen Elly K (8,6).

Die Geländepferdeprüfung floss zusammen mit einer Dressurpferde- und Springpferdeprüfung in die Kombinierte Prüfung Klasse A ein. Die 2. Abteilung der leistungsstärkeren Reiter gewann Antonia von Baath mit Dark Gambler (Wertnotensumme 25,2). Andreas Brandt folgte mit Olympia B (24,4) und Elly K (23,5). In der 1. Abteilung gab es für Sandra Penndorf mit Daylight P und Kim Heitmann (Luhmühlen) mit Queridoo zwei 2. Plätze mit Wertnotensumme 22,1. Siegerin wurde Jule Krüger mit Ruby’s Sunrise, mit der sie auch die Geländepferdeprüfung gewann.

L-Vielseitigkeit

Höchste Prüfung des dreitägigen Turniers war eine L-Vielseitigkeit, die komplett am Samstag ausgetragen wurde. Die Prüfung wurde von Reiterinnen des Pferdezucht- und Reitvereins

Luhmühlen dominiert, die sich mit vier Paaren bereits nach der Dressur an die Spitze setzten. Mit 46,9 Punkten siegte Janna Koch (Luhmühlen) auf der 9-jährigen Stute Fufa KB mit ihrem Dressurergebnis, das sie als drittbeste beendete. Felicia von Baath, deren Schwester Antonia Siegerin der A-Kombi wurde, folgte ihr auf dem 8-jährigen Quantum E, die ihren 46,7 Punkten aus der Dressur 1,6 für Zeitüberschreitung im Gelände hinzufügte. Mit dem 9-jährigen Iren Freddie C, mit dem sie nach der Dressur führte, wurde Antonia von Baath Vierte (-52,8). Ihre Teamkollegin Jeannine Elisa Marie Zöbelein wurde auf der 7-jährigen Donna Fiderella Dritte (-51,3).

Bester Mecklenburger unter den 37 Starterpaaren war Andreas Brandt auf dem 7. Platz mit Fein Brasil (-54,8). Auf Esra BS gab es auf Rang 11 eine weitere Platzierung (-59,3), nachdem er nach der Dressur noch auf Rang 26 lag. Ähnlich erging es Philipp Riedesel (Altkamp), der vom 24. Rang in der Dressur

Mit großer Galoppade ist die D'Olympic-Stute Daylight P ausgestattet und von ihrer Züchterin und Reiterin darüberhinaus hervorragend ausgebildet. Foto: Jutta Wego

Mit großer Galoppade ist die D'Olympic-Stute Daylight P ausgestattet und von ihrer Züchterin und Reiterin darüberhinaus hervorragend ausgebildet. Foto: Jutta Wego

auf den 10. Platz mit 58,9 Punkten vorrückte. Auf Rang 12 gab es auch für Katharina Donst mit Mona noch eine Schleife (-62,0).

A-Vielseitigkeit

Der Sonntag war den Reitern der A-Vielseitigkeit vorbehalten. 53 Reiter-Pferd-Paare gingen an den Start, so dass die Prüfung geteilt werden musste. In der 1. Abteilung verpasste Jona Denkewitz (Neuendorf) den Sieg nur knapp. Ein Abwurf im Springparcours auf der Stute Clärchen Carrera war der Grund, dass es trotz einer Nullrunde im Gelände mit insgesamt 37,0 Punkten „nur“ der 2. Platz wurde, über den sich die 15-Jährige zurecht freute. Der Sieg ging an den Japaner Shunto Takahashi, der trotz 7,2 Punkte für Zeitüberschreitung im Gelände, dank seines hervorragenden Dressurergebnisses mit 34,2 Punkten gewann. Von den Mecklenburgern platzierten sich weiter Sandra Penndorf mit Falkone (4. Platz mit 50,3 Pkt.), Emely Range mit Daysy S (5./-51,5) und Annelie Kühl (beide Wöpkendorf) mit Dingo (7./55,0).

In der 2. Abteilung starteten die leistungsstärkeren Reiter. Auch hier ging der Sieg außer Landes an Lara Krüger (Hamburg). Sie gewann trotz eines Springfehlers mit 38,5 Punkten auf dem 15-jährigen Hulinghofs Winchester. Große Freude im Hause Bürenheide (Korleput) über den 2. Platz von Emelie. Mit dem 9-jährigen Quintus ritt die 15-Jährige ihr Dressurergebnis von 43,5 Punkten ins Ziel. Mit dem ältesten Pferd, dem 18-jährigen Wellenstein, ging Janette Kalis aus Gremmelien (Zwillingsschwester von Turnierleiterin Mandy Klahn) an den Start, brachte ebenfalls ihr Dressurergebnis von 46,5 Punkten ins Ziel und wurde Vierte. Auch für Emelie Bürenheides Mutter Marianne gab es auf dem 10. Platz mit dem 6-jährigen Calomini noch eine Schleif (-50,4).

E-Vielseitigkeit

In der Vielseitigkeit für Turniereinsteiger (Kl.E) ging der Sieg auf die Insel Rügen an Carlotta Riedesel (Altkamp) mit dem erfahrenen 14-jährigen Reitpony Niklas. Nach der Dressur mit 39 Punkten noch auf dem 4. Platz kamen weder im Springparcours noch im Gelände weitere Punkte hinzu. Dabei profitierte die 16-Jährige von den Fehlern der nach der Dressur vor ihr liegenden Teilnehmer. Die führende Charlotte Feld (Hohenberg) schied nach einem Sturz im Springen sogar aus. Vom 7. Platz mit 40,5 Punkten nach der Dressur, rückte Ann-Katrin Staege (Parkentin-Hütten) noch auf den 2. Platz. Ihr Mecklenburger Quidam’s Rebel blieb im Springen und Gelände ebenfalls ohne Fehler. Auch der 3. Platz geht auf die Insel Rügen an Stefanie Peter (Poseritz), die ihrem Dressurergebnis von 39 Punkte auf der Haflingerstute Daliyah-Derin 1,6 Punkte für Überschreiten der Bestzeit im Gelände hinzufügte. Fünfte wurde Jule Marie Kuhlke (Parkentin-Hütten) mit der Ponystute Lilli (-46,0). (Franz Wego)

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