Astrid und Holger Wulschner machen den Anfang

Erschienen am 15.05.2020

Nicht nur die Bundesliga startet an diesem Wochenende wieder. Auch im Pferdesport tut sich etwas. In Westergellersen (Lüneburger Heide) wurde vor einer Woche die Initialzündung ausgelöst. Dort fand unter strengen Sicherheits-, Abstands- und Hygieneregeln ein viertägiges Springturnier für Berufsreiter statt.

Das Ehepaar Wulschner setzt sich für die Reiter in MV ein und hat nach konstruktiven Verhandlungen mit der Gesundheitsbehörde und dem Gemeindeamt Dummerstorf erreicht, dass auf der Anlage in Groß Viegeln nach siebenwöchiger Turnierpause im Land wieder ein Springturnier stattfinden kann. Foto: Jutta Wego

Das Ehepaar Wulschner setzt sich für die Reiter in MV ein und hat nach konstruktiven Verhandlungen mit der Gesundheitsbehörde und dem Gemeindeamt Dummerstorf erreicht, dass auf der Anlage in Groß Viegeln nach siebenwöchiger Turnierpause im Land wieder ein Springturnier stattfinden kann. Foto: Jutta Wego

An diesem Wochenende findet unter ähnlichen Voraussetzungen ein solches Turnier auf der Reitanlage von Astrid & Holger Wulschner in Groß Viegeln statt. Drei Wochenlang hat Holger mit den zuständigen Behörden verhandelt und ein Konzept vorgelegt das die Verantwortungsträger der Gesundheitsbehörde und der Gemeinde Dummerstorf überzeugte.

Von Donnerstag bis Sonntag können Reiter, die ihren Lebensunterhalt mit dem Reitsport oder der Ausbildung von Pferden verdienen, an insgesamt 16 Springprüfungen teilnehmen. Jeden Tag gibt es vier Prüfungen, die auf 70 Startplätze limitiert sind. Die Kunde sprach sich wie ein Lauffeuer unter den Reitern aus Norddeutschland herum und in wenigen Tagen waren die limitierten Startplätze vergeben. Ein Zeichen dafür, dass der Druck und die Sehnsucht wieder Turniere reiten zu können, groß waren. „Wir verdienen unser Geld ja mit der Ausbildung und Turniervorstellung von Pferden, die uns ihre Besitzer in Beritt geben. Und die wollen ihre Pferde auf Turnieren sehen, sonst ziehen sie sie uns irgendwann ab und wir verlieren unsere Einnahmen“, sagt Christoph Lanske, der in Wendorf bei Grimmen einen Turnierstall betreibt.

Deshalb sind die Berufsreiter Astrid & Holger Wulschner sehr dankbar, dass sie sich bemühen dem Turniersport in Mecklenburg-Vorpommern wieder etwas Leben einzuhauchen. Es sind natürlich keine Turniere wie wir sie sonst kennen. Besucher sind nicht zugelassen, nicht mal die Presse. Jeder Reiter kann maximal einen Pfleger für die Pferde mitbringen. Gastboxen gibt es nicht, ebenso keine gastronomische Versorgung. Jeder Reiter der seine Prüfungen absolviert hat soll die Veranstaltungsstätte möglichst rasch wieder verlassen, damit sich nur wenige Personen zur gleichen Zeit auf dem Gelände aufhalten. Siegerehrungen finden nicht statt. Start- und Gewinngelder werden nur digital durch Überweisungen entgegengenommen und ausgezahlt. Auf den Abreitplätzen dürfen nur eine begrenzte Zahl an Pferden gleichzeitig vorbereitet werden.

Wir achten streng auf die Regeln die uns vorgegeben wurden und sind den Verantwortungsträgern der Gemeinde Dummerstorf sehr dankbar, dass sie so konstruktiv mit uns kooperiert haben“, sagt Holger Wulschner. Für seinen Turnierstall und den von Christoph Lanske war der erste Tag erfolgreich. Holgers Ehefrau Astrid trug gleich in der ersten Prüfung einen Sieg davon. Mit dem 5-jährigen Wallach Champions League hat sie bei Wertnote 8,1 die 2. Abteilung einer Springpferdeprüfung Klasse A gewonnen. Diesen Sieg teilte sie sich mit Ramona Schilloks aus Güstrow, die auf dem gleichaltrigen Pinuu ebenfalls Wertnote 8,1 erhielt.

Freude auch im Reitstall von Christoph Lanske. Sein Bereiter Willy Franke gewann auf der 5-jährigen Stute Halina die 1. Abteilung der zweiten Tagesprüfung mit Wertnote 8,4. Nur ein Zehntel weniger gab es für den 5-jährigen Hengst Benthen’s Balou aus dem Hause Schmidt (Neu Benthen), den die Schwedin Denise Svensson in der 2. Abteilung zum Sieg ritt. In der folgenden Prüfung steigerte sich Denise Svensson mit Benthen’s Balou, was mit Wertnote 8,5 zum Sieg in der Springpferdeprüfung Klasse L führte. Willy Franke, der für den RSV Dersekow reitet, war wieder vorn dabei. Mit Catching Fire gab es 8,4 und mit Strawberry Sun 8,3 (beide 6-jährig) was ihm den jeweils 2. Platz in den beiden Abteilungen einbrachte.

Der Auftakt des limitierten Springturniers ist gelungen. Am Freitag um 8.00 Uhr geht es weiter. Dann stehen erneut vier Springpferdeprüfungen auf dem Programm. (Franz Wego

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