Sanitz: Die Reiter aus Neuendorf waren am erfolgreichsten
Erschienen am 08.03.2020
Landesmeistertitel für Andreas Brandt, seinem Sohn Alexander Brandt, Emelie Bürenheide und

Die neuen Hallen-Landes in der Vielseitigkeit v.l. Andreas Brandt (Neuendorf), Emelie Bütenheide (Güstrow), Ann-Katrin Staege Kröpelin/Parkentin) und Nele Wunderberg (Nielitz). Foto: Jutta Wego

Andreas Brandt mir Esra B, Vielseitigkeits-Hallen-Landesmeister 2020 der Ü25 Reiter. Foto: Jutta Wego
Sanitz. Die erste von drei Hallen-Landesmeisterschaften in den Disziplinen Vielseitigkeit, Springen und Dressur fand am 7. und 8. März für die „Buschreiter“, wie sie sich selbst gern nennen, in der Reitanlage Zehe in Sanitz statt. Bei dieser Hallen-LM gibt es keine Kombinierte Prüfung im üblichen Format. Turnierleiter und Sanitzer Anlageneigner Christian Zehe hat ein anderes Format als Pilotprojekt entwickelt, bei dem die Reiter alle drei Teilprüfungen in einem Ritt absolvieren. „Das spart viel Zeit und belastet Pferde und Reiter deutlich weniger, weil sie nur einmal gesattelt werden müssen“, begründet Christian Zehe das Projekt.
Die Reiter beginnen in Geländekleidung in der Halle mit einer Dressur-Sonderaufgabe, die zwischen den Hindernissen geritten wird. Nach deren Beendigung bleibt der Reiter in der Halle und beginnt nach einer

Emelie Bürenheide, Vielseitigkeits-Hallen-Landesmeiser der U25 Reiter - hier mit Chocofresh. Foto: Jutta Wego
ause mit der ersten Phase des Springens, in dem zunächst die transportablen Geländehindernissen zu absolvieren sind, denen in der freien Natur nachempfunden. Es geht danach unmittelbar mit der zweiten Phase und den klassisch-abwerfbaren Hindernissen weiter. Die Reiter absolvieren somit bei einem Start alle 3 Teilprüfungen, wie sie in klassischen Vielseitigkeitsprüfungen üblich sind. In Sanitz wurden Hallen-Landesmeistertitel für Ponyreiter und Junioren bis 16 Jahre, sowie für Nachwuchsreiter bis 25 Jahre und für Reiter über 25 Jahre vergeben.
Den Titel der Reitern über 25 Jahre holte sich Andreas Brandt aus Neuendorf zurück, den er im vorigen Jahr an Janette Kalis aus Gremmelin abtreten musste. Die 34-Jährige wurde diesmal Zweite. Entscheidend für den Sieg war die Dressurprüfung, die Brandt auf der 8-jährigen Stute Esra BS mit 36,0

Ann-Katrin Staege mit GS Carthagus WayVielseitigkeits-Hallen-Landesmeister der U16 Children. Foto: Jutta Wego
Strafpunkten als Sieger beendete. Die aktuelle Freiland-Landesmeisterin Janette Kalis ist ebenfalls für gutes Dressurreiten bekannt, musste diesmal aber auf dem bereits 18-jährigen Wellenstein (39,0 Strafpunkte) mit dem 2. Platz Vorlieb nehmen. In beiden Prüfungsteilen über Hindernisse kamen weder für Andreas Brandt noch für Janette Kalis weitere Strafpunkte hinzu, so dass sie die Kombinierte Prüfung Klasse A mit ihrem Dressurergebnis und dem Meister- bzw. Vizemeistertitel abschlossen. Die 29-jährige Franziska Gabel aus Stuthof bekam auf der 13-jährigen Stute L’amour in den beiden Springteilen ebenfalls keine Strafpunkte, sammelte in der Dressur aber 51,0 und sicherte sich als Fünftplatzierte der Prüfung die Bronzemedaille.
Der Meistertitel bei den U25 Nachwuchsreitern ging an Emelie Bürenheide (Güstrow). Sie machte sich damit drei Tage vor ihrem 15. Geburtstag selbst das schönste Geschenk. Vom Alter her hätte sie auch bei den U16 Reitern satteln können, stellte sich mit der

Hanna Lipka auf der Haflinger Stute Elka, die aus der Ponywertung heraus fiel, weil Elka das Ponymaß von 1,48m überschritten hat. Foto: Jutta Wego
10-jährigen Stute Chanel K aber den höheren Anforderungen und wurde mit 47,5 Strafpunkten (vier resultieren aus einem Abwurf im Springen) Dritte in der Kombinierten Prüfung. Silber ging an die 19-jährige Sophia Range aus Barth, die mit 52,5 Punkten Siebte in der „Kombi“ wurde, davon 6 Punkte aus dem Springen. Bronze ging mit 55,5 Strafpunkte aus der Dressur an ihre 15-jährige Schwester Emely Range (beide reiten für die RSG Wöpkendorf) auf Donna Lüttchen.
Bei den U16 Reitern (Children) auf Großpferden ging der Landesmeistertitel an die 13-jährige Ann-Katrin Staege aus Kröpelin. Zu ihren 36,0 Punkten aus der Dressur, die sie mit dem 11-jährigen GS Carthagus Way auch gewann, kamen in der Endabrechnung zwei Zeitstrafpunkte im Springparcours hinzu. Erst spät vom „Turnier-Gen“ infiziert, nahm Alexander Brandt, der jüngere Sohn von Andreas, mit 16 Jahren erstmals an einem

Die Medaillengewinner der Ponyreiter v.l. Helene Bürenheide (Güstrow), Nele Wunderberg (Nielitz), Jule Marie Kuhlke (Satow). Foto: Jutta Wego

Präsidiumsmitglied Ansgar Kurp (Kloster Wulfshagen) gratulierte die Medaillengewinner für den Landesverband. Foto: Jutta Wego
solchen Wettkampf teil und startete ebenfalls bei den U16-Reitern. Gleichwohl viel Talent und mit einem gut ausgebildeten Pferd seines Vaters beritten, wurde Andreas auf der 7-jährigen Stute Fein Brasil mit 37,5 Punkten (1 für Zeitüberschreitung im Springen) auf Anhieb Silbermedaillengewinner. Isadora Bütow, die 13-jährige Tochter des Turnierleiters Christian Zehe, erhielt auf der 7-jährigen Mecklenburger Stute Cocolina mit ihrem Dressurergebnis von 40,5 Punkten die Bronzemedaille.
In der Ponykonkurrenz ging der Titel an die 13-jährige Nele Wunderberg (Nielitz) mit dem Reitpony Gwynetht. Silber holte sich mit der 10-jährigen Helene Bürenheide (Güstrow) auf Reitpony Dorian Gray an die jüngste Teilnehmerin der Ponykonkurrenz. Bronze ging an die 11-jährige Jule Marie Kuhlke (Satow) auf der Braunscheckstute Lilli.

Turnierleiter und Anlagenbesitzer Christian Zehe mit Sohn Hektor beim Führzügelwettbewerb. Foto: Jutta Wego
Am Samstag gab es mehrere Einzelprüfungen. Der Sieg in der L-Dressur von Bianca Brandt auf Morgendonner und der 2. Platz ihres Ehemannes Andreas auf Esra B erhöhten die familiäre Erfolgsquote. Die A-Dressur zuvor gewann Franziska Gabel auf L’amour und in der E-Dressur führte Karla Parchmann (Parkentin) die Ehrenrunde auf Larina als Siegerin an. Auch ein A-Springen sah zwei Neuendorfer vorn. Michelle Krüger siegte auf Fidersonne vor Andreas Brandt auf Fakir. Isadora Bütow sicherte auf Cocolina einen Gastgebersieg im Stilspringwettbewerb. (Franz Wego)