Chemnitz: Dritter Sieg für MV im Mannschaftsspringen beim Großen Preis von Sachsen
Erschienen am 27.10.2019
Nach 2016 und 2017 hat das Springreiterteam aus Mecklenburg-Vorpommern mit André Thieme, Christoph Lanske, Denise Svensson und Thomas Kleis in Chemnitz gegen elf Konkurrenten erneut das Mannschaftsspringen gewonnen. André Thieme, der Vorjahressieger, wird im Großen Preis diesmal Zweiter hinter Felix Hassmann.

Zum dritten Mal hat das MV-Team das Mannschaftsspringen der Verbandsmannschaften beim „Großen Preis von Sachsen) gewonnen. V.r. André Thieme, Thomas Kleis, Christoph Lanske, Denise Svensson, Mannschaftsführer Heiko Schmidt. Foto: Pantel
Chemnitz: Das Hallenturnier im sächsischen Chemnitz, das den Titel „Großer Preis von Sachsen“ trägt, scheint den Nordlichtern aus Mecklenburg-Vorpommern besonders zu liegen. 41 Platzierungen, darunter fünf Siege, in den Springprüfungen. Dazu ein 2. Platz durch Christina Thieme (Redefin) in der einzigen Dressurprüfung, dem „Preis der Sieger“, eine Intermediaire I-Kür mit 73,667 Prozent auf dem 9-jährigen Coffee to go, sprechen eine deutliche Sprache.

Vorjahressieger André Thieme im Großen Preis wurde in diesem Jahr Zweiter auf dem 14-jährigen dänischen Wallach Liratus. Foto: Jutta Wego
Der wertvollste Sieg war der Gewinn des Mannschaftsspringen der Klasse S* für Verbandsmannschaften mit zwei Umläufen. Unter Leitung von Heiko Schmidt (Neu Benthen) starteten am Freitagabend zu später Stunde folgende MV-Reiter: Christoph Lanske (Dersekow) mit Chacco’s Girl, Thomas Kleis (Gadebusch) mit Silberpfeil M, Denise Svensson (Neu Benthen) mit Clarina und Schlussreiter André Thieme (Plau) mit Contadur.
Es ging bilderbuchmäßig los: Alle vier Teamreiter blieben im 1. Umlauf fehlerfrei. Aber auch Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der 2. Mannschaft des Gastgebers Sachsen gelangen zumindest drei Nullrunden. Es bahnte sich eine große Spannung an. Würden die MV-Reiter, die das Teamspringen schon 2016 und 2017 gewannen, ihre Ergebnisse aus dem 1. Umlauf wiederholen können? Sie taten es: sowohl Landesmeisterin Denise Svensson als auch Christoph Lanske und Thomas Kleis lieferten erneut Nullrunden. Dirk Klapproth für Niedersachsen und Jordi Sander für Schleswig-Holstein bekamen einen Fehler der zählte. Bei Titelverteidiger Sachsen lieferte nur Philipp Schober einen fehlerfreien Ritt und die Gastgeber vielen sogar ganz aus der Platzierung (5.).

Neben dem Mannschaftssieg kam der 30-jährige Christoph Lanske zu einem Sieg auf der 6-jährigen Stute Calestra in der Youngster-Tour. Foto: Jutta Wego
André Thieme brauchte als Schlussreiter gar nicht mehr antreten, weil der Sieg schon feststand (0/339,78). Das Siegerteam aus MV hat mit insgesamt sieben Nullrunden eindrucksvoll seine Stärke unter Beweis gestellt. Dazu Mannschaftsführer Heiko Schmidt: „Da wir schon zweimal gewonnen hatten gehörten wir sicher zu den Favoriten, aber jedes Jahr ist neu und die Konkurrenz schläft auch nicht. Aber alle waren hoch motiviert und konzentriert, das hat am Ende sicher den Ausschlag gegeben, wir freuen uns riesig.“ Der 2. Platz ging nach Westfalen, die zwar drei Sekunden schneller waren (336,98) aber vier Fehler aus dem 1. Umlauf mitbrachten. Dritter wurden die Niedersachsen (4/337,63).
Auch im Großen Drei-Sterne-Preis mischten die MV-Reiter kräftig mit. Titelverteidiger war André Thieme, der nach dem Umlauf mit fehlerfreiem Ritt auf dem 14-jährigen Dänen Liratus, der nach fast zweijähriger Verletzungspause 2019 wieder in den Sport zurück kehrte, auf Siegkurs war. Er blieb ein zweites Mal fehlerfrei, hatte aber Tino Hassmann (Lienen) noch im Rücken und ahnte wohl schon, dass er mit 40,60 Sekunden nicht schnell genug war. Toni Hassmann gab sich mit dem 9-jährigen Contendrix (v. Contendro I) keine Blöße, war nach 38,52 Sekunden im Ziel und gewann das Springen. „Liratus ist ein tolles Pferd, aber nach der langen Pause fehlt noch etwas Spritzigkeit“, so das Fazit von André Thieme.

Zu zwei Siegen in der Kleinen Tour kam der 30-jährige Benjamin Wulschner vom Kastanienhof Cramon mit Quidditsch. Im Großen Preis wurde er Sechster mit Bangkok Girl PP. Foto: Jutta Wego
Holger Wulschner brachte auf Casirus einen Zeitstrafpunkt aus dem Umlauf mit und wurde Vierter. Den schnellsten Ritt in der Siegerrunde (36,06 Sekunden) lieferte sein Sohn Benjamin Wulschner (Cramon), der auf Bangkok Girl PP aber vier Fehler aus dem Umlauf mit in die Siegerrunde brachte und Sechster wurde. Der 10. Platz geht an denis Svensson auf Clarina, Zwölfter wurde Christoph Lanske auf Chacco’s Girl.
Nicht ganz so gut verlief es im Championat am Samstag (S**), das Markus Kölz (Winnenden/BaWü), der Bruder von Michael Kölz (Sachsen) mit Dornadello gewann. Thomas Kleis war auf dem 7. Platz mit Christian bester MV-Reiter. Auf Rang 15 platzierte sich André Thieme mit Contadur. 24. unter den 103 Startern wurde er mit Crazy Girl, 19. Ulf Ebel mit Zarin, 26. Christoph Maack mit Dyleen und 33. Benjamin Wulschner mit Calasnykow. Im Einlaufspringen am Donnerstag (M**) wurde Benjamin Wulschner mit dem 10-jährigen Calasnykow Dritter. Das erste Springen der Großen Tour gewann Denis Nielsen (München) auf Taquadriga. Auf die Plätze 10, 12, 13 und 21 der 90 Teilnehmer kamen Denise Svensson mit Casper von Stein, Holger Wulschner mit Casirus, Thomas Kleis mit Silberpfeil M und André Thieme mit Liratus.

Erfolgreich ritt auch Paul Wiktor (Poel/Trent) in Chemnitz, der zu fünf Platzierungen kam (2 auf Cornadina - Foto), darunter ein Sieg. Foto: Jutta Wego
Allein drei Siege holten sich die MV-Reiter in den Zwei-Sterne M-Springen der Kleinen Tour. Zweimal siegte Benjamin Wulschner auf Quidditsch und einmal führte Paul Wiktor (Poel/Trent) mit der 13-jährigen Stute Wielka die Ehrenrunde an. Zwei dritte Plätze durch Philipp Makowei (Gadebusch) auf Balouna Windana und Denise Svensson auf dem Hengst Come and Fly, sowie weitere Platzierungen von Holger Wulschner (Groß Viegeln) mit Cassata, Anna Ebel-Jürgens (Polzow) mit Carletta, Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) mit Van Helsing’s Girl und Christoph Lanske mit Charleen komplettierten die zwei Qualifikationsspringen dieser Tour. Im Finale am Sonntag, ein Zwei-Phasen Springen Klasse S, wurde Paul Wiktor auf Wielka Fünfter, mit der er eine Woche zuvor in Negernböten ein Zwei-Sterne M-Springen gewann. Er konnte sich schon am frühen Sonntagmorgen auf dem Hengst Chacco-Fly in einem S-Springen mit fehlerfreiem Ritt in der 2. Phase an 6. Stelle platzieren. Holger Wulschner ritt mit Cassata im

In der einzigen Dressurprüfung des Turniers in Chemnitz, der Intermediaire I-Kür beim „Preis der Sieger“, wurde Christina Thieme mit Coffee to go Zweite. Foto: Jutta Wego
Finale der Kleinen Tour auf den 8. Platz und Denise Svensson wurde mit Come and Fly Neunte.
Auch in der Youngster-Tour waren die Nordlichter erfolgreich. Am Freitag im Zwei-Phasen-Springen Klasse M** gab es einen Sieg durch Christoph Lanske auf der erst 6-jährigen Calestra. Paul Wiktor und Philipp Makowei wurden in den beiden Abteilungen jeweils Zweite mit Cornadina und Cuno. Am Donnerstag holte Benjamin Wulschner mit Grace Top den 3. Platz. Auch an dem Tag ritten Paul Wiktor mit Cornadina und Christoph Lanske mit Calestra ins Preisgeld. Ebenso Ulf Ebel (Polzow) mit Canillo und André Thieme mit Carina am Freitag. Im Finale am Samstag verpasste Christoph Maack den Sieg auf Dyleen 2 nur um eine hundertstel Sekunde und wurde hinter Andreas Kreuzer (Damme) Zweiter, der das Springen auf der 7-jährigen Cinderella gewann. André Thieme wurde mit Carina Dritter. Den schnellsten Ritt im Stechen lieferte Christoph Lanske, der mit Calestra aber vier Fehler bekam und als 13. noch platziert wurde. (Franz Wego)