Ralf Weihs und Enrico Finck gewannen die M-Springen in Ludorf
Erschienen am 24.06.2019

Der 61-jährige Ralf Weihs gewann in seiner einstigen Heimat Ludorf Das Hauptspringen der Klasse M mit Wai o Wai. Foto: Jutta Wego
Ludorf. Er freute sich über seinen Sieg ganz besonders. Der 61-jährige Ralf Weihs, seit vielen Jahren Betreiber einer Reitanlage in Sukow bei Schwerin fühlt sich in Ludorf, wo seine Wurzeln liegen, nach wie vor zu Hause und lässt kein Turnier aus, wenn Heiko Frahm und sein Team auf die besonders idyllisch gelegene Reitanlage hinter dem Ludorfer Hotel Gutshaus einladen. So geschehen wieder am Wochenende mit 24 Prüfungen und dem Aurohaus Multhaup aus Waren als Präsentigpartner. Zwei M-Springen waren die sportlichen Höhepunkte und im Großen Preis erreichten vier Reiter-Pferd-Paare die Siegerrunde.
Ralf Weihs war mit der 13-jährigen Stute Wai o Wai aus eigener Zucht erster Starter und wollte vor "heimischem Publikum" den Sieg. Auf kontrolliert kurzen Wegen ritt er nach 48,12 Sekunden fehlerfrei durchs Ziel, wissend, dass es sicher schneller geht.

Am Samstag im M-Punktespringen siegte der 46-jährige Enrico Finck (Zehlendorf) mit Cronau. Foto: Jutta Wego
Doch Steffi Rösler aus Groß Vielen patzte anschließend mit dem 14-jährigen Ciddow mehrfach (3. Platz). Dann der Auftritt von Susan Nörenberg (Cramon), die zwei Pferde in die Siegerrunde brachte. Mit dem 10-jährigen Champ war sie mehr als eine Sekunde schneller als Ralf Weihs. Doch ein Fehler verhinderte die Führung (2. Platz). Mit dem erfahrenen Chameur hätte sie den Mitgründer des Ludorfer Pferdesports bezwingen können, trat gegen den Züchter des Concept-Sohnes aber nicht an. So ging der Sieg an Ralf Weihs und nicht nur der Reiter selbst war darüber sehr erfreut.
"Ich habe gestern noch fast bis Mitternacht Gras gemäht und bin ganz schön kaputt, aber Ludorf ist ein Pflichtturnier für mich. Ich denke jedes Mal wenn ich hier bin und auf der Anlage mit dem schönen alten Baumbestand stehe, an meine Anfänge, wie wir

Die 33-jährige Susan Nörenberg (Cramon) gehörte mit einem L-Sieg auf Champ und acht weiteren Platzierungen zu den erfolgreichsten Teilnehmern in Ludorf. Foto: Jutta Wego
das damals alles aufgebaut haben", sagt Ralf Weihs, der mit Ehefrau Andrea in Sukow erfolgreich Pferde züchtet und in Ludorf insgesamt viermal ins Preisgeld ritt.
Das M-Punktespringen am Samstag gewann Enrico Finck (Zehlendorf). Mit seiner 13-jährigen Stute Cronau gehörte er zu den sieben Teilnehmern die die volle Punktzahl 44 erreichten und mit der schnellsten Zeit ins Ziel kam. Zwei zehntel Sekunden langsamer war Christoph Amelong-Heiden (Alt-Sammit) auf dem 2. Platz mit Cherie mon. Mit Dieter Gottschalk auf Stovinsky und Steffi Rösler auf Achilles folgten zwei Groß Vielener auf dem 3. und 4. Platz. Das L-Springen zuvor gewann Christoph Amelong-Heiden mit Cherie mon im Stechen vor Enrico Finck und Cronau. Ralf Weihs kam mit Casper auf den 3. Platz. Im Punktespringen Klasse L am Sonntag führte Susan Nörenberg die Ehrenrunde als Siegerin auf Champ an und ließ Lysan-Cathris Hinz (Malchow) mit Raja hinter sich.
Ihre Teamkollegin Celina Kurth gewann mit Cascara

Nach mehrjähriger Pause und überstandener Krankheit gewann die 46-jährige Indira Wallner (Schwinkendorf) auf dem Araber-Partbred-Wallach Ohamit in Ludorf eine L-Dressur. Foto: Jutta Wego
das Stilspringen Klasse A vor Franziska Eisenberg (Passin). Die 26-jährige Tochter von Ralf Weihs saß im Sattel von Viola. Auch Marlene Weihs, 14-jährige Tochter von Ralf Weihs, wurde in einem A-Springen auf Pelle Zweite hinter Andreas Wulff (Liebenthal) auf Landmann.
Einen "Sieg mit Weile" (Wertnote 7,4) gab es in der L-Dressur am Samstag für Kim Hoppe (Güstrow), die mit dem 6-jährigen Royal Mercure ein sehr talentiertes Dressurpferd hat und von Roland Lüders trainiert wird. Mit sieben zehntel Punkten Rückstand (6,7) folgte Indira Wallner (Schwinkendorf) auf dem 9-jährigen Araber-Partbred-Wallach Ohamit, der bisher von Miriam Möller in der Vielseitigkeit geritten wurde, die jetzt in Diensten von Indira Wallner steht, der Enkelin des unvergessenen Vierspänner-Fahrers Albert Gaiser.
Reiterinnen und Pferde vom Zucht- und Reiterhof Wallner waren in Ludorf erfreulich erfolgreich. Eine

Josephine Wallner, 12-jährige Tochter von Indira, gewann mit Pony Gronborg?s Cassius Clay zwei Dressurprüfungen und platzierte sich insgesamt viermal. Foto: Jutta Wego
L-Dressur am Sonntag konnte Indira Wallner mit Ohamit gewinnen, die nach überstandener Krankheit nach Jahren wieder erstmals selbst im Sattel saß und ihre Freude nicht verbergen konnte. "Ich hebe gerade ab vor Freude" sagte sie bei der Siegerehrung. Noch mehr freute sie sich über ihre 12-jährige Tochter Josephine, die in Ludorf mit dem dänischen Reitpony Gronborg?s Cassius Clay zwei Dressurprüfungen gewann, einmal Zweite und einmal Sechste wurde. Da reift in der 4. Generation Gaiser ein echtes Dressurtalent heran.
Doch nicht nur dadurch fiel der Pferdehof Wallner auf, den Indira von ihrem Vater Bernd Gaiser übernommen hat der in Ludorf als Turniermoderator fungierte. Die vierjährigen Stuten Fantasie W (v. Fürsten-Look), Frieda W (v. Foundation) und Troja (v. Totilas), alles Staatsprämienstuten, glänzten in den Aufbauprüfungen. Mirjam Möller kam mit ihnen in der Dressurpferdeprüfung auf die Plätze 1 bis 3,

Reiter des Gastgebers punkteten mit der 13-jährigen Anna-Maria Frahm (Tochter des Turnierleiters), die mit Demona S eine E-Dressur gewann, in einer weiteren Dritte und in zwei A-Dressuren Zweite wurde. Foto: Jutta Wego
wobei besonders die Siegerstute Fantasie W mit tollen Grundgangarten begeisterte. Mit Troja gewann Mirjam Möller auch die Eignungsprüfung.
Das "Turnier der Herzen" in Ludorf wurde mit dem Führzügelwettbewerb (9 Kinder auf Ponys), einem "Jump & Drive" und einem sehr gut vorgestellten Sechserzug mit Kaltblütern (alle abstammend vom Hengst Louis) von Landwirt Christian Platzeck (Alt Schwerin) bereichert. (FW)

Landwirt und Pferdezüchter Christian Platzeck aus Alt Schwerin präsentierte einen sehr harmonisch gefahrenen Sechserzug mit Rheinisch Deutschen Kaltblütern, alle vom Hengst Louis. Der Führzügelwettbewerb mit neun Kindern wurde nicht zuletzt durch die Moderation von Manfred Brüsch zu einem Erlebnis, der alle Kinder anschließend zu einem Eis einlud (neben ihm die 5-jährige Siegerin Kimberley Ashley Wagner (Pritzwalk). Fotos: Jutta Wego.