Hamburg: André Thieme Dritter im Großen mit DSP Chakaria

Erschienen am 13.05.2024

Marvin Jüngel wiederholt seinen Derbyerfolg von 2023 mit Balou’s Erbin

Hamburg: Der Franzose Yuri Mansur hat mit der 11-jährigen Stute Miss Blue-Saint Blue Farm den mit 250.000 Euro dotierten Longines Grand Prix in Hamburg gewonnen. Mit 42,96 Sekunden nahm Mansur am Ende dem bis dahin führenden Schweizer Guerdat noch fast vier Zehntelsekunden ab und sicherte sich den Sieg. Guerdat wurde mit der 11-jährigen Lancelotta Zweiter vor André Thieme als bestem Deutschen.

Der Franzose Yuri Mansur hat mit der 11-jährigen Stute Miss Blue-Saint Blue Farm den Großen Preis von Hamburg gewonnen. © Lafrentz

Der Franzose Yuri Mansur hat mit der 11-jährigen Stute Miss Blue-Saint Blue Farm den Großen Preis von Hamburg gewonnen. © Lafrentz

Wenn ich Zweiter gewesen wäre mit elf Hundertstelsekunden Rückstand, dann hätte ich mich geärgert“, gab André Thieme offen zu. „Aber so freue ich mich über den dritten Platz.“ Mit seiner Europameisterin Chakaria ist er in 44,44 Sekunden hinter Guerdat mit 44,33 Sekunden gesprungen. „Ich spüre ganz deutlich, wie sich Chakaria von Woche zu Woche steigert. Ich wollte heute noch nicht alles riskieren und bin super glücklich mit der Stute - sie fühlt sich super an, ist gesund und der Kampfgeist ist schon lange wieder da.“ Im August vergangenen Jahres hatte sich die Stute leicht verletzt und war für die Europameisterschaft ausgefallen.

Mit einer Bravourleistung ritt André Thieme mit DSP Chakaria auf den 3. Platz im Großen Preis. © KaLo

Mit einer Bravourleistung ritt André Thieme mit DSP Chakaria auf den 3. Platz im Großen Preis. © KaLo

Mit diesem Erfolg hat André Thieme nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Die Chance, zum deutschen Team bei den Olympischen Spielen zu gehören, hat sich nach Hamburg deutlich erhöht. Die nächste große Aufgabe erwartet das deutsche Team beim CSIO am ersten Juniwochenende in St. Gallen. Nach seinem Erfolg in Hamburg gehört André Thieme dazu. Danach werden die Würfel fallen, wenn Bundestrainer Otto Becker ins deutsche Olympiateam beruft.

Marvin Jüngel erneut Derbysieger

Im 93. Deutschen Spring-Derby lief es nicht ganz so optimal für André Thieme. Auf Paule S, mit dem er zuletzt den Großen Preis beim CSI in Redefin gewann, gab es acht Fehler und Rang 12. Erstmals nahm auch Stefan Hentschel aus Groß Vielen mit seinem 14-jährigen Baltasar am Derby teil und kam mit 20 Fehlern auf Rang 21.

Marvin Jüngel und Balou’s Erbin gewinnen das 93. Deutsche Spring-Derby in Klein Flottbek. © Lafrentz

Marvin Jüngel und Balou’s Erbin gewinnen das 93. Deutsche Spring-Derby in Klein Flottbek. © Lafrentz

Optimal lief es dagegen erneut bei Marvin Jüngel. Zwei der 32 Paare haben den weltberühmten Parcours in Klein Flottbek ohne Fehler absolviert: Frederic Tillmann drehte die 162. Nullrunde in der Geschichte des Derbys, Marvin Jüngel folgte mit der 163. „Wir haben uns die ganze Zeit vorgenommen, möglichst cool an die Sache ranzugehen“, erklärt der junge Sachse. „Heute früh hat sich Balou’s Erbin schon so entspannt in der Box verhalten - da wusste ich schon, dass es gut werden könnte, dass ich nur entspannt bleiben muss und das hat super geklappt.“

Mit acht Fehlern wurde es beim 93. Deutsche Spring-Derby in Klein Flottbek diesmal Rang 12 mit Paule S. © KaLo

Mit acht Fehlern wurde es beim 93. Deutsche Spring-Derby in Klein Flottbek diesmal Rang 12 mit Paule S. © KaLo

Tillmann, der mit dem 10-jährigen Comanche schon 2022 im Stechen dabei war, sich dort einen Fehler leistete und damals Zweiter hinter Cassandra Orschel wurde, und der Vorjahressieger Jüngel, der im vergangenen Jahr gegen die Dänin Caroline Rehoff Pedersen im Stechen angetreten war, fehlerfrei blieb und Derbysieger wurde, absolvierten das diesjährige Stechen. Mit derselben Nervenstärke ritt der 22-Jährige in diesem Jahr zum erneuten Sieg. Tillmann musste zuerst ins Stechen, riskierte alles, war unglaublich schnell unterwegs und leistete sich beim ‚Einflug‘ ins Ziel, am letzten Sprung, der Mauer, einen Fehler. Im Schritt ritt der Titelverteidiger vor 27.500 Zuschauern zur letzten Runde des Tages ein. Fokussiert, konzentriert, mit eiserner Ruhe - und blieb erneut fehlerfrei. Lediglich zwei Zeitfehler schlugen am Ende zu Buche.

Marvin Jüngel ist der zehnte Reiter, der mindestens zweimal hintereinander das Derby gewonnen hat und mit seinen 22 Jahren der Jüngste dieser Mehrfachsieger-ist. Zu den Reitern gehört auch André Thieme mit dem unvergessenen Nacorde. Zu den Erfolgen der Mecklenburger Reiter trugen in der Amateur-Tour mit je einer Platzierung auch Vivien Göbel (Kirch-Mummendorf) mit Savona und Lara Schollmeyer (Gadebusch) mit Quincy H bei. Jörg Möller (Garlitz) konnte sich mit Cornets Lady in der Youngster Tour für 7-jährige Pferde einmal platzieren.

Siegerin im 64. Deutschen Dressur-Derby wurde Katharina Haas – hier mit ihrem Let it Be NRW. © Hellmann

Siegerin im 64. Deutschen Dressur-Derby wurde Katharina Haas – hier mit ihrem Let it Be NRW. © Hellmann

Katharina Haas ist Siegerin im 64. Deutschen Dressur-Derby, Mats Buck gewann das Pony-Derby

Sie ist aus Österreich angereist und hat sich souverän den Sieg im 64. Deutschen Dressur-Derby gesichert: Katharina Haas. Im Finale mit Pferdewechsel hat die 30-Jährige die beiden besten Bewertungen erreicht, allerdings nicht mit ihrem eigenen Pferd, Let It Be NRW, sondern mit den beiden Fremdpferden. Am besten hat der zweimaligen Nachwuchs-EM-Teilnehmerin der 13-jährige Royal Dream von Final-Konkurrentin Sarah Waldsperger gelegen. Mit Royal Dream erhielt Haas 69,067 Prozentpunkte, mit Pasadena von Maik Kohlschmidt sicherte sich die Österreicherin die zweitbeste Wertung (69,033%). Hinzu kamen 67,50 Prozent durch den Ritt auf ihrem eigenen Pferd, das macht in Summe 205,600 Punkte und bedeutete den Sieg.
Der 14-jährige Mats Buck aus dem rheinischen Schwalmtal ist der erste männliche Sieger im Deutschen Pony-Dressur-Derby. Mats und sein Pony Dancing Sun HF waren schon im vergangenen Jahr beim Derby in Hamburg am Start, haben damals aber den Sprung ins Finale verpasst. In diesem Jahr hat der Spross pferdebegeisterter Eltern seine Konkurrentinnen Emily Schirrmacher und Ava Müller auf die Plätze verwiesen. Mit insgesamt 208,700 Punkten hat er sich das Blaue Band verdient. Mit 208,550 Punkten folgte die 14-jährige Emily Schirrmacher aus Hannover auf Platz zwei, Dritte wurde mit 205,925 Punkten Ava Müller aus Berlin-Brandenburg. (fw)

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