Gadebusch: Christof Kauert entführt den Großen Preis nach Schönebeck
Erschienen am 16.10.2023
Carsten Titsch aus Eicklingen ist mit dem Cellestial-Sohn Carl-O über eine Höhe von 2,05m der Sieger des 25. Mächtigkeitsspringen. Großer Besucherandrang und spektakuläre Show beim 29. Gadebuscher Hallenturnier.

Bürgermeister Arne Schlien, Landtagsabgeordnete Christiane Berg (beide CDU), Turnierleiter Dr. Lothar Makowei, Sponsor Andreas Neumann und Anngret Eisermann gratulieren Christof Kauert zum Sieg im Großen Preis der Stadt Gadebusch. © KaLo

Der 39-jährige Hufschmied Christof Kauert aus Schönebeck hat mit der 11-jährigen Askari-Stute Annabell den Großen Preis der Stadt Gadebusch gewonnen. © KaLo
Zu Beginn des 29. Gadebuscher Hallenturniers hielt sich der erfolgsgewohnte Christof Kauert aus dem sachsen-anhaltinischen Schönebeck relativ bedeckt. Im Großen Preis der Stadt Gadebusch jedoch schlug seine Stunde. Acht Reiter blieben im Umlauf des S1*-Springen fehlerfrei, darunter Thomas Kleis (Schloss Wendorf) mit zwei Pferden. Christof Kauert, für schnelle Runden bekannt, war erster Starter. Der 39-Jährige ließ von Beginn an erkennen, dass er unbedingt gewinnen wollte. Seine 11-jährige Askari-Stute Annabell, schon vor 3 Jahren im Championat von Gadebusch siegreich, schien zu wissen um was es geht. Das Paar kam mit sagenhaft schnellen 34,82 Sekunden ohne Fehler ins Ziel.
Keiner der 8 Konkurrenten unterbot die Zeit. Damit konnte Bürgermeister Arne Schlien (CDU) ihn zum Sieg gratulieren. Thomas Kleis blieb auf dem 10-jährigen For Celebration ebenfalls fehlerfrei, benötigt 37,10 Sekunden und wurde Zweiter. Schneller (35,41 sec.) war er mit der 8-jährigen La Contessa, bekam aber einen Fehler und wurde Vierter. Seine Teamkollegin, die Österreicherin und zweifache Damen-Landesmeisterin Stella Egger, wurde auf dem 12-jährigen Carribaldi Dritte

Carsten Titsch aus Eicklingen, der 2017 schon einmal gewann, geht mit dem 9-jährigen Cellestial-Sohn Carl-O als letzter Sieger mit einer Mauerhöhe von 2,05m in die Geschichte des Gadebuscher Mächtigkeitsspringens ein. © KaLo
(0/43,84sec.). „Gadebusch war eigentlich immer ein erfolgreiches Pflaster für mich. Vor dem Großen Preis war meine Erfolgsquote diesmal aber eher bescheiden. Weil ich erster Starter war, musste ich alles geben. Dass es gereicht hat freut mich sehr“, sagt der Sieger, und lobte die tolle Atmosphäre des Turniers.
Der Gadebuscher Event war einmal mehr ein herausragendes Pferdesportereignis. Wie in jedem Jahr haben sich die Veranstalter um Dr. Lothar Makowei, André Holste, Wiebke Tolksdorf, Birthe Makowei und weitere in einem Showblock am Samstag vor dem Mächtigkeitsspringen wieder etwas ganz Besonderes ausgedacht. Das Publikum, das die Halle zum Bersten füllte, war begeistert von den Lektionen des 16-jährigen Shetlandpony Joschi und den Stunts der Damenriege von der Pferdeschule Weser Ems. Vor allem das anschließende Mächtigkeitsspringen, das in diesem Jahr nach 3 Jahren Corona-Pause zum 25. Mal ausgetragen wurde, war der erwartete Zuschauermagnet. Weil es voraussichtlich zum letzten Mal stattfand, hatten die Veranstalter alle bisherigen 27 Sieger eingeladen (9 Mal gab es Mehrfachsieger). 10 von ihnen folgten der Einladung und sahen ihre Fotos über der Mauer in einer Präsentation auf der Videowand. Auch Turnierleiter Dr. Lothar Makowei,

10 Sieger, die in zurückliegenden Jahren das Mächtigkeitsspringen in Gadebusch gewann, folgten der Einladung um Dr. Lothar Makowei und seiner Ehefrau Kerstin (r.). Sie verfolgten gespannt die Präsentation, die Wiebke Tolksdorf, Birthe Makowei und André Holste mit Fotos von Jutta Wego zusammengestellt haben. V.r. Heiko Schmidt, Siegmar Ströhmer, Thomas Kleis, Marcel Buchheim, Daniel Wascher, Christof Kauert, Philipp Makowei, Jan Peters, Carsten Titsch und Karl-Friedrich Matthiessen. © Maik Freitag

Thomas Kleis, Vereinskollegen von Rica Marlene Scholz, wurde mit dem 10-jährigen For Pleasure-Sohn For Celebration Zweiter im Großen Preis. © KaLo
ein ehemaliger Spezialist für solche Springen, der es von Anfang an in sein Turnierprogramm aufnahm, war mit Fotos aus dem Jahre 1974 vertreten, als er 18 Jahre alt war.
Der Rekord aus dem Jahr 2007, den der unvergessene Moderator Hans-Werner Abel mit emotionalen Worten kommentierte, aufgestellt von Daniel Wascher (Redefin) auf dem Gestütshengst Sergeant Pepper mit einer Höhe von 2,25m, wurde zwar weit unterschritten. Im 4. Stechen ging es diesmal bis zu einer Höhe von 2,05m. Drei Teilnehmer schafften 1,95m und traten zum 4. Stechen an. Nur Carsten Titsch aus Eicklingen (Landkreis Celle), der 2017 schon einmal siegte, blieb bei dieser Höhe mit dem 9-jährigen Cellestial-Sohn Carl-O aus der Zucht von Sonja Osterberg (Karow) noch fehlerfrei und geht damit als letzter Sieger in die Geschichte dieses Springens in Gadebusch ein. Lukas Burmeister (Blüthen) bekam mit Condor einen Mauerfehler und wurde Zweiter. Dritter Teilnehmer war Fynn Jess Hesse (Hamberge), dessen Christian Grey bei dieser Höhe der Mut verließ (3. Platz). Marcel Buchheim (Uelzen) bekam mit Amigo bei 1,85m einen Fehler (4.). Philipp Makowei, Junior-Chef der Anlage, beendete das Springen auf dem 5. Platz als

Rica Marlene Scholz von der Pferdesport Arena Schloss Wendorf hat mit dem 10-jährigen Schimmel Casadimo die beiden ersten Springen der Großen Tour gewonnen. © KaLo
bester Mecklenburger mit Queo II bei 1,75m. Er gehörte 2016 zusammen mit Michael Hechtner (Schlaitz) zu den Siegern, damals ging es über 2,10m.
Ein ausgesprochen erfolgreiches Wochenende hatte Rica Marlene Scholz (Schloss Wendorf). Mit dem 10-jährigen Schimmel Casadimo gewann sie die beiden ersten Springen der Großen Tour. Im Zwei-Sterne M-Springen am Freitag war sie zwei Zehntel Sekunden schneller als Lukas Burmeister, der auf Dyros Zweiter wurde. Nach Bremen an Rosalie Rolf ging der 3. Platz mit dem 14-jährigen Claristo. Im Championat am Samstag vor dem Mächtigkeitsspringen war Rica Marlene Scholz erneut nicht zu schlagen. Weder Carsten Titsch mit Cascalito (2. Platz) noch Philipp Makowei mit Quester (3. Platz) vermochten die Vorlage des Wendorfer Paares zu unterbieten. Ein M2* und S1*-Sieg bei einem Turnier gelang ihr zuletzt im Juni in Trent.

Das S-Springen für Nachwuchsreiter blieb beim Veranstalter und ging an die 19-jährige Paula Nagel auf der Stute Carmen. © KaLo
Mit Silvio Wascher (Redefin) sah man in Gadebusch einen Reiter wieder, der 2017 sein letztes Turnier in MV ritt. Jetzt in Großefehn (Ostfriesland) beheimatet, nutzte er einen Besuch bei seiner Familie und startete in Gadebusch. Er kam auf Anhieb zu fünf Erfolgen. Am Freitag gewann er mit Lucky’s nice to meet you die 1. Abteilung des M1*-Springens der mittleren Tour. Die 2. Abteilung sicherte sich Thomas Kleis (Schloss Wendorf) mit der Schimmelstute Donna Lottchen, die nach einem Jahr Pause aus gesundheitlichen Gründen wieder fit ist. Am Samstag hieß das Siegerpaar in der 1. Abteilung erneut Silvio Wascher und Lucky’s nice to meet you. Jan Peters gewann mit Helene die 2. Abteilung. Der Schwanebecker siegte mit der Schimmelstute auch im Finale der mittleren Tour, ein Zwei-Phasen Springen Klasse M2*. Beste Mecklenburgerin war auf dem 4. Platz Lilli Plath (Poel) mit Valentina.

Einen Bilderbuch Ritt lieferte die 15-jährige Emma Wiktor (Trent) mit dem Schimmel Prosecco van Heiste im Nachwuchsreiter-Stilspringen Klasse M der mit dem Sieg und Note 8,8 belohnt wurde. © KaLo
Jan Peters, der auf dem legendären Kokolores zusammen mit Carsten Tisch 2017 zu den Siegern des Mächtigkeitsspringen gehörte, gewann auch das Finale der Youngster-Tour für 6-jährige Pferde mit der Stute California. Jörg Möller (Gadebusch) wurde auf Caloubet Zweiter. Die 7- und 8-jährigen Pferde ritten ein S1*-Springen das Marcel Buchheim auf Claire de lune vor Thomas Kleis und Comme Credo gewann. Am Freitag siegte Jörg Möller mit Caloubet im M1*-Springen der 6 bis 8-jährigen Pferde vor Juliane Weihs (Grevesmühlen) auf Hell Boy van de Zuuthoeve Z. Am Samstag gab es für die Youngster ein M2*-Springen in dem Christof Kauert (Schönebeck) die Ehrenrunde auf Codo anführte.
Es gab eine Junior Tour, in der die 15-jährige Emma Wiktor (Trent) einen Bilderbuch Ritt absolvierte und das Stilspringen Klasse M1* mit Note 8,8 auf Prosecco van Heiste gewann. Der 13-jährige Fritz Michel Horn (Klützer Winkel) wurde auf Coco Chambato Zweiter (8,5). Der 3. Platz ging an die 14-jährige Linea Makowei (Gadebusch) auf Cali (8,5). Am Sonntag im S-Springen für Nachwuchsreiter blieb der Sieg in Gadebusch und ging an die 19-jährige Paula Nagel auf Carmen. Der Stute hat eine längere Turnierpause offensichtlich sehr gutgetan. Mit mehr als 5 Sekunden Rückstand folgte Lilli Plath auf Celsius. Linea Makowei wurde erneut Dritte, diesmal auf Vitamine du Village.

Nach 2017 war Silvio Wascher (Großefehn/Ostfriesland) erstmals wieder in MV am Start, reitet weiter für Redefin und gewann mit Lucky’s nice to meet you zwei M1*-Springen der mittleren Tour. © Jutta Wego
Das Stilspringen Klasse A am Donnerstag gewann Frieda Zopff (Passin) mit Note 8,5 auf Namika. Im anschließenden L-Springen siegte Paula Nagels ältere Schwester Hanna Nagel mit Rewell. Die Siege in den Springpferdeprüfungen gingen an Reka Sickelmann (Redefin) auf dem 4-jährigen Hengst Champ Cruising von Canturano I (A1*/8,2); Maximilian Gräfe (Redefin) auf dem 5-jährigen Hengst Tyson von Toulon (A2*/ 8,4); Willi Franke (Hohen Wieschendorf) auf dem 4-jährigen Hengst Diabellini EG von Diaron (A2*/8,2; Christoph Lanske (Hohen Wieschendorf) auf dem 6-jährigen Hengst Concorde von Confire (L/8,6) und Maximilian Gräfe (Redefin) auf dem 5-jährigen Hengst Okawango von Ogano Sitte (M1*/8,3). (fw)

Gadebusch war auch Treffpunkt einer „alten Reitergarde“ früherer Jahre: v.r. Roland Mähling, Klaus Lehrfeld, Dr. Lothar Makowei, Norbert Schwedt, Manfred Laube, Bernd Peters und Peter Lembke. © Jutta Wego

In Gadebusch gab es auch den Lernkoffer inklusive Holzpferd für Vorschulkinder, initiiert von der FN mit Unterstützung von Fußballspieler Thomas Müller und moderiert von Andreas Meyer, der an einen Gadebuscher Kindergarten ging. © KaLo


Das Publikum war begeistert von den Lektionen des 16-jährigen Shetlandpony Joschi und den Stunts der Damenriege von der Pferdeschule Weser Ems. © KaLo