München – Deutsche Jugendmeisterschaft: Hendrik Greve gewinnt Finalspringen
Erschienen am 21.08.2023
Fünf von sechs Springreiter aus Mecklenburg-Vorpommern im Finale - das gab es noch nie bei einer Deutschen Jugendmeisterschaft – die MV Dressurreiterinnen sammelten wertvolle Erfahrungen.

Das 25-köpfinge Team an Voltigierern, Springreitern, Dressurreitern, Mannschaftsleitern und Betreuern aus Mecklenburg-Vorpommern bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in München. © privat
Die Olympiareitanlage in München-Riem bot einmal mehr den würdigen Rahmen für die Deutschen Meisterschaften der Nachwuchsreiter in Dressur- und Springsattel und der Voltigierer. Vom 17. bis 20.08.2023 wurden Schärpen und Medaillen an die Besten der deutschen Nachwuchsreiter verliehen.
Neben 9 Voltigiererinnen (Bericht erfolgt separat) waren auch sieben Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern im Dressur- und Springreiten in München dabei. Die Farben des nordöstlichsten Bundeslandes vertraten in der Dressur Lily Schrenk (Trent) mit Quiness D bei den Junioren und Svea Groß (Redefin) mit der Swarovski-Stute Saphira bei den Jungen Reitern. Für beide war die Teilnahme eine wertvolle Erfahrung und Bereicherung ihrer sportlichen Karriere. Auch wenn sie in den beiden Qualifikationen mit Ritten zwischen 62 und etwas mehr als 63 Prozent nicht über das letzte Drittel der Starterfelder hinauskamen.

Der 17-jährige Hendrik Greve hat mit zwei grandiosen Ritten auf Zora das Finalspringen (S2* mit 2 Umläufen) bei den Junioren gewonnen und wurde stieg auf Rang 7 in die TOP-TEN der besten deutschen Junioren auf. © Archiv Wego

Große Freude auch bei Mannschaftsführer Heiko Strohbehn (Redefin) über den Sieg von Hendrik Greve. © privat
Im Springsattel ritten Isabella Schröter (Eldena) und Linea Makowei (Gadebusch) bei den Children, Lilli Plath (Poel) bei den Jungen Reitern, sowie Alina Maack, Hendrik Greve (beide Redefin) und Tessa Leni Thillmann (Gadebusch) bei den Junioren. Alle fünf brachten überzeugende Leistungen und erreichten das Finale. Den I-Punkt jedoch setzt Hendrik Greve. Der 17-jährige blieb in beiden Final-Umläufen des Zwei-Sterne-Springens Klasse S fehlerfrei und hatte im 2. Umlauf die schnellste Zeit. Damit gewann er das Finalspringen und setzte einen brillanten Schlusspunkt unter eine hervorragende Meisterschaft.
In Altersklasse der U14 startete Linea Makowei aus Gadebusch mit der 14-jährigen Vitamine du Village. Lineas Mutter Birthe und Opa Dr. Lothar Makowei wissen noch mit welchen Gefühlen man in Meisterschaftskurse geht. Opa Lothar wurde 1972 in Gröditz mit 16 Jahren auf Abu Erbe (v. Abu Afas ox) Bronzemedaillengewinner bei den DDR-Meisterschaften in der Herren-Klasse. Damals wegen seines noch jugendlichen Alters eine kleine Sensation.

Auch die 14-jährige Linea Makowei hat mit einer Platzierung auf Vitamine du Village zu den MV-Erfolgen in München beigetragen. © Archiv Wego
Die Children starteten in München gleich mit einem M1*-Springen nach Fehlern und Zeit. Ein Abwurf waren das Ergebnis der 14-jährigen Linea Makowei und Vitamine du Village (Rang 39). Die ebenfalls 14-jährige Isabella Schröter bekam mit dem 20-jährigen Conto zwei Abwürfe (Rang 42). In der 2. Qualifikation hatte Linea Makowei nur einen Zeitfehler was zu einer Platzierung auf Platz 11 führte. Conto von Isabell Schröter traf erneut zwei Stangen (Rang 30).
Damit verpasste das Paar das Finale in dem Linea Makowei in beiden Umläufen des M1*-Springens je einen Abwurf bekam (Rang 18). Die Meisterschaft schloss Linea Makowei auf Rang 19 ab. Alle drei Medaillen gingen nach Hannover an Brianne Beerbaum (Gold), Laura Hertz-Eichenrode (Silber) und ihre Schwester Emma Hertz-Eichenrode (Bronze).

In der 2. Qualifikation der Junioren blieb die 18-jährige Tessa Leni Thillmann mit Carlo K fehlerfrei und wurde Elfte. © Archiv Wego
Die drei Junioren aus Mecklenburg-Vorpommern starteten im Zeitspringen (M2*) mit einer Platzierung. Diese gelang dem 17-jährigen Hendrik Greve trotz eines Fehlers mit der 9-jährigen Zora. Alina Maack mit Van Helsing’s Girl und Tessa Leni Thillmann mit Carlo K kamen über Rang 30 und 41 nicht hinaus. Eine deutliche Steigerung gab es im S1*-Springen der 2. Qualifikation in der die 18-jährige Tessa Leni Thillmann mit Carlo K fehlerfrei blieb und dem Team MV mit Rang 11 auch eine Platzierung bescherte. Auch der 1. Reserveplatz (21.) von der 17-jährigen Alina Maack mit 4 Fehlern auf Van Helsing’s Girl rechtfertigte ihren Einsatz in München.

Nach fehlerfreien Ritten und den Plätzen 6 und 8 in der Qualifikation gab es für die 21-jährige Lilli Plath mit der 11-jährigen Nivana im Finale Fehler. © Archiv Wego
Das sich alle drei für das Finale qualifiziert hatten überraschte angesichts des Zeitspringens schon etwas und trug zum Selbstvertrauen aller bei. Das drückte sich besonders in den Ritten von Hendrik Greve aus, der nach dem leichten Netzroller am Aussprung der Kombination am Vortag nun beide Umläufe des Zwei-Sterne S-Springens fehlerfrei absolvierte und mit 52,67 Sekunden als zehnter Starter im 2. Umlauf die Führung übernahm. Riesenjubel im MV-Lager, als klar war, dass keiner der in der Meisterschaft vor ihm liegenden Teilnehmer seine Zeit unterbot und der Final-Sieg damit nach Mecklenburg-Vorpommern ging. In der Meisterschaftswertung schaffte Hendrik es damit auf dem 7. Platz noch unter die TOP-TEN der besten deutschen Junioren.
Aber auch Tessa Leni Thillmann und Alina Maack schlugen sich im Final mit 8 bzw. 12 Fehlern in einem Zwei-Sterne-Springen mit 2 Umläufen achtbar. In der Meisterschaft nahm Tessa Leni damit Rang 15 und Alina Rang 22 ein. Die Medaillen gingen an Max Merschformann aus Westfalen (Gold), Ava Ferch aus Bayern (Silber) und Mathies Rüder aus Schleswig-Holstein (Bronze).

Mit berechtigtem Stolz blicken Svea Groß (Foto) und Lily Schrenk auf ihre Starts in München mit Saphira und Quiness D zurück. © privat
Bei den Jungen Reitern setzte die 21-jährige Lilli Plath schon am Donnerstag im Zeitspringen der 1. Qualifikation auf der 11-jährigen Nivana, die sie erst seit Mitte Juli unter dem Sattel hat, mit einem 6. Platz ein Achtungszeichen. In der 2. Qualifikation (S2*) gab es lediglich einen Zeitstrafpunkt und auf dem 8. Platz eine weitere wertvolle Platzierung. Im Finale standen den Reitern 2 Umläufe eines Drei-Sterne-Springens im Weg. Zwei Abwürfe im 1. und einer im 2. Umlauf bedeuteten Rang 16. Dass danach etwas Enttäuschung mitschwang, kann jeder verstehen, ihre Leistung schmälert das nicht. In der Meisterschaft nahm Lilli Plath am Ende Rang 13 ein. Deutsche Meisterin wurde Alis Knack (Baden-Württemberg), Silber ging an Eske Sophie Schierhold (Weser-Ems) und Bronze an Lasse Nölting (Hannover). (fw)