Altenhagen (08.-16.12.2007)

Erschienen am 26.12.2007
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Schmidt gewann Großen Preis in Altenhagen
Das erste Turnier des Stalles Vineta war ein großer Erfolg. Jüri Sokolovski gewann vier Springen, Heiko Schmidt, Thomas Kleis und Kati Lekander je drei.

Er hörte vom Wochenende zuvor, als Heiko Schmidt in Kiel ritt, dass das Adventsturnier in Altenhagen sehr schön sein soll. Deshalb entschloss er sich kurzfristig, auf den Start beim internationalen Turnier in Frankfurt zu verzichten und in Altenhagen an den Start zu gehen, zumal es dort für seinen Nachwuchsstar, den sechsjährigen Vizebundeschampion Coco, interessante Prüfungen gab. Die Entscheidung hat sich gelohnt. Zwei Starts mit dem Cellestial-Sohn Coco und zwei klare Siege.
Der Reitstall "Vineta", einst in Kemnitz bei Greifswald beheimatet, hat seit April dieses Jahres seinen Sitz in der Reitanlage Altenhagen im Landkreis Demmin. Der Stall, der dem Spedition- und Logistikunternehmen Martens angegliedert ist, gehört sportlich zu den erfolgreichsten im Land und ist durch besonders qualitätsvolle Hengste bekannt. Am ersten Turnier, das über zwei Wochenenden ging, kamen namhafte norddeutsche Reiter und leistungsstarke Gäste aus Polen.
Im Großen Preis, einem Ein-Sterne Springen Klasse S, setzte er auf den Mecklenburger Fuchswallach Galan, mit dem er zuletzt das Eröffnungsspringen bei der Baltic Horse Show in Kiel gewann. Fünf Teilnehmer erreichten die Siegerrunde. Schmidt und Galan mussten als Erste an den Start und lieferten eine zügige fehlerfreie Runde in 42,35 Sekunden ab. Thomas Kann aus Uenze (Brandenburg) hätte als einziger den Sieg noch verhindern können. Er war auf dem Hengst Kaiserwind zwei Sekunden schneller; angefeuert von seinen Fans traf er jedoch eine Stange. So stand der Sieg von Heiko Schmidt fest, Thomas Kann wurde Zweiter. Hinter dem Brandenburger Paar Steffen Krehl und RhinmilchÂ’s Revale wurde der einheimische Jüri Sokolovski mit Quick de Baussy Vierter. "Ja es ist richtig, ich habe gehört, dass das Turnier sehr schön sein soll. Da ich Anfang Januar wieder drei schwere internationale Turniere in Folge habe, passte dieses Turnier sehr gut in mein Konzept. Ich möchte mich im Namen aller Reiter ausdrücklich bei Ulrike Hagemann und Mathias Martens bedanken, die mit ihrem Team das erste Mal ein Turnier durchführten und hervorragende Bedingungen für uns schufen."
Am Vortag war Landesmeister Matthias Granzow im Hauptspringen (ebenfalls Ein-Sterne-S) nicht zu bezwingen. Von der Spitze weg ritt er mit seinem Meisterschaftspferd Antik auf riskant kurzen Wegen in 50,77 Sekunden zum Sieg. Sein Freund, Derby-Zweiter Thomas Kleis (Schloss Wendorf), kam mit 51,73 Sekunden zwar nahe heran, konnte den Sieg aber nicht verhindern und wurde Zweiter. Auch hier bewies Thomas Kann, der in Redefin gelernt hat, seine gute Form und wurde mit dem Kolibri-Sohn Kaiserwind Dritter. Der 4. Platz ging auch in diesem Springen an den Gastgeber. Den sicherte sich der 2007 erfolgreichste Reiter der Juniorenklasse aus MV, Christoph Lanske (18), der noch für seinen Heimatverein Dersekow startet, auf Bacardie.
Eine reiterliche Demonstration waren die Auftritte von Heiko Schmidt mit dem sechsjährigen Coco, den er mit Vater Heinz selbst gezogen hat. Am Samstag gewann das Paar aus Neu Benthen mit der hohen Wertnote von 8,8 die Springpferdeprüfung Klasse M vor Thomas Klais auf Lando-Lindo (8,4) und Jüri Sokolovski auf Non Stop SV und Stallkollege Christoph Lanske auf Costa-Calid (beide 8,3). Sonntag beeindruckte die Rittigkeit des Mecklenburgers erneut, als Heiko im drittschwersten Springen des Turniers (Klasse M/A) als einziger einen extrem schwierigen Weg wählte, der zwei bis drei Sekunden Zeitersparnis brachte. Er siegte mit mehr als zwei Sekunden vor der ebenfalls schnellen Katharina Mahnel (Garlitz) auf Sandro Queen und Jüri Sokolovski auf Balina.
Der Sieg im Finale der begehrten Youngster-Tour für sieben- und achtjährige Pferde, ebenfalls in Klasse S ausgetragen, drohte nach Schleswig-Holstein zu gehen. Harm Sievers aus Husberg lag mit dem Hengst Chacon lange in Führung, bis Martin Wissenbach (Sommerstorf) ihn auf dem in polnischem Besitz stehenden Orson mit vier Sekunden Vorsprung von der Spitze verdrängte. In zwei Youngster Springen am Samstag gingen die Siege an Jüri Sokolovski auf Felicita und an den Brandenburger Jan Peters auf Astalavista. Hinter Thomas Kleis auf Cardinal und Katharina Mahnel auf Sandro Queen setzte sich Christoph Lanske mit seinem Spitzenpferd Bacardie und Costa-Calida zweimal auf den 3. Platz.
Auch Katharina Mahnel kam zu einem Sieg in der 2. Abteilung eines M/B-Springens auf Copyright. Die 1. Abteilung sicherte sich Kati Lekander (Bornmühle) auf der Franzosen Stute Merveille St. Loise, mit der sie eine Woche zuvor schon ein Springen gewann und sich am zweiten Sonntag auch die 1. Abteilung des Zwei-Phasen-Springens Klasse M sicherte. Hinter Susann Eckwert (Sommerstorf), die mit guten jungen Pferden beritten ist und in Altenhagen viel reiterliches Können bewies, wurde ihr Teamgefährte Martin Wissenbach Dritter. Auf Crisou gewann er die 2. Abteilung.
Am ersten Turnierwochenende kam der gastgebende Reitstall "Vineta" durch Christoph Lanske und Jüri Sokolovski zu vier Siegen. Daran war der Este Sokolovski mit drei Siegen beteiligt. Somit kam er auf insgesamt vier Siege und konnte zufrieden seinen verdienten Weihnachtsurlaub bei seiner Familie in Estland antreten. Zu drei Siegen kam am ersten Wochenende auch Thomas Kleis, der auf Chicago (8,1), Crocant (7,9) und seinem eigenen Hengst Lando-Lindo (8,1) drei Springpferdeprüfungen gewann.
Das Hauptspringen am 1. Sonntag sicherten sich die Gastgeber. Jüri Sokolovski, Bereiter im Stall "Vineta", erreichte auf dem erst sechsjährigen Non Stop SV das Stechen. Als erster Starter legte der Pole Jacek Bobik auf CanÂ’t Lose eine schnelle fehlerfreie Runde in 30,75 Sekunden im Stechen vor. Die Gadebuscherin Birthe Makowei blieb auf Athos ebenfalls fehlerfrei und kam mit 31,35 Sekunden dicht an die Zeit des Polen heran. Jüri Sokolovski musste als Letzter an den Start. Zuvor hatte er mit Felicita 28,96 Sekunden vorgelegt, scheiterte aber am letzten Sprung. Auch mit Non Stop SV ließ er es flott angehen und ritt auf kurzen Wegen fehlerfrei in 29,75 Sekunden über den Zielstrich. Das bedeutete den Sieg und die Ehre für den Gastgeber war gerettet.
In einer weiteren Abteilung mit den nicht ganz so leistungsstarken Reitern gab es dann aber doch noch einen Sieg für die polnischen Gastreiter. Kamila Kusmierkowska siegte auf Ibix mit fünf Sekunden Vorsprung vor Hartmut Ross (Passin) auf Lornetta.
Zuvor kam auch Christoph Lanske, zweiter Bereiter im Stall "Vineta", in einem L-Springen zu Siegeslorbeer auf der Schimmelstute Costa-Calida. In den Prüfungen für junge Pferde am Samstag dominierte neben Thomas Kleis auch Jüri Sokolovski. Die höchste Wertnote gab es für Jüri Sokolovski in der Springpferdeprüfung Klasse M, die er mit 8,5 auf dem Hengst Skyscraper vor Michael Nagel/Casandra (Gadebusch) gewann. Auch in Klasse L gab es einen Sieg für das Gastgeberpaar. Insgesamt konnte in sieben Springpferdeprüfungen 20 Mal die Wertnote 8,0 und besser vergeben werden. Züchter Kai Gerken aus Lasbek in Holstein, der die Veranstaltung besuchte, war begeistert von der Qualität der Pferde.
Tolle Stimmung herrschte am 2. Samstagabend bei einem Schauspringen, dessen Modus einem Springen in der Londoner Olympiahalle nachempfunden wurde. Mit acht Reitern im Feld, konnte jeder beim Betreten der Bahn einen Sprung seiner Wahl des sechs Hindernisse umfassenden Parcours um zehn Zentimeter erhöhen lassen. Wurde dieser überwunden, legten begeisterte Reiter und Sponsoren jeweils 50 Euro auf das ausgeschriebene Preisgeld von 500 Euro drauf. Im vierten Durchgang hatten alle Sprünge die beachtliche Höhe von 1,60, ein Oxer war sogar noch etwas höher. Über diese gewaltige Höhe blieb Katharina Mahnel mit dem Schimmel Kapitol als einzige ohne Hindernisfehler, drehte vor einem Oxer allerdings einmal ab. Es kam stolze 1.500 Euro zusammen, die auf die drei erstplatzierten Martin Wissenbach, Katharina Mahnel und Matthias Granzow aufgeteilt wurden. Co-Kommentator Harm Sievers sorgte dafür, dass Bieter und Besucher begeistert mitgingen.
Die Reiter hoffen nun, dass es in der Halle von Altenhagen, die im Übrigen mit vielen Ideen toll ausgestaltet war, eine Fortsetzung geben wird.

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