Inselreiter und Thomas Kleis dominierten

Erschienen am 08.04.2009
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Das letzte Wochenende der Poeler Pferdesporttage endete mit guten Erfolgen für den Gastgeber und dem Sieg von Thomas Kleis im Großen Preis.

Im Großen Preis von Poel, einem Springen der schweren Klasse, hätte der 37-jährige Rene Rückert, der als Bereiter auf der Reitanlage von André Plath in Timmendorf arbeitet, dem führenden Thomas Kleis fast noch den Sieg weggeschnappt. Kleis wurde mit insgesamt fünf Siegen erfolgreichster Reiter des Turniers und legte der Konkurrenz in der Siegerrunde des Großen Preises auf der Stute Carassina mit 31,53 Sekunden eine schier unlösbare Aufgabe vor. Rene Rückert ließ sich davon aber nicht beirrenden und startete als letzter der Sieben, die die Siegerrunde erreichten, einen bedingungslosen Angriff. Beim Landen nach dem vorletzten Sprung hat es einen kleinen Stolperer gegeben der sicher zwei, drei Zehntelsekunden gekostet hat. Die Zeit hielt bei 31,65 Sekunden, die den 2. Platz bedeuteten. Auf der Stute Electra wurde Rene Rückert mit einem Abwurf aus dem Umlauf als Siebter noch platziert.

Ein tolles Ergebnis lieferte der 17-jährige Sven Sternekieker ab. Der Einzug in die Siegerrunde mit der achtjährigen Schimmelstute Ravaela (v. Raphael) war schon ein Erfolg. Dass das Paar auch in der Siegerrunde so zügig ritt, wiederum strafpunktfrei blieb und Dritter wurde, gehörte zu den positiven Überraschungen. Der 4. Platz (4/31,87) ging an Steffen Schott (Stall Vineta) auf der Schimmelstute Bacardie, der an diesem Wochenende auch sehr erfolgreich ritt. Martin Wißenbach (Sommerstorf) belegte auf Cognac und Captain Krützmann die Plätze fünf und sechs. Auf dem siebenjährigen Mecklenburger Cognac hatte Martin Wißenbach schon ein M-Springen gewonnen, bei dem Steffi Rauschenberg auf Liera Zweite wurde. Zwei Tage vor ihrem 22. Geburtstag wartete die Neubrandenburgerin mit zwei weiteren vorderen Platzierungen in Zwei-Sterne M-Springen mit der Mecklenburger Lesotho-Stute auf.

Thomas Kleis hat gegenwärtig eine beneidenswerte Form, die ihn hoffentlich bis Ende Mai beim Hamburger Derby begleiten wird. Auch seine jungen Springpferde befinden sich in Topform. Er gewann vier der sechs Springpferdekonkurrenzen. Mit der sechsjährigen Questa Vittoria (Quidam's Rubin x Quattro B), die in Brandenburg von Heike Fischer gezogen wurde, verfügt er über ein Toppferd das in Klasse L und M mit 8,5 bzw. 8,6 gewann. Dabei hat die Stute 2008 nur zwei Turniere absolviert, weil sie in der Zucht war. Der sechsjährige Chalan-Sohn Crocant steht ihr nicht viel nach und wurde unter Kleis mit 8,3 (Klasse L) und 8,5 (Klasse M) Dritter und Zweiter. Dass Thomas Kleis auch als Ausbilder von Reitern ein gutes Händchen hat, beweist der zweite Bereiter der Pferdesportarena Schloss Wendorf, Sandro Junghans. Vor den Augen seines Chefs Udo Chisteé gewann der 32-Jährige auf Leonardo F in eindrucksvoller Weise das Zweikampfspringen Klasse M**. Im Finale trat er gegen Matthias Granzow (Passin) an, der auf Comic Zweiter wurde.

Der 25-jährige Berufsreiter Steffen Schottt vom Stall Vineta gehörte mit drei Siegen ebenfalls zu den erfolgreichsten Reitern der Poeler Pferdesporttage. In einem Zwei-Sternespringen der mittelschweren Klasse deklassierte er die Konkurrenz gleich mit zwei Pferden. Auf dem Newton-Sohn Non Stop SV siegte er im Stechen mit fehlerfreiem Ritt in 33,68 Sekunden. Auf der Schimmelstute Bacardie war Schott zwei Sekunden langsamer, aber schneller als der einheimische Rene Rückert auf Electra, deshalb ging auch der 2. Platz an den Reiter vom RSV Dersekow.

Ein ganz schnelles Pferd hat Steffen Schott mit der achtjährigen Schimmelstute Costa-Calida (v. Coman). In einem weiteren Zwei-Sterne M-Springen ließ er als Sieger sage und schreibe neun Sekunden zwischen sich und dem zweitplatzierten Jens Renschler aus Elmshorn. Sein Teamkollege Christoph Lanske wurde mit Coriano's Chiavenna Vierter. In einem Ein-Sterne M-Springen schnappten Steffen Schott und Costa-Calida Thomas Kleis den Sieg weg, der auf Crocant Zweiter wurde. Auf dem gekörten Stakkato-Sohn Skyscraper wurde Steffen Schott zudem Vierter.

Die einheimischen Inselreiter hatten zur Freude der Gastgeber weitere schöne Erfolge. Am Samstag musste Rene Rückert im Zwei-Sternespringen Klasse M nur Steffen Schott wie beschrieben mit zwei Pferden an sich vorbei ziehen lassen. Rückert wurde mit fehlerfreiem Ritt in 38,02 Sekunden auf Electra Dritter. Bereits am Freitag stand er zweimal ganz rechts bei der Siegerehrung. Auf der vierjährigen Stute Curley Joe Peba, eine Cellestial-Tochter, die mit Cayenn Pepper Peba bereits eine sehr erfolgreiche Vollschwester hat (6. Platz mit Rene Rückert in Springpferde L) gewann er zwei Springpferdeprüfungen der Klasse A mit Wertnoten von 8,4 und 8,3. In einer Konkurrenz für fünfjährige Pferde kam sein Chef André Plath auf Cosmic Blue mit Wertnote 8,2 auf den 2. Platz, während Rene Rückert mit Chantal Vierter wurde (Wertnote 8,1). Beide Pferde stammen von Chacco-Blue, der bekanntlich in Timmendorf aufwuchs und mit André Plath fünfjährig das Finale des Bundeschampionats erreichte. In der höchsten Springpferdeprüfung, Klasse M, wurden Rene Rückert auf Chantal und André Plath auf Cosmic Blue mit 8,3 bzw. 8,2 Dritter und Vierter. Sieg und Platz gingen wie beschrieben an Thomas Kleis.

Einen weiteren Sieg für den Gastgeber gab es durch Luisa Blach in einem A-Springen auf Pina Colada. Die 13-jährige Nachwuchsreiterin Josephine Last wiederum gewann die Qualifikation zum CSI-Redefin-Juniorcup (Ein-Sterne M) auf der Stute Jamaika. Steffen Falk (Wischuer) und Paul Wiktor (Redefin) kamen in diesem Springen mit Dingolo und Düvall auf die Plätze zwei und drei, womit sie sich ebenfalls für das Finale am 3. Mai in Redefin qualifizierten. Ein L-Springen sah die Poelerinnen Luisa Blach mit Pina Colada und Nicole Griesberg mit Sun of Queen auf den Plätzen drei und vier.

Dietmar Timm trotz Strafsekunden Fehler Sieger und Gewinner des Hallenpokals

Auch das Finale des Hallenpokals der Vierspännerfahrer fand in Timmendorf statt. Bei einem Wahlhinderfahren konnten sich die Teilnehmer mit der Halle vertraut machen. Klarer Sieger wurde hier der 30-jährige Mario Schildt (Groß Nieköhr), der nur 61,96 Sekunden benötigte. Robert Blender aus dem holsteinischen Waabs wurde Zweiter. Mit diesem Sieg machte Mario Schildt seine Anwardschaft auf den Pokalsieg deutlich. Doch es sollte ganz anders kommen. Im kombinierten Hindernisfahren der Klasse M, das über den Pokalsieg entschied, sah bis Hindernis fünf alles sehr gut für Mario Schildt aus. Dann der Black out: Statt Hindernis sechs, die Brücke anzusteuern nahm ergleich Kurs auf Hindernis sieben und musste abgeläutet werden. Das Missgeschick war umso ärgerlicher, weil Dietmar Timm, der in der Regel kaum zu schlagen ist, diesmal 20 Strafsekunden verbuchen musste, die Prüfung aber dennoch mit 249,77 Sekunden gewann. Damit verlor Mario Schildt nicht nur die Prüfung sondern auch seine Führung in der Pokalwertung, in der er Dritter wurde. Verbandsgeschäftsführer Hans-Joachim Begall, der zur Fahrerehrung nach Timmendorf kam, konnte Dietmar Timm den Hallenpokal überreichen. Zweiter in der Prüfung, mit zwei fehlerfreien Umläufen, und im Pokal wurde Fred Dittberner aus Kladrum. Der 3. Platz in der Tagesprüfung ging mit 313,39 Sekunden bei zwei Kegelfehlern an Robert Blender. Rainer Jönssen aus Wischuer wurde mit 337,21 Sekunden Vierter.

Insgesamt sechs Poeler Pferdesporttage forderten die Crew um Turnierleiter André Plath und Tina Black. Das Timing am Sonntag hätte etwas komprimiert werden können. Ansonsten waren es schöne Tage auf der Insel Poel, die vor allem am letzten Wochenende von schönstem Frühlingswetter begleitet wurden. Die Reithalle hatte ihr schönstes Kleis angezogen und hinter den Kulissen wurde alles getan um den Teilnehmern und Zuschauern die Tage so angenehm wie möglich zu machen. Das die Poeler ihre Freunde nicht vergessen, wurde an der Gedenkminute für Hans-Werner Abel, der das erste Wochenende noch moderierte und Heike Nass deutlich, die vor einem Jahr während des Turniers starb.

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