Torgelow: Hauke Luther gewann den Großen Preis auf Cosima
Erschienen am 16.07.2012
Nach Regen folgte Sonne und es wurde ein schönes gut besuchtes Turnier

Der 48-jährige Hauke Luther aus Altenhagen gewann auf Cosima den Großen Preis von Torgelow. Foto: Jutta Wego
Torgelow - Besser hätte es für Hauke Luther nicht laufen können. Am Samstag, als Regen den ganzen Tag über dem Abreitplatz zu schaffen machte, verzichtete er aus Rücksicht für seine Pferde auf einen Start. Am Sonntag im Großen Preis wollte der 47-Jähre aber doch etwas vom satten Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro abhaben und sattelte zwei Pferde. Inzwischen war der Abreitplatz wieder etwas abgetrocknet und der Boden auf dem Parcours bot trotz Regen ohnehin beste Bedingungen.
Der Sohn des einstigen Derbysiegers Peter Luther (Preetz/Holstein) brachte beide Pferde in die Siegerrunde. Das schaffte außer ihm überraschend auch Stefan Hentschel aus Wendorf, der für Groß Vielen reitet. Wobei die Vorzeichen für Luther sprachen, weil er mit beiden Pferden im Umlauf ohne Fehler blieb. Mit Rowena musste Hentschel als Erster an den Start und brachte vier Fehler aus dem Umlauf mit. In der Siegerrunde kamen weitere vier Fehler hinzu und mit acht Fehlern wurde das Paar am Ende Vierter.

Das S-Springen am Samstag blieb in Torgelow und wurde vom einheimischen Rene Swierczek auf Leonid gewonnen. Foto: Jutta Wego
Hauke Luther ritt zuerst die achtjährige Schimmelstute Circle of Life. Mit der Routine ihres Reiters, der sie in schwieriger Lage unterstützte, blieb die Corrado I-Tochter auch in der zweiten Runde fehlerfrei und damit hatte der Betreiber der Reitanlage in Altenhagen bei Demmin das Springen schon für sich entschieden. Erst siebenjährig ist die Casado-Stute Cosima, mit der Hauke Luther schon zu Saisonbeginn den Großen Preis von Oldenhagen gewann und jüngst zu einem internationalen Sieg in Gera kam. Wie an der Schnur gezogen absolvierte die braune Stute den Parcours und kam nicht in die Nähe einer Stange. Fehlerfrei in 43,05 Sekunden lautete das Gesamtergebnis und damit belegte der Reiter im roten Rock die Plätze eins und zwei.
Stefan Hentschel, der auf dem ebenfalls erst siebenjährigen sehr vermögend springenden Mecklenburger Con-Finetto (v. Cabrol Amicor) 0,25 Zeitfehler aus dem Umlauf mitbrachte, traf in der Siegerrunde ebenfalls eine Stange und wurde Dritter. Luther kassierte insgesamt 1.800 Euro Preisgeld und durfte sich außerdem über einen wertvollen großdimensionierten

Mit dem 13-jährigen Ludwig Jürgens wächst ein großes Talent heran, der in Torgelow ein L-Punktespringen auf Ussandro gewann. Foto: Wego
Flachschirm Fernseher freuen. "Es gefällt mir sehr gut hier und ich komme auf jeden Fall wieder", sagte er nach der Siegerehrung und Ehrenrunde in der Ponykutsche von Paul Schmidt zu Turnierleiter Eckhard Keding. Dieser hatte zusammen mit seiner Ehefrau Hannelore wieder viel Herzblut in das Turnier gesteckt. Bürgermeister Ralf Gottschalk hat mit ständiger Anwesenheit sein großes Interesse an dem sportlich-kulturellen Höhepunkt der Stadt ebenso unter Beweis gestellt, wie zahlreiche Sponsoren, die in einem Korso am Ende des Turniers in den Kutschen Platz nahmen.
Obwohl der Samstag sehr verregnet war, wurde das Besucherergebnis vom Vorjahr (1.200) wieder erreicht. Alle die blieben oder wiederkamen wurden am Sonntag mit einem schönen Tag und guten Leistungen mehr als entschädigt. Im Zwei-Phasen-Springen Klasse S am Samstag gab es in einem stark dezimierten Feld einen Gastgebersieg. Rene Swierczek gewann das Springen auf Leonid mit vier Fehlern in der ersten Phase. Mit Jacek Bobik hatte

Das Turnier in Torgelow hatte einen prominenten polnischen Gast, der auf Chacco Fly das Zwei-Sterne-Springen Klass M am Samstag gewann. Foto: Jutta Wego
das Turnier einen prominenten Teilnehmer aus Polen, der am Samstag das zwei-Sterne-Springen Klasse M auf dem sechsjährigen Chacco Fly gewann. Der Chacco-Blue-Sohn war 2011 Dritter bei der Weltmeisterschaft der jungen Springpferde im belgischen Lanaken. Auf dem gleichaltrigen Continental wurde der Nationenpreisreiter auch Zweiter vor Rene Swierczek auf Royal Rebel.
Kati Lekander (Breesen) gewann das M-Springen am Sonntag auf dem zehnjährigen Hengst Leviscal, der sich im Besitz der Züchterfamilie Kühl befindet und gelegentlich auch von dessen Sohn Martin geritten wird. Mit Eric Schubert war ein Gast aus dem Oderbruch dabei, der auf Call me lion Zweiter wurde vor Jacek Bobik auf Chacco Fly. Schubert ist für schnelle Ritte bekannt und gewann das L-Zeitspringen auf Remus vor dem Rothenburger Alexander Bredlow auf Naund.
Im L-Punktespringen war Olaf Jürgens (Polzow) in der 2. Abteilung der Schnellste und gewann das Springen auf Larohnja vor Kati Lekander und Kalle B. Der jüngste aus der Jürgens

Der Torgelower Philipp Lange - hier mit Zeitnehmerin und Turnierfotografin Jutta Wego auf der Ehrenrunde, startete mit seinem Pony Harry Potter in den Fahrprüfungen und platzierte sich zweimal. Foto: Franz Wego
Dynastie, Ludwig, 13-jähriger Sohn von Gesine und Olaf, gab in der 1. Abteilung des Punktespringens eine Probe seines Könnens. Bei voller Punktzahl 44 war er mit Ussandro der Schnellste und erreichte mit Lexington die zweitschnellste Zeit. Noch schneller war er mit seinem dritten Pferd Adelino M, ärgerte sich mächtig über zwei Fehler, wurde aber auch mit diesem Pferd noch platziert.
Susan Latzkow (Zerrenthin) auf Gouliver, Ronny Müsebeck (Wusterhusen) auf Jujette und Liane Keller (Rossow) auf Pia Laureen waren die A-Sieger. Das A-Stilspringen gewann Felix Haß (Rothenburg) auf Night Fire vor Elisabeth Jürgens (Polzow) auf Clapham Junction und Stefanie Habermann (Uckermark) auf Ferenice.
In den vier Springpferdeprüfungen führte Diethard Papendorf zweimal die Ehrenrunden an. Auf Candle-Light gewann der Tentzerower die L-Prüfung mit Wertnote 8,1 und in Klasse M siegte er mit 8,3 auf Caballero vor Kati Lekander auf Condor (8,2) und Jacek Bobik auf Chacco Fly (8,0). Bei den vierjährigen Pferden in Klasse A ging der Sieg an Kati Lekander auf Consider

Der Sieger des Großen Preises, Hauke Luther, hat zu einer Ehrenrunde zusammen mit Bürgermeister Ralf Gottschalk in der Kutsche von Paul Schmidt platzgenommen. Foto: Jutta Wego
7,8) und eine weitere A-Prüfung gewann Elisabeth Jürgens (Schwester von Anna Jürgens die zeitgleich in Neustadt-Dosse ein S-Springen gewann) mit Wertnote 7,7 auf A Sweet.
Kein Torgelower Turnier ohne Fahrprüfungen. Neben den Schaubildern, die der Torgelower Paul Schmidt zusammen gestellt hat, gab es zwei Hindernisfahren, an denen neben Schmidt auch der Torgelower Philipp Lange mit seinem Pony Harry Potter teilnahm. Sieger des Zeitfahrens wurde Karsten Strack (Insel Usedom mit Anton und Lilli Lu. Das Glücks-Hindernisfahren sicherte sich Georg Lemke (Krien) mit Bille und Bonny. Philipp Lange konnte sich in beiden Prüfungen mit Harry Potter unter großer Anteilnahme des Publikums, das bis 18.00 Uhr ausharrte, platzieren. (Franz Wego)