Todendorf: Landesreiter-Jugendtag (08.12.2010)
Erschienen am 16.12.2010
Pferdesportjugend zog Bilanz
Neuer Wind in der Versammlungsleitung und eine ermutigende lebhafte Diskussion prägten den Landes-Reiter-Jugendtag, der nach dem Willen der Jugend wegen der hinzugekommenen Fahrer zukünftig Landes-Pferdesport-Jugendtag heißen und so in der neuen Satzung des Verbandes verankert werden soll.
Todendorf. Die Reiterjugend trat bei ihrem Jugendtag am 8. Dezember im Gasthof „Zur Erbmühle“ in Todendorf mit neuem Selbstbewusstsein auf. Erstmals wurde die Versammlungsleitung von der Jugend selbst übernommen. Souverän führten Theresa Beste (Passin) und Lars Köhler (Ranzow/Rügen) durch das Programm und motivierten die Anwesenden vor allem in der Diskussion zu den Berichten der Disziplintrainer sich zu Wort zu melden, was diese auch ausgiebig taten.
Die Beteiligung war nicht ganz so hoch wie in manch anderen Jahren, was zum Teil auch der geschrumpften Zahl an Nachwuchsreitern im Land geschuldet ist.
Nachdem Verbandsgeschäftsführer Hans-Joachim Begall etwas zum Stand der FN-Initiative „Vorreiter Deutschland“ gesagt hat und in diesem Zusammenhang auf die Internetseite www.vorreiter.de verwies, gab es kurze berichte aus den einzelnen Disziplinen.
Voltigieren:

Dressur:

Vielseitigkeit:

Springen:
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In seinem letzten Bericht konnte er wie immer ein positives Resümee ziehen. Bei mehr als zehn überregionalen Wettkämpfen waren Springreiter aus MV stets mehr oder weniger oft im Spitzenfeld zu finden. „Bei der Deutschen Meisterschat fehle uns das letzte Quentchen Glück, um im Finale dabei sein zu können. Er hob vor allem den guten Teamgeist hervor, der auch dazu führte, dass in diesem Jahr im Teamspringen beim Junior-Ostsee-Championat in Passin ein Damen- und ein Herrenteam die beiden ersten Plätze belegen konnte.
Es wäre nicht Rolf Günther, wenn er nicht auch kritische Töne angeschlagen hätte. Diese richtete er vor allem an jene, die Entscheidungen der Trainerteams des Landesverbandes anzweifeln und ihr eigenes „Süppchen“ zu kochen versuchen. „Einzelne agieren sehr überheblich, diese sollten sich einmal die Kaderverpflichtungen durchlesen“. Sein Fazit: Die Reiter müssen motiviert werden, trotz rückläufiger Zahlen im Nachwuchsbereich. Die Anforderungen bei Meisterschaften sollten neu überdacht werden. Er richtete den Appell an die Nachwuchsreiter, das stilistisch gute Reiten nicht zu vernachlässigen, was bisher stets den größten Erfolg gebracht hätte, und schloss unter Beifall mit den Worten: „Wir haben eine leistungssportliche Stagnation auf hohem Niveau“.
Ponyreiter:

Anschließend sprach Jugendsprecherin Jenny Oelmann (Demmin) und danach wurde ausgiebig diskutiert während an einer Leinwand Rangierungstabellen der besten Reiter des Jahres 2010 und eine Dia-Show mit 500 Fotos von den Kaderreitern gezeigt wurden.

Präsidiumsmitglied Eckhard Lindemann (Staven) regte an, angesichts der demografischen Entwicklung neue Wege in der Förderung junger Talente zu gehen. Die Schwerpunkte sollten anders gesetzt werden, in dem wir uns mit denen befassen, die gerade in den Sport kommen. Dazu könnten Trainingslager auf Reiterhöfen dienen. Diesen Vorschlag unterstützte Lars Köhler. Er setzt sich außerdem dafür ein, dass sich die N
achwuchsreiter des Landes noch mehr als bisher auf überregionalen Turnieren mit anderen messen sollten. Für den Förderverein „Reiter und Pferde in MV“ sprach Christine Kaiser-Beste. Sie erläuterte, wie der derzeit 57 Mitglieder zählende Verein die Reiterjugend unterstützt. Kaderreiter, die 2010 an Lehrgangsmaßnahmen teilnahmen, überreichte sie einen Scheck zur Fahrkostenbeteiligung.

Philipp Makowei (Gadebusch) beklagte, dass Lehrgänge nicht mehr so angenommen werden wie vor Jahren. Er plädiert deshalb dafür, großzügiger einzuladen, nicht nur an Kaderreiter zu denken und auch Ponyreiter einzubeziehen. In diesem Zusammenhang erwähnte Theresa Beste, dass Matthias Granzow in seinem letzten Lehrgang auch die Theorie mit einbezogen hat, was sie als gute Maßnahme empfand. Sie empfahl außerdem, der neu geschaffnen Schildren-Klasse mehr Beachtung zu schenken und plädiert dafür, das Alter der Nachwuchsreiter bei der Beteiligung am Junior-Ostsee-Championat bis auf 25 Jahre hoch zu setzen.
Auch Katrin Schlönvogt (Wusterhusen) meldete sich zu Wort. Ihr Verein gehört zu denen, die vom Ausfall ihres Voltigierpferdes betroffen sind. Sie bat diesbezüglich um Mithilfe bei der Suche nach einem neuen Pferd. Dass es nicht einfach ist, ein Pferd dafür zu finden, hat sie erleben müssen. An Christa Heiden richtete sie die Bitte, mal bei den Vereinslehrgängen vorbei zu schauen, die sie in Trassenheide durchführen. Hier sind immer wieder gute Talente zu sehen, die aber bis Klasse E/A stecken bleiben.
Helmut Deutschkämer (Dabel) sprach sich lobend darüber aus, dass auch die Fahrsportjugend verstärkt Gehör in Verband findet und dazu ab 2011 Landeskader berufen werden. Zur Freude der Anwesenden bot er seine Anlage, wo 2011 leider kein Turnier stattfindet, kostenlos für Trainingsmaßnahmen an.
Im Anschluss an die umfangreiche Diskussion, die noch nie so groß war wie in diesem Jahr, wurden bei einer Wahl die Jugendwartin Christa Heiden und ihr Stellvertreter Eckard Lindemann in ihren Ämtern bestätigt. Die Kaderberufungen für das Turnierjahr 2011, zu denen erstmals auch Fahrer und eine Diszanzsportlerin angehören, beendete den konstruktiven Jugendtag. Den neuen Kader siehe in der beigefügten PDF-Datei. (Franz
Wego)
