Woldegk: Bericht vom Reit- und Fahrturnier (5.-6.6.2010)
Erschienen am 10.06.2010
Gastgebersiege in Woldegk durch Tim Dallmann und Christian Hornung-Petit

Mit dem lieben Gott hatte er offenbar einen Pakt abgeschlossen, denn es war das erste richtig warme Sommerwochenende. Die Fahrer trugen abseits vom eigentlichen Turnierplatz ihre Wettbewerbe aus. Prüfungen für Ein- und Zweispännerprüfungen in den Klassen A und M, getrennt nach Ponys und Großpferden, standen auf dem Programm. 36 Gespanne waren gemeldet, allerdings fehlten einige renommierte Fahrer aus dem eigenen Land.
Gut in Form ist Bundes-Kaderfahrer Tim Dallmann, der seit diesem Jahr für den RFVV Woldegk an den Start geht. Der 24-Jährige kam gerade erst mit zwei Siegen in einer S-Kombination aus Alfhausen (Weser-Ems) zurück und galt in der Ponykonkurrenz der Zweispänner in Klasse M natürlich als Favorit. Dieser Rolle wurde er mit seinen Lewitzer Ponys Fanny und Sabiene gerecht und gewann die „M-Kombi“ mit deutlichem Vorsprung vor Daniel Fritz (Warsow). Bereits nach
der Dressur lag Dallmann klar in Führung gewann die Geländefahrt haushoch mit Bestzeiten in allen sechs Hindernissen, musste im Zwei-Phasen Hindernisfahren (3 Punkte) aber Daniel Fritz mit Brunella und Sophianora Orlando den Vortritt lassen, der als einziger fehlerfrei fuhr.

Bei den Pferden gab es ebenfalls einen Favoritensieg. Dieser kam nicht aus MV sondern aus Polen. Przemyslaw Sropa fährt aber für einen Verein aus Brandenburg. Die Dressur gewann er knapp vor Jörg Cröger (Schwinkendorf) und im Hindernisfahreren bestätigte Sroka mit der einzigen fehlerfreien Fahrt seine Klasse. Im Gelände aber waren ihm zwei MV-Fahrer überlegen. Mario Schildt (Groß Nieköhr) lieferte sich mit seinem Vater Erhard ein Kopf-an-Kopf Rennen, das zu Gunsten des 31-jährigen Sohnes ausging. In fünf Hindernissen fuhr Mario mit seinem 2. Gespann (Juventa und Laura) knapp vor seinem Vater Bestzeit, der an dem Tag 56 Jahre alt wurde. Am Wasserhindernis lagen beide gleichauf und in der Siegerehrung stand Mario vor Erhard Schildt. Der Pole Przemyslaw Sroka wurde Dritter und mit seinem 1. Gespann (Picasso und Louisian) wurde Mario Schildt Vierter. In der Kombination blieb Jörg Cröger mit Alina und
Ruben Zweiter.

In Klasse A gab es bei den Zweispänner Pferden in der „Kombi“ einen weiteren Heimsieg durch Christian Hornung-Petit. Bei den Einspännern Pferde siegte Wolf-Rainer Maschke Bergholz und die Ponykonkurrenz der Einspänner sicherte sich der 15-jährige Otto Schmicker (Dabel). Der Sieg mit dem Lewitzer Paolo war dafür entscheidend, nach dem er in der Dressur noch hinter der Kombi-Zweiten Britt Dallmann lag. Im Hindernisfahren blieb Otto Schmicker fehlerfrei und wurde hinter Anja Krüger (Katzow) Zweiter.
In den Springprüfungen gehörte einmal mehr Uwe Knospe (Stargarder Land) zu den Erfolgreichsten. Nachdem er mit seinem Exelsior bereits das L-Punktespringen am Samstag vor Daniela Nippe und Kordial (Holzendorf) gewonnen hatte, sicherte sich der 48-Jährige auch die gelbe Schleife in der Siegerrunde des M-Springens am Sonntag. Hinter der Polin Monika Dulczewska wurde Sven Strauß (Zum Mühlental) wie im L-Punktespringen auf Bajar Dritter.
Das M-Zeitspringen am Samstag gewann Steffi Rauschenberg (Neubrandenburg) auf Liera. Sie siegte in der Springpferdeprüfung Klasse L mit 8,0 auf Quintina SR. Die drei Ersten aus dem L-Punktespringen standen auch nach dem Stechen des L-Springens am Sonntag ganz vorn. Danila
Nippe siegte auf Kordial vor Sven Strauß auf Bajar und Uwe Knospe, diesmal auf Clouzot. Einen Gastgebersieg gab es im E-Stilspringen durch Pauline Pollexs auf Alasko Girl. Jenny Altmann (Vietgest) wurde Zweite wie zuvor bereits in einem A-Springen, das der Senior Theodor Schröder (Groß Vielen) auf der selbstgezogenen Pippi Lotta gewann. (FW)

Kommentar
Das Geländefahren der Pony-Einspänner hatte einen faden Beigeschmack. Haben sich die Betreuer der Jugendlichen die Ausfahrt am Wasserhindernis nicht richtig angesehen oder das Terrain falsch eingeschätzt? Erst nachdem einige Ponys am kürzeren Hang der Ausfahrt stecken blieben, weil es einfach zu schwer war, nahmen die letzten die leichtere Alternative über eine bewachsene Betonplatte. Vielleicht sollte für einspännig gefahrene Ponys künftig die leichtere Alternative an solchen Hindernissen vorgeschrieben werden.