Franz Kellner ist 80 Jahre alt geworden

Erschienen am 24.07.2018

Franz Kellner war sein ganzes Leben ein Macher mit großer Durchsetzungskraft. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es auch durch und ließ dabei seine westfälischen Wurzeln deutlich erkennen. Inzwischen von Krankheit gezeichnet, feierte er am 18. Juli im großen Kreis von Pferdefreunden und seiner Familie auf dem Anwesen seiner Tochter Marianne Kellner seinen 80 Geburtstag.

Franz Kellner, der sich sein Leben lang für den Pferdesport in Güstrow einsetzte und ein Streiter für den Vielseitigkeitssport ist, feierte am 18. Juli seinen 80. Geburtstag.
Foto: Jutta Wego

In einer für ihn langen und anstrengenden Rede ließ der Jubilar sein Leben Revue passieren. Seine Familie kam in den 1930er Jahren aus Westfalen nach Mecklenburg und ließ sich mit einer Bauernstelle in Jarmen bei Laage nieder. Dort erwachte in Franz schon als Kind die Liebe zu Pferden, als er mit Pferd und Wagen nach der Schule kilometerweit Korn zur Mühle fahren musste, weil es in Jarmen nach dem Krieg keinen Strom gab, oder andere Besorgungen machte.

Mit dem Reitsport begann Franz Kellner zu Beginn der 1950er Jahre. Da die Familie auf dem Hof in Jarmen zunächst nur Kaltblutpferde hatte, fuhr er mit dem Rad nach Güstrow zum Reitstützpunkt am Spaldingsplatz um dort zu reiten. Später schaffte auch die Familie Warmblutpferde an und Franz Kellner verlegte seine reitsportlichen Tätigkeiten, die sich früh auf die Vielseitigkeit konzentrierten, nach Laage. Eines seiner erfolgreichsten Pferde aus damaliger Zeit war der Mecklenburger Wallach Formatus.

"Als sich abzeichnete wohin die Landwirtschaft steuert und das Bauerntum keine Chance hatte sich privat weiterzuentwickeln, habe ich mich über einen Zeitraum von 10 Jahren im Fernstudium vom Fachschulabschluss bis zum diplomierten Landwirt beruflich weitergebildet", sagte Franz Kellner bei seiner Geburtstagsrede. Das öffnete ihm die Tür für seine späteren Tätigkeiten rund um die Landwirtschaft. Lange war er als Verbindungsmann zu den Landwirtschaftsbetrieben in der Molkerei Güstrow tätig. Er ließ sich mit seiner Frau Kati, die er 1969 heiratete, auf einem großen Grundstück in Güstrow im Langendammschen Weg nieder. Die Zwei bekamen drei Kinder und "mein ganzer Stolz sind meine acht Enkel" sagt er. Der Verlust seiner Kati Anfang dieses Jahres schmerzt den Jubilar sehr. Nach 1990 baute er, zunächst zusammen mit seinem Sohn, der jetzt einen großen Schweinebetrieb in Jarmen führt, einen Viehhandel auf, bis es gesundheitlich nicht mehr ging.

Als die Familie in Güstrow war, drängte man Franz Kellner die Leitung der Pferdesportorganisation zu übernehmen. Von 1980 bis Mitte der 2000er Jahre war er Vorsitzender der Sektion Pferdesport, dem jetzigen Reitverein Güstrow. Auch sportlich hat sich Franz Kellner entwickelt, war zu DDR-Zeiten Kreis- und Schweriner Bezirksmeister und nahm erfolgreich an DDR-Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten teil. Dass sich seine Tochter Marianne (45), eine diplomierte Zahnmedizinerin, als Kind auch vom Pferdevirus anstecken ließ, war zusätzliche Motivation für den Jubilar. Inzwischen begleitet er, leider im Rollstuhl, auch seine Enkel Emelie (13) und Helene, die mit neun Jahren schon erfolgreich Vielseitigkeit reitet.

Durch die Aktivitäten von Franz Kellner, in Verbindung mit denen von Birgit und Erich Manski, hat sich der Pferdesport in Güstrow, der sein Zentrum am Sonnenplatz hat, besonders gut entwickelt. Es war die Hartnäckigkeit von Kellner, der den Behörden auf die Füße trat bis sie die entsprechenden Genehmigungen erteilten. Der Turnierplatz, auf dem schon in den 1960er Jahren DDR-Meisterschaften stattfanden, wurde gesichert, eine neue Reithalle und ein Pferdestalles mit 28 Boxen gebaut. Franz Kellner hat sich gegen Widerstände der Kommunalbehörden und Pessimisten im eigenen Verein durchgesetzt. Ohne ihn gäbe es den Verein in seiner jetzigen Form nicht. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Für seine Verdienste um den Pferdesport wurde er vom Landesverband mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Wir wünschen dem Jubilar noch viele Jahre, bei zumindest erträglicher Gesundheit, damit er sein Werk in seinen Familienmitgliedern weiter wachsen sieht. (Franz Wego)

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