Heino Stiegert im 94. Lebensjahr gestorben

Erschienen am 14.07.2016

Am 1. Juli ist der einstige Reiter, Pferdezüchter und ehemalige Betriebsleiter des Gestütes Ganschow, Heino Stiegert, im 94. Lebensjahr gestorben. Zuletzt von Krankheit gezeichnet, lebte er zurückgezogen in seinem langjährigen Wohnort Güstrow. Der versierte Pferdefachmann hatte ein bewegtes Leben. Trotz Kriegsverletzung am linken Arm bleiben seine Ritte auf dem Schimmel Ajax unvergessen.

Heine Stiegert (l.) mit seinem langjährigen Züchterkollegen Wilhelm Schön, Trakehner Liebhaber und Freund des Gestütes, im Fachgespräch. Foto: Jutta Wego 

Zunächst im Volkseigenen Gut Groß Grabow und in Gülzow leitend tätig, übernahm Heino Stiegert 1965 die Leitung des damaligen Fohlenhofes Ganschow, dem heutigen Gestüt Ganschow. Unter seiner Führung wurde das Gestüt zu einem der größten in Europa, wie es sie damals gab. Sein großes Interesse am Ostpreußischen Warmblutpferd Trakehner Abstammung, kam ihm dabei entgegen.

Die Trakehner, die 1964 vom Institut Dummerstorf übernommen wurde, entwickelte Heino Stiegert durch Zukauf qualitätsvoller Zuchttiere als Genreserve weiter. 1969 erhielt Ganschow den Status eines VE-Gestütes. Stiegert begann Mecklenburger Zuchtstuten zuzukaufen, besonders aus dem ehemaligen Amt Neuhaus, das als Hochzuchtgebiet früher - und heute wieder - zu Niedersachsen gehörte.

In die Amtszeit Heino Stiegerts fiel auch die Einrichtung des Nebenbetriebes Alt Sammit. Im Jahre 1978 hatte das Gestüt bereits 120 Mutterstuten und etwa 40 Jungstuten. Der Pferdebestand insgesamt belief sich auf zirka 620 Pferde. In seiner Wirkungszeit wurden von den zugekauften Hengstanwärtern über sechzig erfolgreich zur Körung geführt.

1985 ging Heino Stiegert aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und übergab die Leitung des Gestütes Ganschow an seinen langjährigen Stellvertreter Hartmut Platzek, der nach 1990 Landstallmeister im Landgestüt Redefin wurde. Auch im Ruhestand verfolgte er mit großer Aufmerksamkeit das Geschehen von Pferdezucht und -sport in Mecklenburg-Vorpommern, bis es sein Gesundheitszustand nicht mehr zuließ. Die Trauerfeier für den Verstorbenen findet am 18. Juli um 11.00 Uhr in der Trauerhalle des Friedhofes Güstrow, Rostocker Chaussee 1 statt. Von Blumen und Kränzen bittet die Familie bei der Urnenbeisetzung Abstand zu nehmen. (Franz Wego)

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