Mecklenburger Hengst Barnaby von Bernay wurde Prüfungssieger in Ganschow
Erschienen am 10.05.2019
Ganschow. Den Auftakt der diesjährigen Stuten-Prüfsaison machte am 7. Mai, wie in den letzten Jahren auch, das Gestüt Ganschow. Zu der 14-tägigen Stationsprüfung hatte Trainingsleiter Rene Mencke 15 Pferde ins Training genommen. Am Prüfungstag gesellte sich noch eine 4-jährige Reitponystute hinzu, die im Rahmen einer Feldprüfung bewertet wurde.
Den Richtern Christian Beggerow (Güstrow) und Franz Wego (Dummerstorf) wurde ein Lot zur Bewertung vorgestellt, das rundum gefallen konnte. Die Pferde waren in auffallend guter Kondition und Konstitution und der Prüfungsablauf klappte hervorragend. Dies brachten die Sachverständigen bei der Auswertung auch zum Ausdruck. Die Probanden, ausnahmslos Pferde des Gestütes Ganschow, setzten sich aus 12 dreijährigen Stuten (9 Mecklenburger, 3 Trakehner), zwei 4-jährige Mecklenburger Wallache und dem im November gekörten Mecklenburger Bernay x Pinatubo x Lamarc/T.-Sohn Barnaby zusammen.

Prüfungssieger beim 1. Stutentest des Jahres in Ganschow wurde am 7. Mai der dreijährige gekörte Mecklenburger Hengst Barnaby von Bernay x Pinatubo x Lamarc/T. mit Wertnote 8,28. Testreiter Andreas Brandt (Foto) gab 8,5. Foto: privat
Beim Freispringen machte Barnaby den Anfang. Der schicke braune Hengst hatte einen Auftritt, der begeisterte. Technik und Springvermögen lagen klar im "guten Bereich" und mit 8,13 Punkten schloss er diesen Prüfungsteil ab. Der Hengst steht derzeit stark im Deckeinsatz und da wunderte es nicht, dass er in der Grundgangartenprüfung etwas länger brauchte um sich zu lösen. Erst als Testreiter Andreas Brandt (Neuendorf) sich draufsetzte, wurde nach und nach die Qualität der Grundgangarten des Hengstes sichtbar. 7,88 lautete das Ergebnis, wobei besonders der Galopp beeindruckte. Andreas Brandt lobte den Hengst, weil er gut mitgearbeitet hat, feinfühlig auf die Reiterhilfen reagiert und im Verlauf des Testes deutlich gelöster wurde. 8,5 lautete seine Note für die Rittigkeit. Das Interieur (9,17) ist ohnehin sehr ausgeglichen, wie man das auch von anderen Bernay-Nachkommen kennt. Mit einer Prüfungsnote von 8,28 wurde Barnaby Prüfungssieger.
Dieser Sieg fiel aber ausgesprochen knapp aus, den die Mecklenburger Goldschmidt/T. x Dramatiker/T.-Stute Goldmona war ihm mit Endnote 8,27 fast ebenbürtig. Auch sie erhielt am Sprung im Mittel der Noten des Trainingsleiters und der Richter 8,13 Punkte. War in den Grundgangarten mit 7,58 zwar nicht ganz so stark, dafür hatte der Testreiter aber von Anbeginn ein noch besseres Gefühl und gab eine 9,0. Bernay und Goldmona waren damit die zweitbesten am Sprung und Goldmona zusammen mit der drittplatzierten Florentina, eine dreijährige Rappstute von Fürst Wilhelm x Fürst Fugger x Monjul, Rittigkeitssiegerin. Denn auch dieser großrahmigen Stute gab Andreeas Brandt eine 9,0. In den Grundgangarten verpasste Florentina die glatte 8,0 nur ganz knapp. Mit Wertnote 7,96 wurde sie dennoch Grundgangartensiegerin und war eindeutig die beste im Trab. Das Springen ist nicht so sehr ihre Welt, mit Wertnote 7,19 hat sie es als Dressurpferd dennoch ziemlich gut gemacht. Mit Prüfungsnote 8,13 gehörte die Fürst Wilhelm-Tochter zu den Dreien, die das "gut" deutlich überschritten.
Auffallend waren bei der Prüfung die Kinder des Trakehner-Hengstes Goldschmidt, von denen sich 8 im Prüfungslot befanden. Bemerkenswert vor allem ihr Talent am Sprung. So wurde die Goldschmidt/T. x Pinatubo-Tochter Gontana mit Wertnote 8,25 sogar Springsiegerin und mit Endnote 7,97 rangierte die Fuchsstute an 4. Stelle. Kein Pferd in der Prüfung blieb unter 7,0. Die schwächste Note war 7,06. Das Prüfungsmittel beträgt 7,69 und reiht sich in die besseren Prüfungen des langjährigen Mittels ein. Man kann sicher davon ausgehen, dass einige der Stuten im September bei der Elitestutenschau zu sehen sein werden, wenngleich die Aufnahme in das Stutbuch noch bevorsteht.
Auch die Ponystute Laika DSK hat mit Endnote 7,30 ein ordentliches Ergebnis erzielt. Die 4-jährige Hero-Tochter aus einer Pamir I ox x Marsvogel xx-Mutter profitierte aber in erster Linie von ihrer Springqualität die mit 8,0 bewertet wurde. Vor allem der Trab konnte mit 6,5 nicht überzeugen. Ganz anders der Schritt, für den es eine 7,5 gab. Auch die Rittigkeit ist mit 7,0 "ziemlich gut". Anne Groß aus Neubukow hat die Fuchsstute gezogen. Besitzer ist Dirk Skambraks aus Bernstorf. (FW)