Michael Kölz, Lena Waldmann und Andreas Brandt führen die ostdeutschen Disziplin-Rangkings an

Erschienen am 31.10.2018

Ein Vergleich unter den ostdeutschen Verbänden sieht Mecklenburg-Vorpommern im Gesamtranking vor. Berlin-Brandenburg nimmt in der Dressur die Spitze ein, Mecklenburg-Vorpommern im Springen und in der Vielseitigkeit.

Der Anrechnungszeitraum für pferdesportliche Erfolge im Pferdesport für das Jahr 2018 wurde am 30. September beendet. Wir haben die Pferdesportler der ostdeutschen Verbände analysiert und entsprechend der Gesamtzahl an erfolgreichen Reitern in den Disziplinen die 55 erfolgreichsten Springreiter und die jeweils 35 erfolgreichsten Dressur- und Vielseitigkeitsreiter nach Ranglistenpunkten (RLP) ermittelt. Bei diesen Zahlen lagen die Schwellenwerte der Springreiter bei 8.000 RLP, die der Dressurreiter bei 4.000 RLP und die der Vielseitigkeitsreiter bei 200 RLP.

Michael Kölz aus Leisning - hier mit DSP Anpowikapi, mit dem er bei der Deutschen Meisterschaft so erfolgreich war - führt mit 69.984 Punkten das Ranking der Springreiter in Ostdeutschland an. Foto: Jutta WegoMichael Kölz aus Leisning - hier mit DSP Anpowikapi, mit dem er bei der Deutschen Meisterschaft so erfolgreich war - führt mit 69.984 Punkten das Ranking der Springreiter in Ostdeutschland an. Foto: Jutta Wego

In allen drei Disziplinen zusammen sind es somit 125 Reiter, die über den genannten Schwellenwerten liegen. Mit insgesamt 466.492 RLP von 32 Reitern rangiert Mecklenburg-Vorpommern klar an der Spitze. Gefolgt von den Reitern aus Berlin-Brandenburg, bei denen 33 Reiter 343.285 RLP zusammengeritten haben. Platz 3 geht nach Sachsen, die den Berlin-Brandenburgern mit 332.218 RLP von 28 Reitern dicht folgen. Eine größere Lücke weist der 4. Platz auf, den Sachsen-Anhalt mit 250.529 RLP von 20 Reitern einnimmt. Schlusslicht ist Thüringen mit 78.069 RLP von 12 Reitern die die Schwellwerte überschritten haben.

In den einzelnen Disziplinen sieht es folgendermaßen aus: Mecklenburg-Vorpommern führt das Ranking der Springreiter mit 396.854 RLP an. 15 Reiter aus MV haben 8.000 RLP überschritten. Sachsen folgt mit 291.187 RLP von 14 Reitern. Spitz-auf-Knopf endet das Ergebnis für Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Beide haben 11 Reiter mit mehr als 8.000 RLP. In der RLP-Gesamtsumme liegt Berlin-Brandenburg ganze 10 Punkte (203.080) vor Sachsen-Anhalt, die auf 203.070 RLP kommen. Schlusslicht Thüringen bringt es mit vier Reitern auf 41.932 RLP.

Die Berlinerin Patricia Munz - hier mit ihrem besten Pferd His Lordliness in Zierow - rangiert in der Liste der besten ostdeutschen Dressurreiter auf dem 2. Platz. Foto: Jutta WegoDie Berlinerin Patricia Munz - hier mit ihrem besten Pferd His Lordliness in Zierow - rangiert in der Liste der besten ostdeutschen Dressurreiter auf dem 2. Platz.
Foto: Jutta Wego

In der Dressur liegt Berlin-Brandenburg mit Längen an der Spitze. 14 Reiter bringen es auf 137.093 RLP. Daran hat Berlin den größten Anteil, wo Dressur traditionell immer recht stark war. Das Mecklenburg-Vorpommern mit 60.357 RLP von sechs Reitern den 2. Platz einnimmt, überrascht etwas, weil der Verband selbst die Dressurschwäche im Land besonders beklagt. Das scheint außer Berlin-Brandenburg aber auch in den anderen ostdeutschen Verbänden so zu sein. In Sachsen-Anhalt bringen es sieben Reiter auf 46.879 RLP. Thüringen hat wie Sachsen vier Reiter mit mehr als 4.000 RLP, liegt mit 34.757 RLP aber vor Sachsen, für die 32.998 RLP zu Buche stehen. Sachsen war ja zu DDR-Zeiten eine Hochburg des Dressursports. Davon ist leider nicht mehr viel zu sehen.

Die Nummer 1 unter den Die Nummer 1 unter den "Buschreitern" in Ostdeutschland ist mit 3.630 Punkten Andreas Brandt aus Neuendorf bei Wismar, der mit der Halbblutstute Betel’s Bella (Foto) ein Top-Pferd zur Verfügung hat. Foto: KaLo

Bei den "Buschreitern" hat Mecklenburg-Vorpommern wieder knapp die Nase vorn. 11 Reiter mit mehr als 200 Punkten bringen es auf insgesamt 9.281 RLP. Dicht gefolgt von Sachsen, wo es 10 Reiter auf 8.033 RLP bringen. Berlin-Brandenburg liegt mit acht Reitern und 3.112 RLP auf dem 3. Platz. Vierter ist Thüringen mit 1.380 RLP von vier Reitern. Bedauerlich das schwache Ergebnis von Sachsen-Anhalt, was wir erst gar nicht glauben konnten und viel nachgerechnet haben. Nur 2 Reiter bringen es in der ehemaligen Vielseitigkeitshochburg auf 200 und mehr RLP. Insgesamt sind es 580 RLP.

Ein Blick auf die jeweils fünf besten Einzelreiter

Michael Kölz (PSV Leisning) führt das Ranking der Springreiter mit 69.984 RLP an. Der 3. Platz im Finalspringen bei den Deutschen Meisterschaften auf DSP Anpowikapi brachte ihm die meisten Punkte. Auch die Zwei-Sterne-Siege in Forst, Ascherleben, Jakubowice/POL, Oberfrauendorf und Langenleuba trugen wesentlich zu seiner Führung unter den ostdeutschen Springreitern bei. Insgesamt hat Michael Kölz im Anrechnungszeitraum 206 Platzierungen, darunter 30 Siege. Auf dem 2. Platz folgt Christoph Kauert (Union 1861 Schönebeck) mit 63.241 RLP. Als Siegreiter und einer der viele Turniere reitet bekannt, holte er sich in Harsum und Spangenberg die meisten Punkte. 55 seiner insgesamt 273 Turniererfolge endeten mit einem Sieg.

Auf dem 2. Platz der besten ostdeutschen Springreiter liegt mit 63.241 RLP der Sachsen-Anhaltiner Christof Kauert aus Schönebeck - hier mit San Chano. Foto: Jutta WegoAuf dem 2. Platz der besten ostdeutschen Springreiter liegt mit 63.241 RLP der Sachsen-Anhaltiner Christof Kauert aus Schönebeck - hier mit San Chano. Foto: Jutta Wego

Die Plätze drei bis fünf nehmen Reiter aus MV ein. Angeführt von Thomas Kleis (RFV Gadebusch), der es mit 164 Platzierungen, darunter 15 Siege, auf 61.966 RLP. Der Nationenpreissieg in Uggerhalne (Dänemark) schlug dabei mit 4.400 Punkten besonders zu Buche. Ebenso die Platzierungen in den Vier- und Drei-Sterne-Springen von Braunschweig, Redefin, Balve und Groß Viegeln, die jeweils 2.000 Punkte brachten. André Thieme (RFV Plau am See) nimmt mit 60.702 RLP, erzielt mit 127 Platzierungen, darunter 23 Siege, den 4. Platz ein. Nach etwas glücklosem Saisonbeginn, vor allem bei der USA-Tournee, setzte der Erfolg ab Juni wieder ein. Höhepunkt war der Nationenpreissieg, gemeinsam mit Holger Wulschner, im September in Calgary, wo es ebenso 4.400 Punkte gab, wie für seinen Sieg im Vier-Sterne-Championat von Groß Viegeln, beides mit seinem aktuellen Spritzenpferd Aretino.

2018 für Bülow Neubeeren unterwegs, nimmt Nathalie Westphal mit 17.108 RLP den 3. Platz ein und ist jetzt wieder an ihre Ausbildungsstätte Redefin zurückgekehrt (auf dem Foto mit Fehrbellin). Foto: Jutta Wego2018 im Dressursattel für Bülow Neubeeren unterwegs, nimmt Nathalie Westphal mit 17.108 RLP den 3. Platz ein und ist jetzt wieder an ihre Ausbildungsstätte Redefin zurückgekehrt (auf dem Foto mit Fehrbellin). Foto: Jutta Wego

Viele Jahre führte Holger Wulschner (RC Passin) das Ranking der Springreiter in Ostdeutschland an. Diesmal nimmt er mit 55.455 RLP, die er mit 99 Platzierungen, darunter 11 Siege, ansammelte, Rang 5 ein. Ähnlich wie André Thieme kamen seine großen Erfolge in der 2. Saisonhälfte, sieht man vom Sieg im Großen Drei-Sterne-Preis von Herning (Dänemark) ab, den er im Oktober 2017 mit BSC Skipper gewann. Die Siege im Nationenpreis von Calgary und im Großen Vier-Sterne-Preis auf heimischer Anlage, beide mit BSC Skipper, schlagen mit je 4.400 Punkten zu Buche. Auch der Sieg im Championat beim CSI Redefin mit Casallvano gehört zu seinen bedeutendsten Erfolgen.

Zweite mit 2.495 RLP ist Antje Schöniger vom RFV Lengenfeld/Sachsen (hier auf Mette). Allein 750 Punkte sammelte sie im Drei-Sterne CIC’s von Strzegom/Polen. Foto: KaLoZweite mit 2.495 RLP unter den Buschreitern ist Antje Schöniger vom RFV Lengenfeld/Sachsen (hier auf Mette). Allein 750 Punkte sammelte sie im Drei-Sterne CIC’s von Strzegom/Polen. Foto: KaLo

Lena Waldmann (PSV Reitakademie Werder) führt die Liste der erfolgreichsten ostdeutschen Dressurreiter an. Mit 85 Platzierungen, darunter 30 Siege (10 in Klasse S), kommt sie auf 21.592 RLP. Die größte Punktausbeute (1.320) gab es bei ihrem Sieg im Kurz Grand Prix im Juni in Isernhagen auf Fiderdance. Auch die Siege in einer Intermediaire II und A in Neu Anspach und Wernsdorf brachte viele Punkte. Auf Rang 2 mit 20.630 RLP liegt Patricia Munz (RV Eichkamp Berlin). Die Berlinerin ging 128 Mal auf die Ehrenrunden, 20 Dressurprüfungen hat sie gewonnen. Die S-Siege in Zierow, Zerbst und Zobbenitz mit His Lordliness schlagen für das Punktekonto mit je 440 Punkten kräftig zu Buche.

Nathalie Westphal, zu Saisonbeginn für den Verein Bülow Neubeeren im Sattel und inzwischen wieder an ihre Ausbildungsstätte Redefin zurückgekehrt, nimmt mit 17.108 RLP den 3. Platz ein. Sie hat 62 Platzierungen auf der Habenseite und konnte acht S-Dressuren auf Ein- bis Drei-Sterne-Niveau, sowie eine M*-Dressur gewinnen. Die meisten Punkte (935) gab es bei ihrem Intermediaire B-Sieg im westfälischen Sieg Bokel auf dem 11 Jahre alten Janosch, den sie siebenmal in S-Dressuren ins Geld ritt.

Thomas Kleis vom RFV Gadebusch führt erstmals das Ranking der Springreiter im abgelaufenen Anrechnungszeitraum hat und hat seine wertvollsten Erfolge mit der Chacco-Blue Stute Chades of Blue erzielt. Foto: Jutta WegoThomas Kleis vom RFV Gadebusch nimmt im Ranking der ostdeutschen Springreiter den 3. Platz ein und hat seine wertvollsten Erfolge mit der Chacco-Blue Stute Chades of Blue erzielt. Foto: Jutta Wego

Den 4. und 5. Platz nehmen die Mecklenburger Ronald Lüders (RV Güstrow) und Libuse Mencke (RFV Gestüt Ganschow) ein, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Landesmeister Ronald Lüders entschied diesen Fight mit 15.701 RLP ganz knapp für sich. Nur 10 Punkte weniger (15.691) hat Libuse Mencke auf ihrem Konto. Die bedeutendsten Erfolge von Lüders waren die Intermediaire II und Intermediaire B Siege in Zierow und die beiden 2. Plätze im Grand Prix und Spezial im Mai in Redefin. Alle mit DSP Quantaz, der ihm nicht mehr zur Verfügung steht. 53 Mal ging Ronald Lüders mit auf die Ehrenrunden, 19 Mal führte er sie als Sieger an.

Libuse Mencke hatte mit 77 Platzierungen (darunter 18 Siege) zwar mehr Erfolge, aber keine Grand Prix-Siege. Dennoch hat sie im Gestüt Ganschow dank ihres Talents eine enorme Entwicklung und Leistungssteigerung durchlebt. Die meisten Punkte brachten die 3. Plätze mit Syrio im Kurz-Grand-Prix von Prietzen und im Grand Prix von Wedel. Ebenso die Siege in ihrem Heimatland Tschechien in Kralovice in der Intermediaire II und B, sowie der Sieg in Zierow in einer Intermediaire A.

Mit 15.701 Punkten nimmt Ronald Lüders vom RV Güstrow - hier mit seinem Erfolgspferd DSP Quantaz - den 4. Platz im Ranking der Dressurreiter ein. Foto: Jutta WegoMit 15.701 Punkten nimmt Ronald Lüders vom RV Güstrow - hier mit seinem Erfolgspferd DSP Quantaz - den 4. Platz im Ranking der ostdeutschen Dressurreiter ein.
Foto: Jutta Wego

Die Nummer 1 in der ostdeutschen Vielseitigkeit ist Andreas Brandt aus Neuendorf bei Wismar. 3.630 Punkte hat er mit 121 Platzierungen gesammelt, darunter 22 Siege. Der 3. Platz mit Betel's Bella in der CIC2*- Prüfung von Bad Harzburg, der Sieg mit Donna Lena MV in der CCI1*-Prüfung in Liepe und drei weitere internationale Platzierungen in CIC2* Prüfungen mit den beiden Pferden sind seine wertvollsten Platzierungen. Ganz stark ist Andreas Brandt in der Ausbildung junger Vielseitigkeitspferde. Seine meisten Siege rühren aus Geländepferdeprüfungen.

Auf dem 2. Platz folgt Antje Schöniger (RFV Lengenfeld/Sachsen) die mit nur 38 Platzierungen (3 Siege) auf 2.495 RLP kommt. Ihre Platzierungen in den Drei-Sterne CIC’s von Strzegom/Polen und Marbach mit FST Schoengreen Quebec brachten die meisten Punkte (je 750). Mit Katharina Grupen ist auch die drittplatzierte eine Sächsin, die für den RV Parthenaue Graßdorf reitet. Die Nachwuchsreiterin konnte sich zwar nur achtmal platzieren und hat dabei 2.315 RLP zusammengeritten. Es waren aber alles internationale Prüfungen und bei der Deutschen Meisterschaft der Jungen Reiter gab es für den 11. Platz keine Ranglistenpunkte. Herausragend war ihr Sieg in Varsseveld (Niederlande) in einer langen Zwei-Sterne-Prüfung mit dem Trakehner Royal Favorite, für den es 880 Punkte gab.

Lena Pede vom RV Wahlsdorf (BB) ist noch im Juniorenalter und nimmt im Ranking der Vielseitigkeitsreiter aus Ostdeutschland mit 885 Punkten bereits den 5. Platz ein. Foto: KaLoLena Pede vom RV Wahlsdorf (BB) ist noch im Juniorenalter und nimmt im Ranking der Vielseitigkeitsreiter aus Ostdeutschland mit 885 Punkten bereits den 5. Platz ein.
Foto: KaLo

Den 4. Platz mit 1.863 RLP nimmt Malin Hansen-Hotopp aus Gransebieth bei Grimmen in MV ein, wo sie mit ihrem Ehemann auch Pferde züchtet. Sehr dosiert unterwegs, kommt sie auf 14 Platzierungen und hat eine CIC2* Prüfung in Sahrendorf/NS mit dem Trakehner Monsieur Schnabel gewonnen. Die meisten Punkte (900) sammelte sie erst Anfang September mit einem 5. Platz auf Monsieur Schnabel bei der Drei-Sterne CIC Kurzprüfung in Sopot (Polen). Mit Lena Pede (RV Wahlsdorf) schaffte es auch eine Brandenburger Nachwuchsreiterin unter die TOP-Fife. Noch im Juniorenalter, konnte sie sich 46 Mal platzieren, gewann zwei L- und fünf A-Prüfungen und kommt auf 885 RLP. Mit 120 Punkten schlägt ihr 5. Platz im heimischen Gelände mit DSP Lordanus in der CCI1*-Prüfung zu Buche. (Franz Wego)

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