Passin: Reitclub und Reiterhof gehen getrennte Wege

Erschienen am 04.11.2020
Mitglieder des Reitclubs Passin ehren im Jahre 2016  ihre langjährige Vorsitzende Renate Herzog (Mitte), die den Reiterhof 1990 mit ihrem verstorbenen Mann Herbert Herzog übernommen hatte und zu großer Bekanntschaft führte. Nach ihr übernahm Hans-Joachim Begall (3.v.r.) den Vorsitz des Reitclubs. Foto: Jutta Wego

Mitglieder des Reitclubs Passin ehren im Jahre 2016  ihre langjährige Vorsitzende Renate Herzog (Mitte), die den Reiterhof 1990 mit ihrem verstorbenen Mann Herbert Herzog übernommen hatte und zu großer Bekanntschaft führte. Nach ihr übernahm Hans-Joachim Begall (3.v.r.) den Vorsitz des Reitclubs. Foto: Jutta Wego

Der Reitclub Passin e.V. muss nun neue Wege gehen. Die Zusammenarbeit mit dem Reiterhof Passin ist beendet. Die Mitglieder sowie weitere Freizeitreiter zogen bis zum 31. Oktober mit ihren Pferden aus den Stallungen. Zu groß war der Konflikt zwischen dem neuen Besitzer und den Pferdeeinstallern. Der Verein wird dennoch weiter bestehen. „Das sind wir auch Herbert Herzog schuldig“, sagt der Nationenpreis-Reiter Holger Wulschner, selbst Mitglied des RC Passin und der in Groß Viegeln inzwischen eine eigene Reitanlage betreibt, dort auch einige Pferde der Reitclub-Mitglieder mit seiner Frau Astrid betreut und trainiert.

Der Reitclub Passin e.V. ist nach der Wende aus der 1975 gegründeten Pferdesportsektion der BSG Traktor Selow hervorgegangen. Zu den ersten Vorsitzenden gehörte der Passiner Jochen Höhnerbach, damals Ökonom bei der LPG. Seit jener Zeit ist auch Hartmut Roß dabei, der auf dem 1991 gegründeten Reiterhof Passin sein Hobby zum Beruf machte und dort von der Berliner Familie Herzog angestellt wurde. Mit Springreiter Holger Wulschner wurde der Reiterhof zu einem Aushängeschild des Pferdesports In Mecklenburg-Vorpommern und die Hengste waren bald begehrte Vererber in der Zucht. Die gute Adresse sprach sich schnell herum: Zu den Turnieren in Passin kamen in den 1990er Jahren die gesamte deutsche Elite und viele Reiter aus dem Ausland. Die gute Zusammenarbeit von Familie Herzog vom Reiterhof und Verein trug Früchte.

Nach dem Tod ihres Mannes Herbert musste Renate Herzog vor sieben Jahren schweren Herzens die Anlage verkaufen. Mit dem neuen Besitzer Björn Wilhelms aus Langenhagen bei Hannover keimte zunächst Hoffnung auf, dass hier das weitergeführt wird, was die Berliner Familie aufgebaut hatte. Die Euphorie verflog aber nach den ersten ländlichen Turnieren, die der Reitclub durchführte. Leider wurden keine Investitionen mehr auf dem Reiterhof durchgeführt und die Pferde-Einstaller waren sich bald selbst überlassen.

In diesem Jahr spitzte sich der Konflikt zu und gipfelte mit der Verpachtung des Reiterhofes zum 1. Oktober. Leider wurden die Mitglieder des Reitclubs nicht rechtzeitig über diesen Vorgang informiert. Da es mit dem neuen Pächter viele Meinungsverschiedenheiten gab (es gab auch mehrere Polizeieinsätze), zogen bald die Einstaller mit ihren Pferden aus - die letzten zum 31. Oktober. Diese sind nun auf den vielen Reiterhöfen des Landkreises verstreut. Dennoch ist die Solidarität zwischen den Mitgliedern des Reitclubs ungebrochen, sie bleiben eine Gemeinschaft, auch wenn jetzt ihre Pferde in verschiedenen Stellen stehen.

Hans-Joachim Begall

Vorsitzender des Reitclub Passin e.V.

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