Im Himmel von Hohen Wieschendorf

Erschienen am 26.05.2025

Sie schossen gen Himmel, drehten Salti mit ihren Maschinen, flogen über sie hinweg oder schwebten im Handstand in schwindelerregender Höhe und wahnwitzigem Tempo – die Motocross-Freestyler machten die große Show am Samstagabend der DKB Pferdewoche Hohen Wieschendorf zum Action-Thriller, die Reitanlage Glantz Equestrian mutierte zur James Bond-Bühne. Motocross-Freestyle-Weltmeister Luc Ackermann und sein Kollege Matej Cesák aus Tschechien machten es möglich. Sie flogen mit ihren Motocross-Maschinen bis zu 16 Metern in die Höhe, 22 Meter in die Weite und landeten auf einem riesengroßen Airbag-Berg. Und sie hatten sich eine sensationelle Überraschung für Gastgeber Enno Glantz ausgedacht. Luc Ackermann rauschte durch die verblüffte Menge im VIP-Zelt, sammelte dort kurzerhand den Gastgeber als Mitfahrer ein und sauste mit Enno Glantz auf der Maschine zurück auf den Turnierplatz. Der war begeistert: „Ich bin richtig in Stimmung, haut richtig auf die Pauke!“ Und genau das haben die beiden getan. Hohen Wieschendorf jubelte in teilweise fassungsloser Atemlosigkeit.

Motocross-Freestyle-Weltmeister Luc Ackermann begeisterte am Samstagabend die Zuschauer mit waghalsigen Sprüngen in 16 Metern Höhe. © reitsport-hellmann.de

Motocross-Freestyle-Weltmeister Luc Ackermann begeisterte am Samstagabend die Zuschauer mit waghalsigen Sprüngen in 16 Metern Höhe. © reitsport-hellmann.de

Begonnen hatte die Show zuvor mit den Madness Brothers, den bundesweit bekannten Trampolin-Künstler, die mit einer ordentlichen Prise Humor, herrlicher Choreographie und – natürlich – turnerischer Akrobatik die Stimmung zum Brodeln brachten. Der traditionelle Preis der Erdbeer- und Spargelhöfe wurde in diesem Jahr erstmalig als internationales Barrierenspringen ausgetragen. Neun Paare gingen an den Start, aber nur für eine war das 1,95 Meter Hindernis im dritten Stechen kein Problem: Classic Donna siegte unter Johannes Ehning für das Team der Erdbeerkulturen Bleilevens. Den spektakulären Abschluss eines actiongeladenen Showabends machte die Drohnenshow. Die perfekte Abstimmung der Flugobjekte sorgte für Erdbeeren und springende Pferde am dunklen Himmel von Hohen Wieschendorf.
Ein rundum großartiger Abend!
 
Der Herr der Stangen – bei der DKB Pferdewoche
 
Endspurt in Hohen Wieschendorf! Bei der DKB Pferdewoche nähert sich mit dem Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG am Sonntagnachmittag der sportliche Höhepunkt der fünf Turniertage. Einer, der entscheidenden Anteil am Ablauf der 23 Springprüfungen hatte und hat, ist Parcourschef Marco Hesse. Hesse ist der ‚Herr der Stangen‘, er baut mit seinem Team Oxer und Steilsprünge, Kombinationen und Distanzen, setzt Start und Ziel fest.

Wege und Linien bestimmen die Parcoursbauer, in Hohen Wieschendorf trägt die Verantwortung dafür Marco Hesse. © reitsport-hellmann.de

Motocross-Freestyle-Weltmeister Luc Ackermann begeisterte am Samstagabend die Zuschauer mit waghalsigen Sprüngen in 16 Metern Höhe. © reitsport-hellmann.de

Wege und Linien bestimmen die Parcoursbauer, in Hohen Wieschendorf trägt die Verantwortung dafür Marco Hesse. © reitsport-hellmann.de

Im Gespräch mit dem Parcourschef über seine Philosophie bei der DKB Pferdewoche:

Der Parcoursbau in Hohen Wieschendorf – welche Herausforderungen bringt er mit sich?
Marco Hesse:
Die Bedingungen hier sind top und das wirkt sich auf die Leistungen aus. Hinzu kommt, dass wir ein top Starterfeld haben, allein drei Reiter, die schon den Großen Preis von Aachen gewonnen haben – Philipp Weishaupt, André Thieme und Gerrit Nieberg – dazu kommt der aktuelle Olympiasieger Christian Kukuk, etliche schon erfahrene ‚Haudegen‘ wie beispielsweise der Sieger des Championats am Samstag, Marc Houtzager, und die junge Garde mit David Will, Richard Vogel, Sophie Hinners – da muss man sich als Parcourschef schon was einfallen lassen.
 
Was genau hast Du Dir hier ‚einfallen‘ lassen?
Marco Hesse:
Für mich hat es ganz viel mit Erfahrung und Beobachtung zu tun. Wir, mein ganzes Team, beobachten Reiter und Pferde Tag für Tag und passen die Parcours danach an. Und wir haben hier festgestellt, dass die Pferde unwahrscheinlich gut springen, dass sie sich wohlfühlen und damit geht natürlich noch mal ein Leistungsschub einher. So drehen wir an unseren Stellschrauben: Wir können die Zeit etwas knapper ansetzen, weil die Pferde frisch galoppieren. Die Zeit ist immer das ‚letzte Hindernis‘. Wir können Wege und Linien bestimmen. Wir versuchen immer Linien zu finden, mit denen man schön in den Parcours kommt, aber trotzdem während des Parcours einen gewissen Anspruch entwickelt. Und ich denke, das ist uns ganz gut gelungen.
 
Und wer gewinnt den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG 2025?
Marco Hesse:
(lacht) Der Beste! Im Ernst: Es gibt hier zehn oder 15 Paare, die den Großen Preis gewinnen können. Und vielleicht gewinnt es auch einer, mit dem man gar nicht rechnet – und das ist dann auch gut. (KiK/ pe&pa)

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