Das Turnierjahr 2024 der Pferdesportler aus Mecklenburg-Vorpommern
Erschienen am 21.11.2024
Die erfolgreichen Pferdesportler in LPO-Prüfungen, die 2024 Mitglied in einem Reitverein aus Mecklenburg-Vorpommern waren, rangiert nach ihren gesammelten Ranglistenpunkten.
Wie in den letzten 20 Jahren auch, haben wir für das Pferdesportjahr 2024 (Anrechnungszeitraum 1.10.2023-30.9.2024) mit den Datenbeständen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wieder umfangreiche Analysen erstellt. Sie erfassen alle Platzierungen die MV Reiter und Fahrer in LPO-Prüfungen erzielt haben. Getrennt nach Disziplinen und Altersklassen haben wir dazu Ranglisten mit den Ranglistenpunkten (RLP) erstellt, die jeder Reiter (bei den Fahrern deren Pferde) für ihre Platzierungen bekommen hat.
Für Erfolge in Basisprüfungen (Eignung- und Reitpferdeprüfungen) vergibt die FN keine Ranglistenpunkte. Ebenso nicht für kombinierte Prüfungen aus Dressur, Springen und Gelände, bzw. nur aus Dressur und Springen. Diese werden bei der FN unter Sonderprüfungen geführt. Auch für Mannschaftsprüfungen und Nationenpreise wurden keine Punkte vergeben. Um die Erfolge der Reiter in diesen Prüfungen statistisch zu erfassen (und zu würdigen) haben wir die Platzierungen in Eignungs- und Reitpferdeprüfungen der Klasse A und die aus „Sonderprüfungen“ den jeweiligen Klassen (wie die Einzelprüfungen ausgeschrieben waren) zugeordnet und ihnen gemäß der FN-Ranglistentabelle Punkte hinzugefügt. Neu sind in diesem Jahr Clear Round-Wettbewerbe im Springen. In denen von der FN auch keine Punkte vergeben werden. Um sie bewerten zu können. Haben wir sie der Klasse E zugeordnet, in denen es für Siege 5 Punkte gibt.
Auffallend ist in diesem Jahr, dass es in allen Positionen leichte Steigerungen gab, was das Turniergeschehen, wie man es von außen wahrgenommen hat, eigentlich nicht richtig spiegelt. Nach den schmerzlichen Verlusten der Covid-Jahre ist die Zahl der erfolgreichen Reiter wieder über 800 gestiegen. Die Jahresgewinnsumme (JGS) hat fast die 1,5 Millionengrenze erreicht. Das hängst natürlich in erster Linie mit den internationalen Erfolgen von André Thieme zusammen. Wer die Tabellen eingehender betrachtet, dem fällt auf, dass es einen deutlichen Anstieg an Platzierungen in der Klasse E gibt, was mit den bereits erwähnten Clear-Round-Wettbewerben im Springen zusammenhängt. Die Zahl der Reiter mit Erfolgen in Klasse S geht auch wieder in Richtung 80. Den Höhepunkt hatten wir 2015 mit 84.
André Thieme in einer eigenen Liga
André Thieme - hier mit Championatspferd DSP Chakaria - führt mit riesen Abstand wieder das Ranking der MV-Reiter 2024 an.
© J.Wego
In den einzelnen Disziplinen finden sich an der Spitze die bekannten Namen. André Thieme reitet im Springen eigentlich in einer anderen Liga. Seine Erfolge sind auch für das Ansehen unseres Bundeslandes von herausragender Bedeutung. Sie sind aber mit den übrigen Springreitern bei uns kaum vergleichbar. Sein Sieg im großen Preis von Aachen war das herausragende Ereignis in diesem Jahr. In sechs Nationenpreisen vertreten, gab es mit André Thieme Siege in Calgary (Kanada) und La Baule (Frankreich), sowie den 2. Platz in Falsterbo (Schweden) und den 3. Platz in Sopot (Polen). Auch die Siege von André Thieme in den Großen Preisen von Ocala und Redefin sollen nicht unerwähnt bleiben. 13 Mal stand er allein in Vier- und Fünf-Sterne Springen auf vordersten Plätzen.
Der Landesmeistertitel von Christin Wascher mit Quincy drückt sich auch im Jahresranking aus, in dem sie den 2. Platz belegt. © J.Wego
Einige werden sich fragen, wer Christoph Könemann ist, der in der Erfolgsstatistik seit einigen Jahren regelmäßig hinter André Thieme auftaucht und für den RSV Dersekow reitet. Er stammt aus der Oberpfalz in Ostbayern, hat in Greifswald studiert und wurde in der Zeit Mitglied im RSV Dersekow. Dabei ist es bis heute geblieben und deshalb wird er in Mecklenburg-Vorpommern geführt. Seine Erfolge stammen ausschließlich von internationalen Turnieren in der Schweiz, Italien, Belgien, Spanien, Niederlande und München-Riem.
Jörg Möller war mit 202 Platzierungen, die er mit 17 Pferden erzieltt, der fleißigste Schleifensammler - hier mit Chavalier. © J.Wego
Der fleißigste Schleifensammler war im zurückliegenden Jahr der Garlitzer Jörg Möller, der die Reitstiefel aus gesundheitlichen Gründen eigentlich schon an den Nagel hängen wollte, aber wieder Fahrt aufgenommen hat und es 2024 mit 17 verschiedenen Pferden auf 202 Platzierungen brachte. Darunter mit 31 auch die meisten Siege und knapp hinter Landesmeisterin Christin Wascher auf Rang 4 im Ranking der Springreiter. Auffallend auch, dass es die beiden Junioren Alina Maack und Hendrik Greve unter die Top-Ten der Springreiter geschafft haben. Beide bereits mit 27 bzw. 25 S-Erfolgen. Alina konnte im Oktober in Gadebusch das Goldene Reitabzeichen überreicht werden.
Libuse Mencke führt mit Pferden des Gestüt Ganschow das Ranking der Dressurreiter an - hier mit dem Hengst Millennium Star. © J.Wego
Das Pony Domino (Foto) hat Ann-Christin Mehl zum Goldenen Reitabzeichen verholfen, im Dressurranking liegt sie auf Platz 3. © J.Wego
Unter den Top-15 Reitern in allen Disziplinen befinden sich mit Libuse Mencke (RFV Gestüt Ganschow) und Ronald Lüders (RV Güstrow) auch zwei Dressurreiter. Auf Rang 3 folgt Ann-Christin Mehl (RFV Zingst), die die meisten Dressurplatzierungen aufweist (58), darunter allein 30 Siege. Auch sie hat in diesem Jahr die Bedingungen für das Goldene Reitabzeichen erfüllt, dass ihr beim Ponyturnier im September in Wöpkendorf überreicht werden konnte. Ihre S-Siege hat sie alle mit dem Pony Domino aus der Zucht von Elke & Armin Spierling (Neuenkirchen) erzielt. Waren es 2023 nur 247 Reiter mit Platzierungen in der Dressur so stieg diese Zahl in diesem Jahr auf 281.
Championatsreiterin Malin Hansen-Hotopp - hier mit Callfield - war 2024 erneut die mit Abstand erfolgreichste „Buschreiterin“. © J.Wego
Jahrelang die Nummer 1 in der Vielseitigkeit, nimmt Andreas Brandt - hier mit dem eigenen Signum’s Siggi – Nun Rang 2 ein. © J.Wego
Malin Hansen-Hotopp (CdV Insel Usedom) befindet sich als unsere erfolgreichste Vielseitigkeitsreiterin unter den Top-Twenty Reitern in MV. Auch sie hat in diesem Jahr die Bedingungen für das Goldene Reitabzeichen erfüllt, dass Präsident Hans-Joachim Begall ihr in Bad Segeberg überreichte. Wir konnten in diesem Jahr 70 Reiter mit Erfolgen in der Vielseitigkeit, dem Geländereiten und in kombinierten Prüfungen dieser Disziplinen ermitteln. Im vorigen Jahr waren es 65. Durch die Erfolge von Malin Hansen-Hotopp haben sich auch die M- und S-Erfolge deutlich erhöht. Auffallend ist in den letzten Jahren die Konzentration der Akteure auf einige Vereine. Früher kaum mit Vielseitigkeit in Verbindung gebracht, hat die RSG Wöpkendorf aktuell mit 10 die meisten erfolgreichen Buschreiter in ihren Reihen. Gefolgt vom RFV Parkentin und dem Parkentiner RV am Hütter Wohld mit je 7 und dem RV Zehlendorf-Recknitztal mit 6 erfolgreichen Reitern.
Mario Schildt ist erneut der erfolgreichste Gespannfahrer und hatte mit dem Nationenpreissieg in Baborowko ein herausragendes Ergebnis. © J.Wego
Bei den Fahrern nimmt Mario Schildt aus Nieköhr eine Ausnahmestellung ein. Nach längerer Zeit konnten durch ihn wieder 9 S-Erfolge gezählt werden. Sein Sieg im deutschen Team, das in Baborowko (Polen) den Nationenpreis gewann, ist das herausragende Ergebnis unter den Fahrern in diesem Jahr. Dass seine 17-jährige Tochter Michele mit ihren Ponys den 3. Platz im Fahrer-Ranking einnimmt und der 15-jährige Sohn Marvin auf Rang 6, spricht für das gesamte Fahrerteam aus Nieköhr, zu dem auch Marios Vater Erhard mit Erfolgen beiträgt. Im Fahrsport fällt vor allem auf, dass sich die Erfolge von Gespannen mit Großpferden deutlich in Richtung Ponygespanne verschoben haben. Die Zahl der platzierten Fahrer ist mit 42 zwar nicht sonderlich hoch, aber stabil. Ein Problem sind die wenigen Turniere im eigenen Land. 2024 waren es von insgesamt 30 besuchten Turnieren nur sechs. Elf Turnieren haben unsere Fahrer allein in Berlin-Brandenburg erfolgreich besucht.
Rang 2 unter den Fahrern nimmt 2024 Felix Dallmann ein, der seine Erfolge diesmal nur im Einspänner erzielte – hier mit Jaro. © J.Wego
Seit Jahren stellen wir auch separate Erhebungen über Erfolge in Basis- und Aufbauprüfungen an. Darin spiegelt sich nicht unerheblich die Intensität der Reiter in der Pferdeausbildung wieder und ist ein wichtiger Marker für Pferdezüchter und -halter, die darauf angewiesen sind, ihre jungen Pferde von Reitern ausbilden zu lassen und sie ihnen in Beritt zu geben.
Paul Wiktor war in diesem Jahr der erfolgreichste Reiter in Aufbauprüfungen - hier mit Aber Nu W Z, den seine Familie gezüchtet hat.
© J.Wego
An der Spitze dieses Rankings liegt in diesem Jahr Paul Wiktor. Er reitet in Satow größtenteils Pferde des dortigen Züchters Dirk Dassel, ist aber nach wie vor für seinen Heimatverein, dem RFV Trent 82, unterwegs. Auch Pferde von seiner Familie und weiteren Besitzern hat der dreimalige Landesmeister unter dem Sattel. In diesem Jahr brachte er es auf 55 Platzierungen mit 1.355 RLP. 14 davon, soviel wie kein anderer, in Springpferdeprüfungen der Klasse M. Thomas Kleis (RFV Gadebusch), Christoph Maack und vor allem Anna-Katharina Hildebrandt (beide RSV Kirch-Mummendorf), haben zwar mehr Platzierungen (letztere allein 90). Diese entstammen jedoch niedrigeren Klassen, die nicht so viele RLP bringen. Auch „Buschreiter“ Andreas Brandt (RSC Neuendorf) reiht sich auf Rang 4 unter den Top-Five dieser Erhebung ein. Seine 67 Platzierungen enthalten über Springpferdeprüfungen hinaus auch zahlreiche Dressurpferde- und Geländepferdeprüfungen.
Corinne Rieger, Emma Wiktor, Alina Maack und Christoph Maack in ihren Altersklassen vorn
Die 16-jährige Dressurreiterin Corinne Rieger war mit Nix Nils in diesem Jahr unter 54 weiteren die erfolgreichste Ponyreiterin. © J.Wego
Von den Reitern bis 16 Jahre hatten im zurückliegenden Jahr 55 Erfolge mit Ponys. An der Spitze liegt die 16-jährige Corinne Rieger vom RC Passin, die es mit ihrem Pony Nix Nils auf 35 Dressurplatzierungen brachte (482 RLP), darunter 11 Siege. Auch auf Rang 2 liegt mit Madita Lucia von Klitzing (RFV Zingst) eine erst 14-jährige Dressurreiterin, die es mit ihren Ponys Hurricane M. und Allegretto D auf 32 Platzierungen brachte und sich 388 RLP erritt. Die erste Springreiterin folgt mit Isabella Schröter (RFV Eldena) und ihrem Pony Starpower Casall auf Rang 3. Die 15-Jährige ist aber längst auch mit Großpferden erfolgreich. Ebenso die viertplatzierte dreimalige Landesmeisterin Chiara Chantal Schmidt (16) aus Sukow-Marienhof bei Teterow, die mit ihrem Connemara Pony Knight Shadow für den Kastanienhof Cramon reitet. Beide sind die einzigen die bereits je eine M-Platzierung haben.
Die 16-jährige Emma Wiktor, die 9-jährig erfolgreich war, führt das Ranking der U16 Junioren an – hier mit der Stute Clara. © J.Wego
Weil in MV bei Landesmeisterschaften die Children-Klasse von 14 auf 16 Jahre ausgeweitet wurde, haben wir auch ein Ranking der U16 Reiter mit allen Pferden/Ponys erstellt. Diese führt die gerade 16 Jahre gewordene Emma Wiktor aus Trent mit 4.419 RLP an. Unter ihren 38 Platzierungen befinden sich 6 in der Klasse S. Darunter auch ein Sieg in Polzow und ein 2. Platz in Mühlengeez. Ihren ersten S-Sieg konnte in diesem Jahr auch die 15-jährige Gadebuscherin Linea Makowei feiern. Die Tochter von Thomas Kleis gewann in Kirch-Mummendorf mit Bravour das U25 S-Springen. Mit 3.249 RLP bei 37 Platzierungen (7 in Kl. S) folgt sie ihrer Freundin Emma Wiktor. Erst 14 Jahre ist Fritz Michel Horn (Klützer Winkel). Der Spross aus der überaus erfolgreichen und verzweigten Reiterfamilie Rüder (seine Mutter ist Anna Horn, geborene Rüder, die 2019 Deutsche Amateurmeisterin bei den Springreitern wurde) ist ein großes Talent. Mit Erfolgen in allen Disziplinen, vorwiegend jedoch im Springen, brachte er es 2024 auf 62 Platzierungen (darunter drei Siege in M-Springen) mit 1.666 RLP und liegt im Ranking der U16 Reiter auf Platz 3.
Ein sehr gutes Jahr hatte die 18-jährige Alina Maack, erfolgreichste U18 Juniorin, das ihr das Goldene Reitabzeichen brachte. © J.Wego
Die klassischen U-18 Junioren hatte 2024 zwei Ausnahmereiter, die wir schon im Ranking über die Erfolgreichsten in allen Disziplinen besprechen konnten. Mit 13.003 RLP, erritten bei 48 Platzierungen (27 in Kl. S), führt die 18-jährige Alina Maack aus Palingen, die für den RFV des Landgestüts Redefin reitet, das Ranking an. Drei sehr talentierte Pferde (Van Helsing’s Girl, Catalano und Bernadett) verhalfen ihr dazu. Dabei war sie mit Bernadett, die Hermann Dähling in Dellin gezüchtet hat, besonders erfolgreich, die ihr je drei S1*- und M2*-Siege bescherte. Der gleichaltrige Hendrik Greve, dessen Eltern in Rodenwalde einen großen Milchbetrieb bewirtschaften, reitet ebenfalls für Redefin. Er brachte es trotz Abiturprüfung mit 102 Platzierungen (56 in Kl. M, 25 in Kl. S) auf 11.742 RLP. Der S-Sieg im Stechen beim internationalen Turnier in Hagen war sicher sein bedeutendster Erfolg. Auf Rang 3 und 4 folgen die beiden bereits besprochenen jungen Damen, die das Ranking der U16 Junioren anführen.
14 Christoph Maack
In seinem letzten U25-Jahr war Christoph Maack unter den 19 bis 25-Jährigen der Erfolgreichste und Dritter unter den Springpferdereitern. © J.Wego
Das Ranking der Jungen Reiter haben wir auf U25 erweitert, so wie es in MV seit einigen Jahren bei Landesmeisterschaften üblich ist und wie es in vielen Turnierserien praktiziert wird. Auch in dieser Altersklasse gibt es ein Spitzenduo das sich deutlich von der übrigen Konkurrenz absetzt. An der Spitze liegt der 25-jährige Berufsreiter Christoph Maack, der in Kirch-Mummendorf einen Turnier- und Ausbildungsstall mit vielen Berittpferden betreibt. Das spiegelt sich im Ranking der Reiter mit Erfolgen in Aufbauprüfungen wider, in dem er Rang 3 einnimmt. Mit 145 Platzierungen (17 in Klasse S), darunter 20 Siege, brachte er es auf 11.686 RLP. Der Sieg im Großen Preis beim Pfingstturnier in Cottbus-Sielow (S2*) mit dem Chap-Sohn Claus war sicher sein wertvollster Erfolg. Mit 10.465 RLP folgt die 22-jährige Lilli Plath, die als Bereiterin im Reitstall ihres Vater André Plath in Timmendorf/Poel tätig ist. Auch ihre Aufgabe ist es vorwiegend, junge Pferde auszubilden. Zu ihren 113 Platzierungen gehören aber auch 19 aus S-Springen. 12 Siege in M1*- und M2*-Springen sind ihre wertvollsten Erfolge. Auf Rang 3 in diesem Ranking folgt mit Ann-Christin Mehl die erste Dressurreiterin, über die wir ebenfalls schon im Ranking der besten Reiter über alle Disziplinen berichteten.
Bodo Holtz ist als lupenreiner Amateur erfolgreicher Springreiter - hier mit Corelli - und freut sich als Vorsitzender, dass sein Verein, der RFV Plau am See, mit 10 Reitern, darunter André Thieme, das Ranking der Vereine gewonnen hat. © J.Wego
Was die Rangierung der Reitvereine nach Ranglistenpunkte betrifft, den die jeweiligen Reiter für ihre Vereine gesammelt haben in denen sie Stammmitglied waren, so wurde 2024, mit Ausnahme des Covid-Jahres 2020, ein gewisser Tiefpunkt erreicht. Nur noch 150 der aktuell 226 Reitvereine im Land hatten 2024 wenigstens einen Reiter mit Erfolgen in LPO-Prüfungen. Im Spitzenjahr 2016 waren es 194. Auch im Ranking der Vereine sind an der Spitze die Erfolge von André Thieme ausschlaggebend. Seitdem er für den Verein in seinem Wohnort reitet, dem RFV Plau am See, an dessen Ufern er sich ein Haus gebaut hat, liegt dieser Verein unter Leitung des Tischlermeisters und Springreiters Bodo Holtz im Ranking der Vereine vorn. Obwohl mit „nur“ 10 Reiter für den Verein aktiv sind, hat er mit 133.501 RLP 2,4-mal so viele Punkte wie der RFV Landgestüt Redefin, der 25 Reiter mit Erfolgen aufweist und es mit diesen auf 56.065 RLP bringt. Dem RFV Plau am See, dem auch André Thiemes Mitarbeiterin Anika Elgert angehört, die mit 63 Platzierungen 1.469 RLP zum Verein beiträgt, genügten 226 Platzierungen um diese Punktzahl zu erreichen. Die Redefiner Reiter haben mit 577 Platzierungen (darunter 105 Siege) zweieinhalbmal mehr und mit 89 Platzierungen in Klasse S die meisten von allen Spitzenvereinen.
Die meisten erfolgreichen Reiter hat, wie in allen zurückliegenden Jahren, der RFV Gadebusch. 36 Reiter sind nochmal neun mehr als 2023. Diese Zahl ist nicht hoch genug anzuerkennen. Die Strahlkraft die von Gadebusch ausgeht und auch Reiter aus Regionen anzieht, die nicht am Ort trainieren, ist weiter hoch. Seit diesem Jahr reiten auch Thomas Kleis und seine Mitarbeiterin Stella Egger wieder für den RFV Gadebusch. Das ist ausschlaggebend dafür, dass Gadebusch diesmal den RSV Dersekow überholt hat und im Ranking mit 44.907 RLP den 3. Platz belegt. Dass die 36 Reiter mit 695 Schleifen auch die meisten Platzierungen im Land haben, wundert nicht. Auch die Zahl der Siege liegt mit 138 nochmal deutlich über denen der Redefiner Reiter (105). Der RSV Dersekow nimmt mit 36.874 RLP von 18 erfolgreichen Reitern diesmal den 4. Platz ein. Christoph Könemann ist eine entscheidende Größe für diese Spitzenergebnisse.
Jahrelang lag der RSV Polzow was die Zahl der erfolgreichen Reiter betrifft, hinter Gadebusch auf dem 2. Platz. Diesmal hat die RSG Wöpkendorf durch ihre zahlreichen „Buschreiter“ Dersekow überholt. Für Wöpkendorf wurden 28 erfolgreiche Reiter ermittelt (Vorjahr 23) die es mit 331 Platzierungen (60 Siege) auf 9.387 RLP brachten und damit den 15. Platz Gesamtranking einnehmen. Der RSV Polzow bietet diesmal 26 erfolgreiche Reiter auf (Vorjahr 31) und gehört mit 24.879 RLP diesmal zu den Top-Five Vereinen im Land.
Elf Vereine im Land haben immerhin 15 und mehr erfolgreiche Reiter. Das sind die Vereine aus Gadebusch (36), Wöpkendorf (28), Polzow (26), Redefin (25), Dersekow (18), Güstrow (18), Zehlendorf-Recknitztal (18), Parkentin (17), Woldegk (16), Malchow (15) und Reez (15). Elf weitere haben zwischen 10 und 14 erfolgreiche Reiter. 128 Vereine hatten in diesem Jahr mindestens drei erfolgreiche Reiter. In 30 Vereinen war gerademal ein Reiter erfolgreich.
In 38 Vereinen gab es Reiter, die wenigstens eine S-Platzierung hatten. Mehr als 20 waren es in Redefin (89), Gadebusch (83), Plau (77), Dersekow (65), Polzow (46), Poel (37), Garlitz (32), Ganschow (28), Trent (25), Güstrow (25), Neu-Benthen (21). Auf mehr als 200 Platzierungen brachten es 14 Vereine: Gadebusch (695), Redefin (577), Polzow (400), Kirch-Mummendorf (358), Wöpkendorf (331), Dersekow (315), Poel (311), Malchow (240), Garlitz (228), Plau (226), Neuendorf (216), Cramon (215), Passin (209) und Trent (201).
Erfolgreichster Kreis war 2024 Ludwigslust-Parchim. Dazu trugen André Thieme und 25 erfolgreiche Reiter des RFV Landgestüt Redefin wesentlich bei, zu denen Hendrik Greve mit dem Gestütshengst Karat du Plessis (Foto) gehört. © J.Wego
Von den sechs Reiterbünden der Kreise liegt Ludwigslust-Parchim mit 246.544 RLP an der Spitze. 121 Reiter aus 22 Vereinen erbrachten dieses Ergebnis. Das mit 1.996 Platzierungen (387 Siege), 242 in Klasse S erzielt wurde. Nordwestmecklenburg rückt durch den Zulauf in Gadebusch von Platz 3 auf Platz 2 vor. 122 Reiter aus nur 19 Vereinen sammelten in 2.085 Platzierungen (Spitze unter den Kreisen) 97.241 RLP. Darunter befinden sich 146 Platzierungen in Klasse S und mit 548 in Klasse M (ebenfalls Spitze). Es gab für die NWM-Reiter 367 Siege. Schlusslicht unter den Kreisen ist mit 24.079 RLP wie im Vorjahr der KPSB Mecklenburgische Seenplatte, für den 143 Reiter aus 33 Vereinen erfolgreich waren. Die Erfolge basieren aber vorwiegend auf den Klassen A und L. (fw)