Gerhard Brombach im Alter von 94 Jahren gestorben

          Gerhard Brombach - ein Leben für die Pferde und
          ein Vorbild für die Jugend. © Jutta Wego

Mit Gerhard Brombach aus Feldhusen bei Dassow hat am 27. Februar das Herz eines Mannes im 95. Lebensjahr aufgehört zu schlagen, der ein ostpreußischer Horseman mit Leib und Seele war, seine ostpreußische Heimat liebte und sie nie vergessen konnte.

Pferde waren immer seine Lieblingstiere. Fünf Zuchtstuten wurden im väterlichen Betrieb gehalten. 1944 am 20. Oktober musste die ostpreußische Heimat verlassen werden. Die Hoffnung auf Rückreise zerschlug sich. Am 17. März endete die Irrfahrt in Niendorf bei Schönberg. Alle Stuten verfohlten während des Trecks, kamen aber gesund in Niendorf an.

Gerhard Brombach fand in Feldhusen eine neue Heimat. Mit einigen Stuten züchtete er weiter. Aus seiner Nachzucht wurde die bekannte Albatros-Stute Albatrose nach Dummerstorf verkauft, wo damals eine Genreserve des Trakehners aufgebaut wurde. Ihre Gene sind noch heute in der Ganschower Stutenherde enthalten, die 1964 von Dummerstorf übernommen wurde.

Mit der Stute Lucia (v. Flüchtling) bestritt Gerhard Brombach die ersten Springturniere. Später kamen GST-Pferde hinzu mit denen er Turniere in Grevesmühlen, Wismar, Alt Meteln, Schwerin und Bützow besuchte. Der Verstorbene erzählte, dass er stolz war bei einem Turnier in Bützow als Sieger mal vor Nationenpreisreiter Manfred Nietzschmann gestanden zu haben.

Mit Eintritt in die LPG Typ I im Jahre 1960 blieb für den Reitsport nicht mehr viel Zeit. Mit dem Übergang zur LPG Typ III 1970 wurde sein Lebenstraum erfüllt. Zucht und Sport wurden wieder zur Hauptaufgabe in seinem Leben. Viele Prämienstuten wuchsen unter seiner züchterischen Intuition und Obhut heran. Höhepunkt war das Jahr 1982. Er kehrte mit drei Prämienstuten aus Leipzig/Markkleeberg zurück. Die Stute Alexa (v. Alkazar) wurde in Magdeburg DDR-Siegerstute. Auch der Hengst Dublee (v. Duran) aus einer Stute von Tower (der Körling-Linie entstammend) konnte in Hoppegarten gekört werden. Viele Hengstanwärter wurden in den späteren Jahren an Ganschow geliefert, wo die Hengstaufzucht auf Weisung der Zuchtdirektion zentral erfolgte.

Auch in der ehemaligen Sektion Pferdesport der BSG „Traktor“ Pötenitz, die hinter dem „Eisernen Vorhang“ damals zum Sperrgebiet der DDR gehörte, hinterließ Gerhard Brombach seine Spuren. Er formte die pferdebegeisterten Kinder und förderte ihre Liebe zum Pferd. Siege auf Kreis- und Bezirksspartakiaden, aber auch Bezirks- und DDR-Meister waren der Lohn. Sein Sohn Rüdiger hat das Pferdegen von seinem Vater geerbt. Er und Burkhard Frank waren besonders erfolgreiche Schüler von Gerhard Brombach. Letzterer, der heute in Pastin bei Sternberg mit seiner Frau einen Reiterhof betreibt, wurde in Pötenitz durch zahllose Siege in M-Springen auf der Modus-Stute Moderatorin bekannt. 1982 wurde er mit Moderatorin DDR-Jugendmeister im Springen.

Mit seiner typisch preußischen Akkuratesse und Korrektheit war Gerhard Brombach stets ein Vorbild für die Jugend. Möge sein Geist in der heutigen Generation weiterleben. (fw)