Dr. Martina Reemtsma gestorben

Erschienen am 15.02.2023

Erschüttert mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die bekannte Vielseitigkeitsreiterin und stellvertretende Aktivensprecherin im FN Vielseitigkeitsausschuss, Dr. Martina Reemtsma aus Groß Walmstorf, im Alter von nur 57 Jahren am 11. Februar an ihrer schweren Krankheit gestorben ist, die eigentlich schon überstanden schien.

Dr. Martina Reemtsma mit der Stute Arcardia. © Jutta Wego

Dr. Martina Reemtsma mit der Stute Arcardia. © Jutta Wego

Dr. Martina Reemtsma war eine so aufgeschlossene herzensgute Frau, die sich in besonderer Weise auch für die Allgemeinheit engagierte. Was nicht zuletzt an ihren Aktivitäten als Vorsitzende des Finanzausschuss in der Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg zu erkennen war. Und sie ging ganz für ihre vier reitenden Töchter Justine (27), Flora (25), Caecilia (23) und Eleonor (21) auf und liebte ihre Pferde.

Die Kinderärztin, die in Kiel studiert und in Lübeck praktiziert hat, wurde schon im Elternhaus auf dem Glockenhof in Amelinghausen (Landkreis Lüneburg) mit dem Pferdevirus infiziert und begann schon in der Schulzeit mit dem Reiten. Von Anfang an war das Geländereiten ihre Herzensangelegenheit. Nicht zuletzt durch die Nähe zu Luhmühlen, wo sie sich immer hingezogen fühlte, fünfmal bei Deutschen Meisterschaften platziert war und dem dortigen Verein bis zu ihrem Tod als Mitglied die Treue hielt. Bereits 1986 kam sie zu ihrem ersten Sieg in einem Geländeritt. In der Studienzeit hat Martina Reemtsma eine Turnierpause eingelegt.

Erst als sie 1994 ihren Mann Bernhard heiratete, der ebenfalls im Vielseitigkeitssport unterwegs war und ist, und die Familie ins mecklenburgische Groß Walmstorf zog, 2 km von der Ostsee entfernt an der Wismarer Bucht, wo sie ein großes landwirtschaftliches Gut betreiben, traten Pferde wieder verstärkt in ihr Leben. 12 Jahre nach ihrem letzten Turniererfolg in Bispingen gab es mit dem Rappen Waldmann 1998 wieder die erste Platzierung. Wie kann es anders sein, in einer Vielseitigkeitsprüfung. Waldmann war, wie ihr erstes Erfolgspferd Dominique in Amelinghausen und später der auch unter ihren Töchtern erfolgreiche Sarotti, ein Pferd aus der Zucht ihres Vaters Hans-Georg Studtmann. Später ritt sie mit Arcardia auch ein Pferd aus der Zucht des unvergessenen FN-Präsidenten Breido Graf zu Rantzau, mit der sie zuletzt 2021 in Bad Segeberg einen Geländeritt gewann. Ein besonders gutes Verhältnis in Sachen Ausbildung pflegte sie und ihre Familie auch zu Familie Rüder in Fehmarn.

Ihren größten sportlichen Erfolg feierte Dr. Martina Reemtsma 2015, als sie mit dem selbstausgebildeten Heraldick xx-Sohn Henry unter dem Sattel Mitglied im deutschen Team war, das im niederländischen Helvoirt Europameister der Ländlichen Reiter wurde, einem der ältesten internationalen Championate überhaupt. In der Einzelwertung belegte sie den 7. Platz. Für diesen Erfolg wurde sie von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit dem FN-Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. 34 nationale und internationale Siege in Vielseitigkeitsprüfungen und Geländeritten stehen für die Verstorbene zu Buch.

Ihr besonderer Stolz aber waren stets ihre vier reitenden Töchter, von denen die älteste Justine als ausgebildete Landwirtin im Lager der Springreiter bis zur schweren Klasse erfolgreich ist und als Jugendliche zum Landeskader gehörte. Im Vielseitigkeitssport war die zweitälteste Flora schon in ganz jungen Jahren erfolgreich. Unvergessen sind ihre Ritte bei der Pony-Europameisterschaft im britischen Bishop Burton 2010, als sie mit dem Pony Pamira LK zum deutschen Team gehörte das den 2. Platz belegte. In der Einzelwertung wurde die damals 13-Jährige Achte. Auch ihre jüngste Schwester Eleonor, derzeit im Landwirtschaftsstudium und schon ausgebildete Landwirtin, konnte mit dem Pony noch Erfolge feiern. Wie ihre Mutter, hat Flora erst nach ihrem Tiermedizinstudium 2022 wieder mit dem Turniersport begonnen. Auch die zweitjüngste Caecilia, Studentin der Kunstgeschichte und deshalb wie Eleonor derzeit turniersportlich nicht aktiv, weist bis 2019 eine große Zahl an Erfolgen auf und war 2015 Dritte bei den Deutschen Vielseitigkeitsmeisterschaften der Ponyreiter.

Die Pferdewelt ist geschockt über den frühen Tod von Dr. Martina Reemtsma. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie. Wer persönlich Abschied nehmen möchte, hat dazu bei der Trauerfeier am 25.02. um 11:00 Uhr in der Kirche zu Hohenkirchen Gelegenheit. (Franz Wego)

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