Fahrexperte und Turnierrichter Erhard Muuß wird 70

Erschienen am 02.12.2021

Am Nikolaustag den 6. Dezember sollte in Lehmhusen an der Bundesstraße 208 bei Mühlen-Exen eigentlich ein runder Geburtstag gefeiert werden. Der landauf, landab bekannte Fahrrichter Erhard Muuß wird an diesem Tag 70. Doch aus der Feier wird leider nichts, weil ihn ein Schlaganfall ereilte, der einen Krankenhausaufenthalt nötig macht. Wir hoffen auf gute Genesung!

Der gelernte Veterinäringenieur Erhard Muuß, in dessen Leben sich fast alles um Pferde gedreht hat, ist in Rehna geboren, wo seine Eltern Bauern waren. Den Umgang mit Pferd dadurch gewohnt, zog es ihn als Kind auch zur dortigen Reitsportgruppe. Turnierreiten hatte ihm sein Vater aber verboten. Und so durfte er 1965 auch nicht wie vorgesehen am Turnier in Perdöhl teilnehmen. Bei seinem Onkel in Groß Huhndorf hat er aber vielfach dreijährige Pferde angeritten und gefahren.

Das Interesse an Pferden bestimmte auch seinen Berufswunsch. Und so kam er nach Neustadt (Dosse) und erlernte den Beruft des „Facharbeiters für Pferdezucht und Reitsport“, bevor er sich in Rostock zum Veterinäringenieur weiterqualifizierte. In seiner Rostocker Zeit erwarb er Übungsleiterqualifikationen bis Stufe III (letztere in Moritzburg). In sein jetziges Wohnumfeld kam er 1973 als Praktikant, weil der Kreis Gadebusch damals „Veterinärnotstandsgebiet“ war, wie Erhard Muuß es einst ausdrückt. Hier schloss er sich der Pferdesportgruppe des Sportvereins Grün-Weiß Mühlen Eichsen an. 1973, 1976 und 1986 wurden seine Kinder geboren, die zwei ältesten aus erster Ehe. Seine dritte Tochter Arite wurde ebenfalls vom Pferdevirus befallen.

Einer Allergie gegen Rinder und Schweine wegen, nahm Erhard Muuß nach der Armeezeit (1976) über den damaligen DTSB eine Anstellung in Brenz bei Blievensdorf an, wo Pferdezucht und Fahrsport in hoher Blüte standen. In Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Vierspännerfahrer Dietmar Timm entwickelte sich seine spätere Tätigkeit im Fahrsport. Ein schwerer Unfall war 1978 der Grund, dass er die Leinen wieder aus der Hand legen musste. Erhard Muuß widmete sich nun zunehmend der Ausbildung zum Turnierrichter.

1980 führte ihn der Weg wieder nach Lehmhusen, wo er eine leerstehende Siedlungsstelle übernahm, die er zusammen mit seiner Frau Zug um Zug ausbaute. Die politische Wende war auch bei Erhard Muuß eine erneute Zäsur. Er versuchte sich zunächst als Taxifahrer. Die Pferde ließen ihn aber nicht los. Und so begann er 1993 seinen Hof darauf auszurichten und baute dazu auch eine Reithalle. 1998 wurde auf seine Initiative der Freizeit-Reit- und Fahrvereins „Zwei Eichen“ gegründet, deren 2. Vorsitzender und Ausbilder Erhard Muuß wurde. Pferde stellte er den jungen Reitern des Vereins aus seinem Bestand zur Verfügung. Wesentlicher Inhalt seiner Tätigkeit auf dem Hof war die Arbeit mit behinderten Kindern. Kinder ab drei Jahre mit Bewegungsproblemen, teilweise Schwerstbehinderte, erhielten bei Erhard Muuß auf dem Pferd therapeutische Hilfe und Unterstützung.

Auch züchterisch hat sich Erhard Muuß betätigt. Bei der FN sind 12 Pferde eingetragen die auf seinem Hof in Lehmhusen gezüchtet wurden. Als Fahrrichter ist er sehr beliebt und seit über 30 Jahren auf allen Fahrturnieren im Land vertreten. Unseren herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag verbinden wir mit der Hoffnung auf baldige Genesung.  (fw)

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