Pferdezüchter Fritz Randt gestorben

Erschienen am 01.07.2020
Der Pferdemann Fritz Randt aus Plau am See ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Foto: Jutta Wego

Der Pferdemann Fritz Randt aus Plau am See ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Foto: Jutta Wego

Uns erreichte die traurige Nachricht, dass Fritz Randt aus Plau am See am 25. Juni im Alter von 76 Jahren gestorben ist. Der verstorbene, der auf dem elterlichen Bauernhof in Gnevsdorf (Gemeinde Ganzlin) geboren wurde, in seinem Arbeitsleben in Dambeck und zuletzt in Plau am See lebte, gehörte zu den Urgesteinen des Pferdesports und der Pferdezucht in der Müritzregion.

Sein Wirkungsumfeld war Bütow, wo er im ehemaligen Volkseigenen Gut Tierproduktion (VEG/T) für die dortige Pferdezucht zuständig war. Auch eine Betriebssportgemeinschaft (BSG) gab es im Ort, die 1966 gegründet wurde. Fritz Randt war von Anfang an dabei und leitete später viele Jahre die Geschicke der Sektion Pferdesport Bütow, in der zur damaligen Zeit mit Horst Köhler einer der erfolgreichsten Dressurreiter der DDR aktiv war. Der Reitsport im VEG T Bütow wurde auf Betreiben von Fritz Randt stark gefördert. Seit 1966 gab es in jedem Jahr eine Pferdesportveranstaltung im Ort.

Besonders die züchterische Arbeit mit dem Stutenbestand des VEG zu organisieren, lag in seinem Dienstbereich. Die Deckhengste des Landgestüts Redefin standen damals in Leizen, Kambs und Dambeck. Später auch einer im Bütower Pferdestall. Aus der Bütower Pferdezucht gingen in den Jahren zahlreiche Fohlen hervor. Viele wurden selbst aufgezogen und später als Zuchtstuten, Reit- und Fahrpferd eingesetzt oder mit drei Jahren an den zentralen Exportstall in Neustadt/Dosse verkauft. All das musste von Fritz Randt koordiniert werden.

Ausgebildet, unter dem Sattel oder vor der Kutsche, wurden die jungen Pferde von Pferdesportlern der eigenen Organisation. Darüber wachte mit der nötigen Strenge Stallmeister Heinz Luck. Fritz Randt war es wichtig, dass alle Pferde angespannt wurden. Eines der ältesten Pferde aus betriebseigener Zucht war Ferreline II (v. Ferrum), die bis zum Ende ihres Lebens im Stall von Fritz Randt stand und bis zuletzt, als die 25 Jahre schon deutlich überschritten waren, im Gespann ging.

Nach 1990 wurde aus der Sektion Pferdesport Bütow der Reit- und Fahrverein (RFV) Bütow/Bollewick und die Pferdezucht wurde in regionale Pferdezuchtvereine gegliedert. Es entstand 1990 unter der Leitung von Fritz Randt der Pferdezuchtverein Röbel/Neustrelitz. Die Gründungsversammlung wählte ihn zum Vorsitzenden. Die Pferdezucht und der Reitsport ließen den Verstorbenen bis zuletzt nicht los.

Die Pferdeleute seiner Heimatregion profitierten stark vom Engagement und Fachwissen ihres Vorsitzenden in Zucht und Sport. In einem Beitrag der Zeitschrift „Mecklenburger Pferde“ bedanken sich sie Reiter und Züchter, denen Fritz Randt sein Wissen vermittelt hat, öffentlich. „Wir als Deine Mitstreiter möchten uns auf diesem Wege ganz herzlich für Dein jahrelanges Engagement bedanken“, schrieben sie. Zuletzt plagten ihn zunehmend gesundheitliche Probleme. Die Geschicke des Pferdezuchtvereins Röbel/Neustrelitz legte Fritz Randt schon vor Jahren in die Hände von Helmut Frahm (Spitzkuhn). Der Sport hat sich ganz ins benachbarte Bollewick verlagert. In Bütow gibt es keine Turniere mehr. Mit dem Tod von Fritz Randt hat die Pferdeszene in Mecklenburg-Vorpommern einen ihrer engagiertesten Frontmänner verloren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.  (Franz Wego)

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