Georg Koschitzki: Ehemaliger Zuchtverbandsvizepräsident, mit 92 Jahren gestorben

Erschienen am 19.06.2020

Uns erreichte die traurige Nachricht, dass Georg Koschitzki aus Warenshof, ehemaliger Vizepräsident des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern, am 18. Juni, drei Wochen vor seinem 92.Geburtstag, gestorben ist.

Georg Koschitzki gehörte zu den Persönlichkeiten im Land, die der Ponyzucht nach der politischen Wende in ihrer ganzen Vielfalt neue Impulse gaben. Zuletzt vom Alter gezeichnet und nicht mehr so gut zu Fuß und das Autofahren aus Sicherheitsgründen seit langem aufgegeben, verfolgte der passionierte Züchter die Pferdeszene im Land dennoch bis zuletzt aufmerksam. Im Kreis der Züchter war er zuletzt am 8. Februar bei der Trauerfeier seines langjährigen Präsidiumskollegen Hans-Karl Strasdas.

Bei Frankfurt/Oder als Sohn eines Landwirts und Schmiedemeisters geboren, absolvierte Georg Koschitzki eine Lehre zum Revierförster, der ein Hochschulstudium zum Diplom-Forstingenieur folgte. 1956 kam er nach Waren und war dort bis zu seiner Pensionierung 1991 im Außendienst des staatlichen Forstamtes Waren tätig. Mit der Pferdezucht beschäftigt er sich seit 1977. Seit dieser Zeit hat er viele hochprämierte Ponys und Warmblutpferde gezüchtet. 14 Stuten erhielten den Staatsprämientitel. Hervorzuheben ist die Familie der Haflinger Staatsprämienstute Ulbana (v. Albertus) mit ihren zwei Staatsprämientöchtern Anne-K (v. Alfonso I) und Melanie (v. Mythos).

Seit Verbandsgründung (1990) galt sein besonderes Engagement der Förderung der Pony- und Kleinpferdezucht. Auf seine Initiative wurde 1993 die Interessengemeinschaft der Haflingerzüchter und -halter gegründet, dessen 1. Vorsitzender er von 1993 bis 1999 war. Im Herbst 1994 wurde Georg Koschitzki im Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern zum Vizepräsidenten für Pony-, Kleinpferde- und Spezialrassen gewählt. Als Mitglied von Bewertungskommissionen war er landesweit auf allen namhaften Schauen tätig. Immer den Zuchtfortschritt im Auge, erlebte man ihn stets mit klarem Standpunkt. In der Sache hart fordernd und urteilend, kollegial und bisweilen auch unbequem. Seine Fachkompetenz genoss über die Landesgrenze hinweg Anerkennung.

Auch wenn er seine Ehrenämter längst in jüngere Hände gelegt hat, so war der leidenschaftliche Jäger, der auch in Kanada bereits auf Großtierjagd war, weiterhin am Zucht- und Sportgeschehen im Land interessiert und seit etlichen Jahren auch als Züchter von Mecklenburger Warmblutpferden erfolgreich. Aus seiner Weltfriede-Stute Weltfreude, die von Enkelin Agnes Göpfert geritten wurde, hat er den Lancado-Sohn Limerick, zuletzt die jetzt siebenjährige D’Olympic-Tochter Dornröschen gezogen. Auf dieses Pferd war Georg Koschitzki besonders stolz, weil die Stute schon vierjährig unter Agnes Göpfert und deren Ehemann Dr. Andre Göpfert zahlreiche Platzierungen mit Wertnoten jenseits der 8,0 hatte. Gern sprach er auch von den D’Olympic Nachkommen Doltaire und besonders D’Inzeo, ebenfalls beide aus der Weltfreude gezogen. D’Inzeo war international im Springsport erfolgreich.

Seine Enkelin Agnes Göpfert, eine Veterinärmedizinerin, die in der Tierklinik Alt Sammit arbeitet, unterstützte er mit seinen Pferden. Deren Familie mit zwei Urenkeln war sein ganzer Stolz und Antriebskraft zugleich. Man wird „Koko“, wie ihn Freunde in Pferdekreisen stets nannten, vermissen. (Franz Wego)

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