Feier für zwei Deutsche Meistertitel bei der Fahrerfamilie Schildt

Erschienen am 19.10.2025

Die Fahrsportfamilie Schildt aus Klein Nieköhr bei Gnoien hat in diesem Jahr sportlich etwas was erreicht, was es so noch nicht gab. Michele und Marvin Schildt, die Kinder von Monique & Mario Schildt und Enkel von Marianne & Erhard Schildt, sind in diesem Jahr in getrennten Altersklassen und unterschiedlichen Anspannungsarten Deutsche Meister geworden.

Bei den Jugendmeisterschaften vom 24. bis 27. Juli im bayerischen Landgestüt Schwaiganger wurde die 18-jährige Michele Schildt, als Jüngste in der Altersklasse U25, Deutsche Meisterin bei den Pony-Zweispännern. Ihr 16-jähriger Bruder Marvin holte sich mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz den Titel in der Altersklasse U18 bei den Einspännern mit Großpferden.

Die fahrsportbegeisterte Familie Schildt: v.r. Erhard Schildt, Ehefrau Marianne, Monique Schildt, Ehemann Mario, die Deutschen Meister Michele und Marvin Schildt. © J. Wego

Die fahrsportbegeisterte Familie Schildt: v.r. Erhard Schildt, Ehefrau Marianne, Monique Schildt, Ehemann Mario, die Deutschen Meister Michele und Marvin Schildt. © J. Wego

Marvin gewann mit dem 16-jährigen Edje, den sein Vater auch im Vierspänner fährt, neben dem Kombinierten Meisterwettbewerb auch alle drei Einzelprüfungen. Enger ging es in der Konkurrenz der 16 Ponygespanne bei seiner Schwester zu. Mit dem 9-jährigen Lucky und der 8-jährigen Lu startete Michele nach einer nicht ganz so gelungenen Dressur eine Aufholjagd. Und das auf schwerstem regengetränktem Geländegeläuf. Durch den 2. Platz erkämpfte sie sich eine minimale Führung in der Gesamtwertung. Im Kegelfahren hatte sie ihre Nerven im Zaum und rettete mit einer fehlerfreien Fahrt die Führung für den „Kombisieg“. Damit holte sich Michele bereits den zweiten Deutschen Meistertitel. Der erste gelang ihr 2023 in der Altersklasse U16.

Ein sichtlich gerührter Erhard Schildt, Initiator des Fahrsports in Nieköhr, erhielt für sein großes Engagement um den Fahrsport im ganzen Land, die Ehrennadel des Landesverbandes. © J. Wego

Ein sichtlich gerührter Erhard Schildt, Initiator des Fahrsports in Nieköhr, erhielt für sein großes Engagement um den Fahrsport im ganzen Land, die Ehrennadel des Landesverbandes. © J. Wego

Es war 2025 nicht die einzige Besonderheit für die Fahrerfamilie Schildt. Vater Mario, der bereits auf 15 Landesmeistertitel zurückblickt, steigt zunehmend in die vordere Riege der deutschen Vierspännerfahrer auf. Das blieb auch Bundestrainer Karl-Heinz Geiger nicht verborgen. Er nominierte den 47-Jährigen in diesem Jahr für zwei Nationenpreise und er bekam einen Startplatz bei den Europameisterschaften im oldenburgischen Lähden. Was ein Erfolgsjahr für die ganze Familie. Auch Vater und Opa Erhard Schildt (71) als langjähriger aktiver Fahrer mit mehreren Medaillen bei Landesmeisterschaften, und Marios langjähriger Beifahrer Jürgen Gabriel, waren stets dabei und haben großen Anteil an den Erfolgen.

An diesem Jahr, gespickt mit Highlights, sollte auch die Pferde- und Fahrsportgemeinde aus Mecklenburg-Vorpommern Anteil haben. Deshalb lud die Familie zum 18. Oktober in ihre Fahr- und Reithalle nach Klein Nieköhr ein. Fast 100 begeisterte Fans folgten der Einladung. Die Halle war mit einer Fotoschau bestens dekoriert und an einem Monitor konnten die Gäste die Höhepunkte aus dem Fahrerleben der Familie bei einer Diashow live erleben.

Michele & Marvin traten vor die Gäste und erzählten in lockerer Form ihre Erlebnisse und Empfindungen in Schwaiganger. Den zu Recht stolzen Opa Erhard und Vater Mario sah man während dessen ihre innere Rührung deutlich an. Die beiden Deutschen Meister nutzten die Gelegenheit auch um DANKE! zu sagen. „Danke Mama und Papa, dass Ihr immer für uns da ward und seid, auch wenn es mal nicht so lief. Danke Papa, dass Du Deine Vorbereitung auf die Europameisterschaft unterbrochen hast, um uns zu unterstützen und optimal vorzubereiten“, waren die Worte von Michele. Es gab langanhaltenden Beifall.

Eine Überraschung gab es nach dem überaus reichlichen Essen noch für Erhard Schildt. Der langjährige Meister der Rinderzucht und Prüfer bei Melkwettbewerben, inzwischen ohne Milchkühe auf dem eigenen Hof, ist seit seiner Jugend eng mit Pferden verbunden. Später auch als Züchter, vor allem aber als erfolgreicher Zweispännerfahrer und auf vielfältige Weise Förderer des Fahrsports. Inzwischen gesundheitlich nicht mehr ganz auf der Höhe, hat er in diesem Jahr die Leinen aus der Hand gelegt, auch zu Gunsten der Unterstützung seines Sohnes und seiner Enkel.

Der Pferdesportbund des Landkreises Rostock, dem der PSC Nieköhr angehört und somit auch die Fahrer der Familie Schildt, hat für Erhard Schildt wegen seines großen pferdesportlichen Engagements die Ehrennadel des Landesverbandes beantragt. Diese wurde Erhard, der sehr gerührt war, bei der Meisterfeier, mit einer kurzen Laudatio, von Präsident Hans-Joachim Begall und Franziska Gabel als Vertreterin des PSC Landkreis Rostock übergeben.

Anschließend erlebten die Gäste bei guten Gesprächen und dem einen oder anderen weniger oder hochprozentigerem Kalt- oder Heißgetränk noch einige schönen Stunden in der Fahr- und Reithalle der Familie Schildt. (fw)

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