Clausen lebt nicht mehr

Erschienen am 01.06.2025

15 Mal gewann Holger Wulschner mit dem Holsteiner bedeutende Springen und Nationenpreise bis Fünf-Sterne.

Der groß gewachsene braune Wallach mit Familienanschluss bei Holger Wulschner, wurde in Groß Viegeln 29 Jahre alt und ist friedlich eingeschlafen. Clausen hat 1996 bei der Zuchtgemeinschaft Lienau/Rohlf das Licht der Welt erblickt. Der Vater ist Calato, Mutter die Fiona II von Corleone x Romanow 4. Der Hamburger Siegfried Kludt kaufte ihn und stelle ihn siebenjährig Holger Wulschner zur Verfügung, der später Mitbesitzer wurde.

Seinen ersten Erfolg hatte Clausen 2001 mit einem 4. Platz in einer Springpferdeprüfung Klasse A in Wilkenburg (Niedersachsen) unter Thomas Brandt. Insgesamt brachte er es auf 245 Platzierungen, darunter 16 Siege (15 in Klasse S und internationalen Prüfungen).

2002 kam Clausen unter den Sattel von Joachim Bonnesen, der ihn in L und M Springen platzierte. Nachdem er, inzwischen im Besitz von Siegfried Kludt (Hamburg), 2003 zwischenzeitlich von Ellen Endert geritten wurde, die mit ihm siebenjährig bis Zwei-Sterne S erfolgreich war, kam Clausen im selben Jahr im Herbst zu Holger Wulschner, der gerade die Reitanlage in Groß Viegeln als Pächter übernommen hatte. In Neustadt-Dosse und Dresden gab es auf Anhieb Platz 2 und 3 in S-Springen.

Bereits 2004 ging es mit Erfolgen in den Drei-Sterne-Bereich. In Nitschka (Sachsen) gewannen sie den Großen Preis (Zwei-Sterne). Im Großen Preis von Neumünster (Drei-Sterne) wurden sie Dritte. In Erfurt, Redefin, Nörten-Hardenberg, Wingst-Dobrock, Bremen, Hannover und Frankfurt gab es Drei-Sterne Platzierungen. 2005 startete Holger Wulschner auf Clausen mit einem 4. Platz im Weltcup-Springen von Leipzig. Im Mai gehörte er zum deutschen Team das im Mannschaftsspringen (S3*) den 2. Platz belegte. In Arezzo (Italien) wurde er mit dem deutschen Team Vierter. Im Juni 2004 gewann das Paar aus Groß Viegeln den Großen Preis (S3*) in Verden. Fortan gab es Drei-Sterne Erfolge in Serie. Im Großen Preis von Gijon (Spanien) wurden sie Vierte.

Das Jahr 2008 war gespickt mit Höhepunkten und Erfolgen von Holger Wulschner mit Clausen - hier im Großen Preis von Hamburg-Klein Flotbek. © Jutta Wego

Das Jahr 2008 war gespickt mit Höhepunkten und Erfolgen von Holger Wulschner mit Clausen - hier im Großen Preis von Hamburg-Klein Flotbek. © Jutta Wego

Das Jahr 2006 brachte mit 51 Platzierungen die meisten Erfolge für das Paar Wulschner/Clausen. Es begann mit dem Sieg im Großen Preis von Neustadt-Dosse. In Mannheim gab es einen weiteren Drei-Sterne Sieg. Im Mannschaftsspringen von Hamburg (S3*) wurden sie Zweite. Ebenso im Großen Preis von Wiesbaden. Besonders spektakulär war der Sieg im Großen Preis von Nörten-Hardenberg, in Redefin wurden sie 2006 Zweite. In Calgary (Kanada) folgten Vier-Sterne-Platzierungen (4. Platz im Nationenpreis). Der Gipfel des Jahres war der Sieg in der Gesamtwertung der Riders-Tour für Mannschaften in München.

2007 gab es weitere Erfolge in Großen Vier-Sterne Preisen. In Hamburg wurden sie Dritte. In Aachen gewannen sie ein Drei-Sterne-Springen und wurden in einem weiteren Vierte. Die Nationenpreissiege im gleichen Jahr in Dublin und Calgary (Kanada) waren weitere besondere Höhepunkte in der gemeinsamen Zeit für Holger Wulschner mit Clausen.

2008 gewannen sie erneut den Großen Preis von Nörten-Hardenberg. Es folgten Hickstead (Großbritannien) und Dublin (Irland). Besonders Hickstaed wird für Holger Wulschner unvergessen bleiben. Zunächst gewann er mit Clausen im deutschen Team den Nationenpreis und einen Tag später den Großen Preis, beides Fünf-Sterne-Springen. In Dublin gab es eine Woche später den 3. Platz im Nationenpreis. Im September reisten sie erneut nach Calgary und kamen mit drei Vier- und Fünf-Sterne Platzierungen zurück, im Nationenpreis wurden sie Zweite.

Friedlich schaut Clausen 2009 aus seiner Box in Groß Viegeln. © Jutta Wego

Friedlich schaut Clausen 2009 aus seiner Box in Groß Viegeln. © Jutta Wego

In den letzten drei gemeinsamen Turnierjahren wurde es etwas ruhiger. 2009 ritten sie noch auf acht Turnieren und wurden im Nationenpreis von Rom Fünfte. 2010 gab es zur Schonung von Clausens Gesundheit nur noch drei gemeinsame Turniereinsätze. Im letzten Jahr 2011, in dem man das Erfolgspaar gemeinsam sah, baute Holger Clausen wieder auf und ritt ihn auf 11 Turnieren in Deutschland. Der Erfolg war nicht mehr der der Vorjahre. Im russischen Chernyakovsk beendeten sie mit einem Sieg und einem 2. Platz in Zwei-Sterne-Springen ihre gemeinsame sehr erfolgreiche Zeit.

Holger Wulschner, als ein Mann bekannt, dem die Gesundheit und das Wohlergehen seiner Pferde besonders am Herzen liegt, schickte Clausen in den Ruhestand. Der genoss die Zeit auf den Weiden in Groß Viegeln noch 13 Jahre und ist im Mai 2025 friedlich eingeschlagen. Adieu CLAUSEN, Du hast uns viel Freude bereitet! (fw)

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