Zum 85. Geburtstag von Peter Henke

Erschienen am 11.07.2024

Er gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten des Pferdesports in der DDR. Als aktiver Reiter und später als Trainer in Wismar hat Peter Henke Geschichte geschrieben. Gesundheitlich angeschlagen aber wieder auf dem Weg der Besserung, konnte er im Juni den 85. Geburtstag im Kreis seiner Lieben und Freunde feiern.

Im Gut Vorderbollhagen begann Peter Henke Mitte der 1950er Jahre als „Azubi“ mit dem Reitsport. Dort hatte er es auch mit Hans-Karl Strasdas zu tun, dem inzwischen verstorbenen Vizepräsidenten des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern, der später auch im Gut Voigtsdorf für die auf hohem Niveau betriebene Pferdezucht zuständig war.

Für Peter Henke folgte der Wehrdienst. Er wurde in dieser Zeit in die Reitsportgruppe des Sportclubs Dynamo Berlin integriert. 1961 gehörte er zusammen mit Karl-Heinz Fuhrmann und Manfred Flach zu den drei erfolgreichsten Vielseitigkeitsreitern in der DDR. 1964 gewann er auf Flugwind II gemeinsam mit Gert Simmat auf Faschingsball, Heinz Schulenburg auf Neuland und Otto Rensch auf Fackel ein Mannschaftsspringen in Ungarn. "Aus dieser Zeit habe ich immer noch Freunde, wenn sie inzwischen nicht verstorben sind, mit denen wir uns in den zurückliegenden Jahren regelmäßig getroffen haben", denkt Peter Henke zurück.

Nachdem er seine Ehefrau Margit kennenlernte, zog es ihn zurück nach Wismar und er wurde Schiffsmakler an der Matthias-Thesen-Werft. Am "Weißen Stein", von Rostock kommend dem Eingang der Stadt, wohnte er mit seiner Familie, zu denen auch die Kinder Petra und Thomas gehören. Hier baute Peter eine leistungsstarke und schlagkräftige Reitsportgruppe auf, die zur damaligen Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Wismar gehörte.

Die TSG Wismar war in den 1970er und 1980er Jahren eine der führenden Reitsportorganisationen in der DDR. Die Damenriege mit Rita Goldenbom, Regina Falkenthal, Carmen Eggert, Sabine Hempe und Tochter Petra Henke war besonders stark und über Jahre auf allen Turnierplätzen der DDR erfolgreich. Sie sammelten Bezirksmeistertitel in Serie und viele Medaillen bei DDR Meisterschaften. Regina Falkenthal, die später den erfolgreichen Springreiter Klaus Böttcher aus Jüterbog heiratete und nach ihrer Sportkarriere Turnierrichterin wurde, führte Peter Henke 1974 mit Donbrücke zum Titel in der Damen-Springmeisterschaft. Der DDR-Meistertitel für Tochter Petra auf der Ralf-Stute Ilona III war 1980 der familiäre Höhepunkt. Ein Juniorentitel und zwei 3. Plätze bei DDR-Meisterschaften kam für Petra hinzu. Auch Peter Henkes Sohn Thomas war erfolgreicher aktiver Springreiter und auch der Name Ingo Döring klingt bei vielen Pferdesportfreunden der Gegenwart noch im Ohr.

Nach 1990 waren es Reitschülerinnen wie Christine Wilcken (Tochter der einstigen Wismarer Bürgermeisterin), Diana Hirschner und Josephine Last, die Peter Henke zu Erfolgen führte. Die Eigentumsverhältnisse wollten es, dass die Wismarer Reitsportgruppe ihr Domizil "Am Weißen Stein" aufgeben musste und auch Peter Henke zog mit seiner Frau Margit um, sie blieben aber in der Straße „Am Weißen Stein“. Eine Zeit lang war er noch als Reitausbilder in verschiedenen Ställen unterwegs, so auch im Reitstall Plath auf der Insel Poel. Peter Henke kümmerte sich auch um die Ausbildung seiner Enkelin Lara-Marie, eine Tochter von Petra Henke die inzwischen Mixdorf hieß. Gute Verbindungen hatte er auch zu Enno Glanz, der in Hohen Wieschendorf ein Erdbeerimperium aufbaute und später die international angesehene Reitanlage errichtete. Er betreute auch Reiter, die mit Pferden von Enno Glantz beritten waren.

Peter Henke brachte auch der Pferdezucht stets großes Interesse entgegen. Ausdruck dessen ist der von ihm 2001 gezogene und gekörte Hengst Par Exemple (v. Phantomic xx), sowie zahlreiche weitere im Sport registrierte Pferde aus seiner Zucht. Zu Beginn der 1990er Jahre gehörte er der Mecklenburger Körkommission an und war viele Jahre Mitglied im Präsidium des Pferdesportverbandes in Mecklenburg-Vorpommern. In der Landeskommission leitete er den Springausschuss. Mit dem 1. Präsidenten des Landesverbandes, Karl-Wilhelm Marquardt, der bereits 1994 im Alter von 56 Jahren starb, verband ihn eine besondere Freundschaft. Für sein Engagement wurde Peter Henke 2000 vom Pferdesportverband MV mit der Verbandsnadel in Gold ausgezeichnet.

Mögen dem Jubilar noch einige Jahre bei erträglicher Gesundheit geschenkt werden. (fw)

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