Manfred Grünthal im Alter von 84 Jahren gestorben

Erschienen am 28.12.2023

Der Gartenweg 3 in Neubukow war sein zu Hause. Am 28. Dezember ist der Pferdezüchter und Transportunternehmer Manfred Grünthal im Alter von 84 Jahren nach schwerem operativem Eingriff im Krankenhaus Bad Doberan gestorben.

Manfred Grünthal hat in Neubukow viele Jahre zusammen mit seinen Söhnen Sandro und Karsten ein Transportunternehmen betrieben. Zeitlebens gehörten aber Pferde zu seinem Leben und er war in jungen Jahren aktiver Fahrsportler. Auf seinem Hof hatte das Landgestüt Redefin - damals bekannt als Hengstdepot - eine Deckstelle, die Manfred als Gestütswärter leitete. Im Jahre 1962 z.B. standen dort die Hengste Demant (v. Demzin / Alpenpreis), Falke II (v. Fanatiker / Amerikaner), Amor (v. Achmet II ox / Dobrock) und der Kaltblüter Bertram (v. Birkhahn v. Estedt / Armin v. Kossebau).

Doch das privatwirtschaftlich-unternehmerisch geprägte Denken trieb ihn schon immer um und so machte er sich in den Blütejahren der DDR mit einem Fuhrunternehmen selbstständig. Politisch war das damals eher nicht gewollt und mit großen Problemen und Schwierigkeiten verbunden. Aber Manfred Grünthal boxte sich durch.

Sein pferdesportliches Engagement steckte er viele Jahre in die Sektion Pferdesport der BSG „Traktor“ Kröpelin. Hier gehörte Manfred zu den Aktivposten bei der Organisation von Reitturnieren und er begann eine Turnierrichterlaufbahn. Dr. Heinz Thater und Karl-Wilhelm Marquardt, die damals im Bezirksfachausschuss (BFA) Pferdesport die führenden Personen waren, gewannen den rastlos tätigen Manfred Grünthal für die ehrenamtliche Arbeit im BFA. Er war in dem Gremium für das Vertragswesen zuständig. Das beinhaltete, dass er das wenige Futter verwalten und zuweisen musste, dass die Besitzer solcher Pferde bekamen, die einen Vertrag mit dem Pferdesportverband der DDR hatten.

Nach der politischen Wende 1990 konzentrierte Manfred Grünthal seine ganze Kraft auf sein Transportunternehmen das er zusammen mit den Söhnen Sandro (56) und Karsten (55) ausbaute und heute von beiden Söhnen geführt wird. Karsten und Marcus wurden ebenfalls vom Pferdevirus befallen, ritten zunächst in Kröpelin und später auf dem eigenen Grundstück wo ein Trainingsplatz angelegt wurde. Für sie kaufte er den Hengst Decano (v. Derwisch / Cardinal xx) der neben 125 Siegen und Platzierungen mit Karsten und Marcus auch viele gute Nachkommen zeugte. Enkelin Cindy (26), eine Tochter von Karsten, wurde ebenfalls Turnierreiterin. In Neubukow, wo es viele Jahre zuvor schon organisierten Pferdesport gab, gründete Manfred Grünthal mit seinen Söhnen und Freunden auch den Reitverein Neubukow e.V.

Marcus betrieb den Reitsport von Anfang an professionell und machte Reiten und Pferde zu seinem Beruf. Auf dem Hof der Gebrüder Möller in Garlitz absolvierte er eine Lehre zum Bereiter. Im Nachwuchsbereich blickt Marcus auf sechs Landesmeistertitel im Springreiten zurück, vier davon mit dem Hengst Decano. Nach weiteren Stationen in Mecklenburg-Vorpommern zog es ihn in die USA, wo er aktuell einen Reitstall betreibt.

Manfred Grünthal gehörte zu den Pionieren der Pferdezucht und des Pferdesports im Nordosten Deutschlands. Pferdezüchter Dirk Dassel (Satow) sagt: „Ich verliere in Manfred Grünthal einen Freund der meine Zucht stets kritisch-zielorientiert begleitete.“ Wenn er zuletzt aus gesundheitlichen Gründen auch zurückgezogen lebte, hinterlässt sein Tod eine Lücke. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. (fw)

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