Helmut Hartmann wäre heute 85 Jahre alt geworden

Erschienen am 02.02.2021

Am 2. Februar 2021 wäre Helmut Hartmann 85 Jahre alt geworden. Leider verstarb der gebürtige schlesische Bauern-Sohn, der nach dem II. Weltkrieg mit seiner Familie die Heimat verlassen musste und eine neue in Neustadt/Dosse fand, vor fünf Jahren. Er galt in der DDR als der vielseitigste Reiter, kam er doch in allen drei olympischen Disziplinen zu Meisterehren. Das schaffte kein anderer deutscher Reiter, auch nicht westlich der Elbe.

Helmut Hartmann, von Neustädter Reitern auch Käpt'n genannt, war ein Allrounder und gewann DDR-Meistertitel in allen drei olympischen Reitsportdisziplinen. Diese Foto zeigt ihn mit Normi, mit dem er 1967 in der Vielseitigkeit DDR-Meister wurde. © Hubertus Kuhne

Helmut Hartmann, von Neustädter Reitern auch Käpt'n genannt, war ein Allrounder und gewann DDR-Meistertitel in allen drei olympischen Reitsportdisziplinen. Diese Foto zeigt ihn mit Normi, mit dem er 1967 in der Vielseitigkeit DDR-Meister wurde. © Hubertus Kuhne

Seinen ersten DDR-Meistertitel gewann Helmut Hartmann, der ein Jahr nach der Gestütswärter-Lehre zur Gesellschaft für Sport und Technik (GST) nach Halle-Kreuz ging, in der Dressur 1956 mit der Mecklenburger Schimmel-Stute Jeanette, einem edlen Pferd mit Ostpreußenblut. Oskar Piel und Ernst Decke waren damals seine Ausbilder. 1957 ging er zum Armee-Sportklub (ASK). Mit der Stute Inka wurde er 1962 DDR-Meister im Springen, fünf Jahre später gewann er mit Normi den Titel in der Vielseitigkeit. 

Helmut Hartmann gehörte zur DDR-Equipe, die 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexico-City den siebten Platz in der Military belegte. In der Einzelwertung wurde er nach der Wasserschlacht von Avandaro (ein Unwetter hatte die Geländestrecke in Mitleidenschaft gebracht) mit seinem Pferd Ingwer 28. 

Nach der Auflösung des ASK 1972 fing Helmut Hartmann in Neustadt/Dosse als Ausbilder im Exportstall an. Das, was er einst bei seinen Trainern Willi Lorenz, Oberst Gustav Kopenhagen, Hermann Heß und Günter Bellmann gelernt hatte, gab er seinen Reitschülern in Neustadt/Dosse weiter. Zu ihnen gehörten Günter Till, Heiner Mann, Harald Winter und Udo Hildebrandt, bei denen er stets als „Käpt`n“ galt.

Noch vor 1989 fing er in Jeserig auf einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) junge Leute im Pferdesport auszubilden. Nach der politischen Wende gab er noch Ausbildungstipps auf einer Reitanlage in Caputh. Der Vater dreier erwachsener Kinder (2 Jungen und 1 Mädchen) starb nach langer Krankheit kurz nach seinem 80. Geburtstag. (Hans-Joachim Begall)

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