Das Ostsee-Reitturnier ruft zum 2. und 3. August wieder nach Wittenbeck

Erschienen am 07.07.2025

Wenn von Kühlungsborn die Rede ist, geht es in erster Linie um die Ostsee, ihren Strand und Wellen. Die Stadt gehört zu den renommiertesten Ostseebädern. In Pferdekreisen weiß man jedoch, dass sich mit Kühlungsborn auch Pferdezucht und Pferdesport auf hohem Niveau verbindet. Dies geht in erster Linie auf Paul Böldt zurück, dessen Familie im Ortsteil Fulgen ihren Hof und ihr Domizil hat.

Paul Wiktor, der in Zubzow auf der Insel Rügen einen Turnier- und Ausbildungsstell betreibt, dreimaliger Landesmeister, hat oft am Ostsee-Turnier teilgenommen. 2019 wurde er Fünfter im Großen Preis der Klasse S mit der Cornado II-Tochter Cornadina. © J. Wego

Paul Wiktor, der in Zubzow auf der Insel Rügen einen Turnier- und Ausbildungsstell betreibt, dreimaliger Landesmeister, hat oft am Ostsee-Turnier teilgenommen. 2019 wurde er Fünfter im Großen Preis der Klasse S mit der Cornado II-Tochter Cornadina. © J. Wego

1953 gründete Paul Böldt eine Familie und kaufte am östlichen Rand der Stadt, einen Steinwurf von der Ostsee entfernt, einen Bauernhof mit 38 ha. Pferde gehörten von Anfang an dazu. Später, als die Bauern gezwungen wurden in die LPG einzutreten, machte man ihn in der LPG „Waterkant“ Kühlungsborn zum Leiter der Tierproduktion, zu der neben Rinder und Schweine auch Pferde gehörten. Die Pferde standen mehrheitlich auf seinem Hof. Unter seiner Leitung begann eine blühende Pferdezucht mit regelmäßig 10 bis 15 Zuchtstuten.

Nach der Wende kauften die Böldt’s, nun mit Sohn Hans-Jürgen als Frontmann, einen Teil der LPG Pferde, bewirtschafteten ihren Hof wieder selbst und gründeten neben der Landwirtschaft einen Reiterhof. Sie gehörten zu den ersten im Land die eine Reithalle mit angeschlepptem Boxenstall bauten.

Einen eigenen Reitverein gab es in Kühlungsborn noch nicht. Hans-Jürgen der das Pferdegen seines Vaters geerbt hat, brachte sich das Reiten selbst bei, ritt zunächst im benachbarten Westenbrügge und startete später auf ersten kleinen Turnieren unter der Flagge der Sektion Pferdesport „Leuchtturm“ Bastorf. Weil auch sein jüngerer Bruder Reinhard anfing zu reiten wurde eine Sektion Pferdesport gegründet, die sich der BSG „Waterkant“ Kühlungsborn anschloss. Hans-Jürgen Böldt wurde zu einem der erfolgreichsten Springreiter im Bezirk Rostock und später in ganz MV. Sein Wallach Diskaro, den Vater Paul 1983 gezogen hat, gehörte mit großem Springvermögen zu den leistungsstärksten Pferden jener Zeit.

Schon bald organisierte die Sektion Pferdesport Kühlungsborn, aus der nach 1990 der RV Waterkant/Kühlungsborn e.V. hervorging, auch Reitturniere. Weil es in Kühlungsborn keine passende Fläche für einen Turnierplatz gab, ging man in den LPG Betriebsteil Wittenbeck und wählte eine Wiese als Veranstaltungsplatz aus. Unmittelbar an der Verbindungsstraße Bad Doberan-Kühlungsborn gelegen, hat diese eine gute Lage. Hinzu kam die Möglichkeit der Nutzung des Sozialtraktes einer Sportanlage, die sich unmittelbar daneben befindet.

Seit 1978 werden dort im August Reitturniere organisiert. Inzwischen ist deren Zahl auf mehr als 50 angestiegen. So ganz genau weiß man das nicht mehr, weil es zwischendurch auf das eine und andere Jahr ohne ein Reitturnier gab. In manchen Jahren wurden mehr als 1.000 Startmeldungen registriert und es gab Dressur- und Springprüfungen bis zur schweren Klasse.

Inzwischen sind die Teilnehmerzahlen, wie überall in Deutschland, etwas rückläufig und die Ausschreibung des diesjährigen Ostsee-Turniers, das am 2. und 3. August stattfindet, enthält Prüfungen bis zur mittelschweren Klasse. Insgesamt sind 23 Prüfungen und Wettbewerbe ausgeschrieben. 10 finden bis zur Klasse M im Dressurviereck statt. In 12 geht es auf dem Springplatz über Hindernisse. Hinzu kommt ein Wettbewerb für Kinder am Führzügel.

Für alle Kategorien von Reitern sind Startmöglichkeiten dabei. Sechs sind den Einsteigern in den Turniersport vorbehalten. Einige Prüfungen werden für Reiter die Mitglieder in einem Reitverein des Kreises Rostock-Land sind, zur Wertung für die Kreismeisterschaft herangezogen. Der faire Umgang mit Pferden hat hohe Priorität. Deshalb ist in der Dressur und im Springen ein Fairness-Preis ausgelobt. In der M-Dressur und im M-Springen sind zusätzlich zum üblichen Preisgeld 500 Euro als Sonderprämie zu gewinnen. Online-Meldeschluss ist am 22. Juli. (fw)

Warenkorb

Sie haben 0 Artikel in Ihrem Warenkorb

Warenkorbwert: 0,00€