Pfingstturnier in Mecklenburg-Vorpommern mit langer Tradition
Erschienen am 07.05.2025
Pasewalk. Pferde gehören in der alten Garnisonsstadt Pasewalk durch die einstigen Schulenburg-Dragonern schon seit 1721 zum Stadtbild. 1871 gründete Rittmeister Georg von Albedyll den Pasewalker Reitverein. Damit ist Pasewalk auch eine der Regionen in Deutschland, mit der längsten pferdesportlichen Tradition auf organisierter Grundlage. Unterbrochen nur durch den Zweiten Weltkrieg.

Blick auf die Turnieranlage des Pasewalker Pferdesportvereins vor 25 Jahren. © G. Schrom
Diese Tradition lebt auch heute weiter. Durch Erich Stabenow, ehemaliger Rittmeister im Reiter-Regiment 6, Wilhelm Schultz, Ernst Ziemendorf und Richard Beschoren wurde der Pferdesport in der ersten Hälfte der 1950er Jahre neu belebt. Sie gründeten 1953 eine Sektion Pferdesport und 1958 wurde das erste Pfingstturnier mit Dressur-, Spring- und Fahrprüfungen, ausgetragen.
Nach Erich Stabenow führten Wilhelm Schultz, Horst Heidig, Peter Hüfner, Dietrich Schulz, Karl-Heinz Baier und aktuell der Landwirt Martin Kühl den Vorsitz der Pferdesportorganisationen, aus denen 1992 der „Pasewalker Pferdesportverein e.V. wurde. Dieser führt die alte Tradition fort, erhielt für seine Arbeit in der Nachwuchsausbildung und Pferdehaltung die Titel „Reitschule FN“ sowie „Fachgerechte Pferdehaltung“ und organisiert in diesem Jahr bereits das 65. Pasewalker Pfingstturnier.
Große Reiternamen gingen in den Jahren beim Pasewalker Pfingstturnier an den Start. Vielfach kamen die zu DDR-Zeiten führenden Sportclubs SC Dynamo Berlin und ASK Potsdam mit Spitzenreitern. So waren es 1971 beispielsweise die Vielseitigkeitsreiter, die in Pasewalk zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 1972 in München einen Wettkampf austrugen. Vielseitigkeitsprüfungen mit Geländeritten gehörten damals stets zu den Pasewalker Turnieren.
Auch nach 1990 wurden die Pasewalker Pfingstturnier nahtlos fortgesetzt. Vielfach gab es deutlich mehr als 1.000 Startmeldungen und in den Hauptprüfungen waren regelmäßig die erfolgreichsten Reiter des Landes am Start. Am 40. Pasewalker Pfingstturnier nahmen beispielsweise mehr als 280 Reiter aus 49 norddeutschen Vereinen teil. Vielseitigkeit gehörte nicht mehr dazu. Dressur- und Springprüfungen wurden jedoch zusammen ausgetragen. Seit einigen Jahren konzentriert sich das Pfingstturnier ganz auf Springprüfungen.
Die Ausschreibung des diesjährigen 65. Pfingstturniers enthält 15 Prüfungen und Wettbewerbe. Drei sind jungen vier- bis siebenjährigen Pferden vorbehalten. Zwei schwere 1,40m Springen der Klasse S sind die sportlichen Höhepunkte. Den Mittelbau bilden drei Springen der mittelschweren Klasse, eins davon mit einer Höhe von 1,30m auf Zwei-Sterne Niveau. Es gibt ferner zwei 1,10m Springen (Kl. L) und drei, vorwiegend für mit Reiter der unteren Leistungsklassen, mit einer Höhe von 1,00 bis 1,05m (Kl. A). Für die Jüngsten steht ein Springwettbewerb zur Verfügung, der als Talentförderung zum VG-Nachwuchscup 2025 gehört, sowie ein Führzügelwettbewerb.
Hinweis an die interessierten Reiter: Meldeschluss für das Pasewalker Pfingstturnier ist am 27. Mai. (fw)