In Wusterhusen werden die 55. Pferdesporttage vorbereitet
Erschienen am 07.05.2024
Wusterhusen. Die umliegende Region von Wusterhusen in der Nähe von Lubmin hat eine lange Pferdezucht und Pferdesport Tradition, die bis in das Jahr 1920 zurückreicht und mit Tonnenabschlagen begann. Otto Balk führte Ende der 1920er Jahre das klassische Reiten ein. Später gehörte Helmut Lampe bis in die Neuzeit zu den Aktivisten des Reitsports in der Region, der am 14. Mai bei bester Gesundheit 90 Jahre alt wird.
1967 begann in Wusterhusen das organisierte Reiten. Zwei Jahre später gab es das 1. Reitturnier im Ort. Helmut Lampe wechselte 1970 von Wolgast nach Wusterhusen und wurde zum Nestor der Organisation. Dass die Turnierorganisation bis zum heutigen Tage anhält und am 8./9. Juni das 55. Reitturnier durchgeführt werden kann, ist auch sein Verdienst.
Zu den erfolgreichen Springreitern des Gastgeberverein Wusterhusen gehört Rayko Heuer, der jüngst im Hauptspringen in Dettmannsdorf mit Amy Zweiter wurde. © J. Wego
Sein Vermächtnis und das rege Vereinsleben der 170 Mitglieder, zudem Zeltlager und viele weitere Aktivitäten gehören, führen Katrin & Carsten Schlönvogt seit nunmehr 25 Jahre mit einem Team engagierter Reiter und Voltigierer fort. Das Voltigieren nimmt in der Vereinsarbeit einen besonderen Stellenwert ein. Fünf bis sechs Gruppen aller Alters- und Leistungsklassen sind zeitweise im Training. Einige von ihnen präsentieren sich auch in Schaubildern bei den Wusterhusener Turnieren. Bei diesen ist Helmut Lampe stets Ehrengast, der auch im hohen Alter noch erfreulich rüstig ist.
Am 8. und 9. Juni gibt es wieder eine Mischung aus Sport und Show, so wie man es in Wusterhusen gewohnt ist. 26 Programmpunkte enthält die diesjährige Ausschreibung. 12 werden im Dressurviereck ausgetragen, 14 auf dem Springplatz. Zu den Höhepunkten gehört die Kreismeisterschaft für den Kreis Vorpommern-Greifswald im Dressur- und Springreiten. Es gibt ferner Wertungsprüfungen für die Vorpommern-Greifswald-Cups in beiden Disziplinen, sowie eine Qualifikationsprüfung für den Nürnberger Burgpokal der Nachwuchsdressurreiter aus MV. Auch eine Qualifikation zum Führzügel-Cup der Nürnberger Versicherung, ausgelobt vom Versicherungsbüro Norman Femfert aus Greifswald, ist erneut im Programm enthalten.
Ein mittelschweres Springen, mit Siegerrunde für die besten 25 Prozent Teilnehmer aus dem Umlauf ausgeschrieben, zählt zu den sportlichen Höhepunkten auf dem Springplatz. In der Dressur, die in Wusterhusen ebenfalls einen historisch gewachsenen besonders hohen Stellenwert hat, sind es zwei Prüfungen der leichten Klasse. Die 15-jährige Leela Meta Segebard vom gastgebenden ZRFV Wusterhusen, gerade erst mit Erfolgen vom Turnier in Dettmannsdorf zurückgekehrt und auf Patricia Dritte in der M-Dressur um die Qualifikation zur Femfert Dressage Trophy geworden, darf sich in den L-Dressuren sicher gute Chancen ausrechnen. Patricia ist eine 19-jährige Stute von Familie Schlönvogt, die Sarah Schlönvogt einst in den Sport brachte, dann unter den Sattel von Katrin Schlönvogt kam, die viele Schleifen mit ihr sammelte, und später von ihrer Tochter Miriam hocherfolgreich geritten wurde.
Besucher dürfen sich aber auch wieder über attraktive Schaubilder freuen, unter anderen auch die schon erwähnten Vorführungen der Voltigierer, für die Wusterhusen als Gastgeber besonders bekannt ist. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Turnieren im Land. „Wir möchten schon jetzt alle Pferde- und Reitsportfreunde wieder ganz herzlich auf unseren Turnierplatz nach Wusterhusen einladen“, sagt Katrin Schlönvogt. Der Eintritt ist sehr moderat und beträgt am Samstag und Sonntag 3 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder. Die Kombikarte der beiden Tage zusammen kostet für Erwachsene 5 Euro und für Kinder 3 Euro. (fw)

