Winterkörung in Mecklenburg-Vorpommern
Erschienen am 26.01.2012
Von 20 vorgestellten Hengsten wurden neun gekört

Oldenburger v. Cellestial / Corland / Joost (Bernd Peters, Bergholz. Foto: Wego
Redefin - zur diesjährigen Winterkörung wurden dem Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern 29 Hengste gemeldet, von denen der Körkommission am 25. Januar letztendlich 20 vorgestellt wurden. Darunter befanden sich vier Ponyhengste (zwei Deutsche Reitponys, ein Lewitzer und ein Shetlandpony), 15 Reitpferdehengste und ein Dreiviertelblüter. Die Reitpferdehengste setzten sich wie folgt zusammen: vier Oldenburger, vier Oldenburger Springpferde, zwei Holsteiner, ein Mecklenburger, ein Deutsches Sportpferd, ein Selle Francaise Hengst, ein Hengst des Dänischen Warmbluts und ein Polnischer Warmbluthengst.

Mecklenburger v. Quiztime / Hofrat/T. / Atlas (Klaus Bünger, Oetzen). Foto: Wego
Die Körkommission, bestehend aus Dieter Quaas, Armin Spierling, Jörg Weinhold und Zuchtleiter Uwe Witt hat neun Hengste gekört und einen weiteren in das Hengstbuch II eingetragen. Von den Ponyhengsten erhielten ein Deutsches Reitpony, der Lewitzer (beide drei Jahre alt) und das sechs Jahre alte Shetlandpony ein positives Körurteil. Bei den Reitpferdehengsten wurden zwei dreijährige und ein vierjähriger Oldenburger, der dreijährige Mecklenburger, ein dreijähriger Hengst des Oldenburger Springpferdes und der bereits 14 Jahre alte Polnische Warmbluthengst gekört.
Den 1,46m großen Deutschen Reitponyhengst stellte die Berliner Dressurreiterin Julia Voigtländer zur Körung vor. Der Destino R-Sohn aus der Diama v. Doran

Oldenburger Springpferd v. Diarado / Ramiro / Calando (André Thieme, Plau). Foto: Wego
/Eldorrado wurde von Klaus-Dieter Drogi in Neuhaus/Elbe gezogen. Der braune Hengst entpuppte sich als ausgesprochen gutes Bewegungspony mit besonders aktivem Hinterbein.
Den Körzuschlag erhielt auch der Lewitzer. Ein Rappschecke mit dem Stockmaß 1,44m, den Mario Mühlenberg aus Friedrichsruhe ausstellte. Winfried Rother hat den Olli T-Sohn mit seiner Verbandsprämienstute Gespy-Pia v. Graveur / Poncho gezogen. Er zeigte viel Qualität am Sprung, die sich in bester Vorhandtechnik und viel Vermögen ausdrückt. Über die mütterliche Großmutter Poesie III (v. Poncho) gehört der Hengst einer der berühmtesten Stutenfamilien der Lewitzer an.

Oldenburger v. Casiro / Acorado / Contender (Paul Müller, Wangerland). Foto: Wego
Der gekörte Shetlandponyhengst, der sich in Palomino Jacke präsentierte, wurde in den Niederlanden gezogen und hat den Mini-Shetlandhengst Kerswell Cloud zum Vater. Ausgestellt wurde der 0,85m große typvolle Hengst, der sich auch gut zu bewegen wusste, von Stefan Schumann aus Vellahn. In den letzten Jahren sind zahlreiche Shetlandponyhengste aus den Niederlanden zur Blutauffrischung nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen, vorwiegend über Gisbert Koch.
Gekört wurde auch ein dreijähriger Mecklenburger v. Quiztime, aus einer Mutter des Trakehners Hofrat. Quitztime ist der Mecklenburger Siegerhengst des Jahres 2007, den später das Landgestüt Celle erworben hat. Klaus Bünger aus Oetzen ist Züchter

Deutsches Reitpony v. Destino R / Doran / Eldorrado (Julia Voigtländer, Berlin). Foto: Wego
und Besitzer des 1,70m großen Quitztime-Sohnes, der hinsichtlich Typ und Ausstrahlung seinen Vater erkennen ließ. Bei der Vorstellung etwas aufgeregt, brachte er sein genetisches Bewegungspotenzial nicht voll zur Geltung, die Kommission erkannte aber dennoch die Qualität dieses Hengstes.
Beste Springtechnik präsentierte ein 1,67 m großer Oldenburger v. Casiro / Acorado / Contender. Die Zuchtgemeinschaft Müller aus dem ostfriesischen Wangerland stellten den Hengst aus, der gekört wurde. Thomas Rötepol aus Vechta brachte einen schwarzbraunen Sohn des Niederländers Zack aus einer Cordeur / Tin Rocco-Mutter zur Körung. Der 1,71m große Hengst erhielt ebenfalls ein positives Körurteil.

Lewitzer v. Olli T / Graveur / Poncho (Mario Mühlenberg, Friedrichsruhe). Foto: Wego
Bereits vierjährige ist der 1,71m große und mit Oldenburger Brand versehene Cellestial / Corland / Joost-Sohn, den Bernd Peters aus dem brandenburgischen Bergholz zur Körung vorstellte. Ein sehr trocken typierter Hengst im sportlichen Look, der am Sprung hinsichtlich Technik und Vermögen uneingeschränkt seinen vererbungsstarken Vater Cellestial erkennen ließ.
Auch André Thieme war mit einem Hengst vertreten, der gekört wurde. In Polen bei Malgorzata & Tomasz Siergiej wurde der 1,64m große Diarado / Ramiro / Calando-Sohn mit Papieren des Oldenburger Springpferdezuchtverbandes gezogen. Ein kompakter dreijähriger Hengst mit international gefragtem Leistungsblut, der die Kommission vor allem am Sprung überzeugte und im Stall Thieme sicher auch sportlich seinen Weg machen wird. Stationiert wird der Hengst in dieser Deckperiode auf der Hengststation von Rocco Henning in Sternfeld. Sicher eine gute Offerte für Springpferdezüchter.

Shetlandpony v. Kerswell Cloud / Kairo v.d. Klaverhoek / Fellow v.d. Klaverhoek). Foto: Wego
Schließlich wurde der Kommission auch ein bereits 15-jähriger im Sport hocherfolgreicher Hengst des Polnischen Warmbluts zur Anerkennung vorgestellt, der den Namen Turkus trägt. Der 1,75m große Hengst stammt ab vom Niederländer Le Voltaire aus einer Farnik-Mutter, die wiederum auf Englisches Vollblut zurück geht. In das Hengstbuch II wurde auch der 1,64m große Dreiviertelblüter v. Colon xx / Onesto xx / Carvo xx eingetragen, der für das Hengstbuch I die Leistungsanforderungen nicht erfüllte, die zur Anerkennung für das Mecklenburger Stutbuch erforderlich sind. Seine Nachkommen im Stall des Züchters und Ausstellers Volker Schleusner aus Dänschenburg können damit aber Papiere erhalten. (Franz Wego)