Gadebusch: Herbstmeeting der Springreiter
Erschienen am 08.10.2012
Mathilda Karlsson erfolgreichste Reiterin zum Auftakt

Erfolgreichste Reiterin am 1. Wochenende mit vier Siegen wurde die Schwedin Mathilda Karlsson, die die 1. Abteilung des M-Springens auf Lancetti gewann. Foto: Wego
Gadebusch - Die Flut von Nennungen zwang Familie Makowei, das Traditionsturnier auf ihrer Reitanlage in Gadebusch von geplanten fünf auf sieben Tage auszudehnen. Knapp 1.800 Nennungen gingen für die 27 ausgeschriebenen Prüfungen ein und machen 44 Abteilungen erforderlich. Ein Mammutprogramm das zu Beginn durch Dauerregen zusätzlich erschwert wurde. Etliche Reiter blieben deshalb den Springpferdeprüfungen fern, weil der Abreitplatz unter Wasser stand und die überdachte Fläche einigen zu klein war. Was den Vorteil hatte, dass der Zeitplan aufgelockert wurde.
Die Bedingungen in der Halle waren vom Regen natürlich nicht betroffen und der Hallenboden war fest und griffig. Dass es dennoch viele Fehler in den

Das Auftaktspringen blieb in Gadebusch und ging an Michael Nagel auf dem vierjährigen Mecklenburger Quintender-Sohn Queo. Foto: Wego
Springpferdeprüfungen gab, lag zum Teil daran, dass sich die jungen Pferde erst noch wieder an die Halle gewöhnen müssen.
Für die Pferde in den beiden Abteilungen der Klasse M galt das weniger, weil ein Großteil schon recht erfahren war. Das gilt auch für die vier Erstplatzierten in der Abteilung der Fünfjährigen. Der Holsteiner Diamant De Semilly-Wallach Dylon war mit Thomas Kleis im Sattel, der in Gadebusch so etwas wie ein Heimspiel hat, schon in Klasse L nicht zu schlagen. 8,6 lautete dort die Siegernote und der Catoki-Sohn Clever & Smart, ebenfalls im Beritt von Thomas Kleis, folgte ihm unter den Augen der Besitzerin Katrin Greve mit Wertnote 8,3. In Klasse M der gleiche Einlauf, wobei Dylon hier 8,4 und Clever & Smart 8,1 erhielt.
Die Schwedin Mathilda Karlsson, Bereiterin im Stall von Allwörden, der seinen Sitz seit einem Jahr auf dem Grönwohldhof in Trittau hat, war mit Top-Pferden am Start und wurde mit Cronus VA (v. Carthago) in Klasse L Zweite (WN 8,2). Das Paar bestätigte dies Ergebnis auch in Klasse M und legte mit Cynar VA (v. Clarimo) noch nach, mit dem sie die 2. Abteilung der Klasse L gewann (WN 8,4). Beide erhielten Wertnote 8,0 und wurden gemeinsam Dritte.
Bei den Sechsjährigen rief die Carolus I-Stute Wanda unter Thomas Kleis in Klasse L Aha-Effekte hervor (ebenso wie Dylon und Clever & Smart übrigens für das Bundeschampionat qualifiziert gewesen). Die 1. Abteilung in Klasse L gewann das Paar mit Wertnote 8,6 vor Torsten Grabow (Plau) auf Contharo (8,3). Stark beansprucht war Andreas Theurer vom Stall Schmidt (Neu Benthen) in den Springpferdeprüfungen, weil sein Kollege Paul Wiktor verletzt war und auch Chef Heiko Schmidt wegen eines Rückenproblems noch nicht einsatzfähig war. Den Hengst Cucaracha (v. Cellestial) stellte er in Klasse L unter den Augen seines Besitzer Manfred Arnefeld (Schwerin) brillant vor, erhielt Wertnote 8,4 und gewann die 2. Abteilung vor Philipp Makowei (Poel) auf der Cellestial-Stute Cellestina und Sandra Engelmann (Weitenhagen) auf der Cero I-Stute Ceros Girl (beide WN 8,2).
In Klasse M eine erneute Glanzleistung durch Theurer und Cucaracha. Gemeinsam mit Cevaro (v. Cero I) unter Michael Nagel (Gadebusch) erhielten sie 8,2, was Platz zwei bedeutete. Der Sieg ging nach Krummesse/SH an den Iren Eoin Ryan und Contigo (8,4). Michael Nagel, der stark in die Organisation eingebunden war, wurde bereits am Freitag in einer Springpferdeprüfung Klasse L Zweiter mit dem vierjährigen Mecklenburger Quintender-Wallach Queo (WN 8,0). Er setzte sich zwischen Mathilda Karlsson, die mit Ally VA ihren Sieg aus Klasse A wiederholte (WN 8,0 und 8,1) und mit Cache VA Dritte wurde (WN 7,7).
Auch Queo kam mit einem Sieg in Klasse L. Er gewann bereits das Auftaktspringen der Klasse A mit Wertnote 8,2. Eine A-Abteilung der Fünfjährigen ging an Loreen Schreiter (Zierow) auf Legolas (WN 8,4). Mit dem Mecklenburger Lord Kemm-Sohn aus der Zucht von Frank Rudolph (Oberhof) war die Bereiterin der Reitschule Elsholz zuletzt regelmäßig vorn dabei. Ein weiterer A-Sieg ging mit Wertnote 8,3 nach Redefin an den Mecklenburger Hengst Ce-Matin (v. Cellestial).
Am 1. Turnierwochenende standen am Sonntag auch je drei Abteilungen L und Ein-Sterne M-Springen auf dem Programm. Sieger in Klasse L wurden Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) auf Derbys dream, Robin Sellmann (Vorbeck) auf Sunny und Nico Kruse (Gadebusch) auf Eira.
In Klasse M wurden die Springen im Stechen entschieden. Die Abteilung der leistungsstärksten Reiter gewann Mathilda Karlsson auf Lancetti mit dem letzten Ritt vor Philipp Makowei auf Balouna Windana. In der 2. Abteilung war Stefanie Reckendorf aus Malchow mit Little Rose die schnellste "Nullreiterin". Lina Meier (Grevesmühlen) kam mit Venedig auf den 2. Platz. In der 3. Abteilung starteten die Reiter mit den geringsten Ranglistenpunkten. Hier sah es fast nach einem Vierer-Stechen aus, bis Robin Sellmann als letzter Starter mit Coeur de Lion als einziger fehlerfrei blieb und das Springen gewann. Johannes Jörke (Hamburg) wurde auf Lavinette Zweiter vor Frank Latzkow (Güstrow) auf Ledie Meglenburg.
Am Donnerstag ab 10.00 Uhr geht das Turnier weiter und beginnt mit drei Abteilungen eines Zwei-Sterne M-Springens. Allein acht S-Springen stehen von Freitag bis Sonntag auf dem Programm. Höhepunkt ist am Sonntag ab 14.30 Uhr der Große Preis von Gadebusch, ein Zwei-Sterne-Springen der schweren Klasse. Am Samstagabend steht das Mächtigkeitsspringen an. Der Rekord in Gadebusch liegt bei einer Mauerhöhe von 2,23m, aufgestellt vom Redefiner Daniel Wascher mit dem Landgestütshengst Sergeant Pepper. Eingebunden in das sportliche Programm ist am Freitag und Samstag die Präsentation von 22 Verkaufspferden, die größtenteils im Turnierprogramm zum Einsatz kommen bzw. kamen. (Franz Wego)