Blowatz: Reit- und Fahrturnier vom 23.-25.07.2010
Erschienen am 26.07.2010
André Plath, der Sieger von Blowatz
Das vielseitigste Turnier unseres Landes mit drei Disziplinen auf hohem Niveau, mit viel Engagement und Herzblut organisiert, erhielt seitens der Teilnehmer viel Lob.
Nach spannender Siegerrunde sicherte sich der 39-jährige Berufsreiter André Plath am 25. Juli den Großen Preis der Gemeinde Blowatz. Sieben Reiter-Pferd-Paare zogen in die Siegerrunde des S-Springens ein, von denen Janin Stechow (Steffenshagen) bis zum letzten Starter auf Adycate die einzige war, die beide Runden fehlerfrei absolvierte und mit 45,71 Sekunden zügig unterwegs war. André Plath, zuvor auf Full Metal Jacket schon einen Vier-Fehler-Ritt absolviert (3. Platz), kam als Letzter mit Paso Primo. Der braune Wallach sprang als wüsste er worum es geht. Alle Stangen blieben in ihren Auflagen und mit 41,99 Sekunden sauste das Paar ins Ziel. Der Jubel seiner vielen Fans war groß. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich Janin Stechow mit Paso Primo noch abfangen könnte“, sagte Plath.
Er, wie so viele andere Reiter auch, zollte dem Veranstalter und ganz besonders Ingo Meissner, ein großes Lob für die tolle Veranstaltung. Mit Ehrgeiz und Liebe zum Detail hat er dafür gesorgt, dass der Springplatz und das Umfeld ein Ambiente bot, das ihres Gleichen sucht. Das war besonders angesichts der durch die Hitze ausgetrockneten Böden keineswegs eine Selbstverständlichkeit. „Es wird von Jahr zu Jahr besser hier“, sagte gleich am 1. Tag Jörg Möller (Garlitz), der es als zweifacher S-Sieger des letzten Jahres ausgesprochen bedauerte, dass er, wie einige andere auch, am Samstag und Sonntag wegen einer Bundeschampionatsqualifikation auf einem anderen Turnier reiten musste.
Zu den großen Siegern des Turniers gehörte auch Matthias Granzow (Passin). Am Samstag war der 33-Jährige der einzige, der auf dem groß gewachsenen Cellestial-Wallach Casanova in der zweiten Phase des S-Springens fehlerfrei blieb und das Springen gewann. Dem erst siebenjährigen Schimmel kann aufgrund seines Springvermögens sicher eine große Karriere vorausgesagt werden. In diesem Springen
wurde Nachwuchsreiterin Janin Stechow auf Adycate Dritte. Der 2. Platz ging nach Zarpen/SH an Sven Thölke auf Willy the Tiger.
Am Samstagabend hatte Matthias Granzow ebenfalls Grund zum Jubeln, weil er nicht nur das Zweikampfspringen Klasse M (Zwei-Sterne) gewann, sondern zusätzlich den Bonus-Jackpot in Höhe von 800 Euro. Dieser ergab sich aus der Hälfte der Hindernishöhe aller elf fehlerfrei übersprungenen Joker. Der 2. Platz ging an Sandro Junghanns (Wendorf) auf Chingachgook.
Mit drei weiteren M-Siegen wurde André Plath erfolgreichster Reiter des Turniers. Zur großen Freude von Besitzer Ingo Meissner erritt er sich diese Siege alle auf der erst sechsjährigen Chacco-Blue Stute Chantal. Am Freitag gab es zunächst einen Sieg mit Wertnote 8,4 in der Springpferdeprüfung Klasse M. Am Abend lieferte das Paar die schnellste fehlerfreie Runde in einem Ein-Sterne-Springen Klasse M. Auf Paso Primo wurde Plath zudem Zweiter und
sein Bereiter Rene Rückert kam mit Cosmic Blue , ebenfalls von Chacco-Blue, auf Rang 3.
Am Samstag gab es ein weiteres Ein-Sterne M-Springen, das geteilt werden musste. Wieder hieß das Siegerpaar der 2. Abteilung André Plath und Chantal. Der Sieg in der 1. Abteilung ging nach Süderbrarup/SH an Bianca Klügel auf Sunrise Star. Im M-Punktespringen (Zwei Sterne) musste sich André Plath auf Full Metal Jacket mit Rang 2 begnügen. Hier siegte Juliane Weihs (Grevesmühlen) auf Atlantis Z. Auch das Zwei-Phasen-Springen dieser Klasse am Sonntag sicherte sich die 29-Jährige auf ihrer Schimmelstute Atlantis Z. Hier wurde André Plath auf Chantal Dritter und auf Paso Primo Vierter.
In zwei Springprüfungen (Klasse A und L) führte Lara Bergmann (Poel) die Ehrenrunde auf Candy Girl an. Dabei ließ sie in Klasse L André Plath auf Sweet Scarlet hinter sich. Im A-Stilspringen musste Lara Bergmann Justine Reemtsma den Vortritt lassen, die auf Logo mit Stilnote 7,8 gewann. Ronny Sauer (Lübz) mit Cold Morning und Born to be alive, Örjan Larsson (Stall Auge) mit Anka und Lenny, sowie Jörg Möller (garlitz) mit Calero waren die Sieger in weiteren fünf Springpferdeprüfungen.
In acht Prüfungen große Dressurfelder
Auch Dressur wurde bis zur schweren Klasse geritten. Unter Leitung von Gundula Richter war auch das Viereck und sein Umfeld, incl. einer kleinen Besuchertribüne, optimal vorbereitet. Die S-Dressur am Sonntag gewann Anne Blank (Rostocker Heide) mit Wertnote 7,3 auf Pik Dame L. Mit Wertnote 7,2 ging der 2. Platz an René Mencke (Ganschow) auf dem Hengst Luxor. Anne Stolzenburg (Zierow) wurde mit Wertnote 7,1 auf Ragano Dritte.
Die M-Dressur M8 und die L-Dressur L8 ließen sich die einheimischen Reiter abnehmen. Siegerin der M8 wurde Stephanie Leue (Hamburg) auf Del Solento SL. In der L8 siegte Tahani Ibrahim (Dallgow) auf Smart little Boy (7,7) vor Roland Volkmann (Redefin) auf Dukat (7,5).
Ralf Voß (Ritzerow) sicherte sich auf Santana mit 7,2 die M-
Dressur M2 am Sonntagabend vor Rüdiger Tremp (Stülow) auf Louis quatorze (7,0). Eine Qualifikation zur Dressur-Chance der Nachwuchsreiter gewann Kelly-Louise Behrens (Redefin) auf Dozent (7,6) vor Kati Spierling (Neuenkirchen) auf Befana (7,3) und Anna Rindler (Miltzow) auf Rubico (7,1). Über zwei Siege freute sich Michele Zuther (Klein Labenz). Auf Pony De Finessa gewann sie die A-Dressur für Nachwuchsreiter (8,0) und die L-Dressur L2 (7,5). In letzterer wurde sie auf Nacalida auch Zweite (7,4).
In Blowatz fand auch wieder die einzige Sichtungsprüfung für Mecklenburger Reitpferde und Ponys zum Bundeschampionat statt. Der Sieg ging mit Wertnote 8,25 unter Rüdiger Tremp an den dreijährigen Ponyhengst Dance on Top II, ein Jahr jüngerer Vollbruder zum Vierten des Bundeschampionats aus dem letzten Jahr, Dance on Top. Auf dem Mecklenburger Sandro Speet wurde Rüdiger Tremp mit Wertnote 8,0 auch Zweiter. Mit Wertnote 7,75 gab es zwei dritte Plätze. Diese gingen an San Patriano unter Rene Mencke und an Sir Piko unter Andrea Elsholz.
Fahrer aus Göttingen waren begeistert
Einen hohen Stellenwert haben in Blowatz auch die Fahrprüfungen. Der Fahrplatz war ebenfalls bestens präpariert, dekoriert und gastronomisch versorgt. Der Sieg in der Kombinierten Prüfung Klasse A für Einspänner Pferde durch den einheimischen Reinhard Meissner (Vater von Ingo Meissner) mit seinem Friesen Julian war so recht nach dem Geschmack der Fans. Bei den Ponys. Unter den Ponyfahrern rückt Anja Krüger (Katzow) immer weiter ins Blickfeld. Mit ihren Haflingern gewann sie die Einspännerprüfung und wurde auch Dritte.
Ein Kopf an Kopf-Fahren lieferten sich bei den Zweispännern Pferde in der „Kombi“ Georg Plath (Poel) und Martin Ebert (Alt Meteln), das letzterer für sich entschied. Dagegen hätte sich Holger Kröpelin (Mühl Rosin) bei den Ponys einen Kegelfehler leisten können, um dennoch zu gewinnen.
Am Sonntag starteten acht Vierspänner in Klasse M. Bei den Pferden siegte Rainer Jönssen (Wischuer) dank einer solioden Dressur vor Georg Plath (Poel). Die Ponykonkurrenz der Vierspänner ging mit großem Vorsprung an Rüdiger Schulz (Neuhof/Poel), der auch beide Teilprüfungen (Dressur und Kombiniertes Hindernisfahren mit Geländehindernissen) sicher gewann.
Die neuen Kreismeister des Landkreises Nordwestmecklenburg, die beim Turnier in Blowatz ebenfalls ermittelt wurden, können am Ende der Ergebnislistewn eingesehen werden.
Fazit
Abschließend sei bemerkt, dass das Turnier wieder viele neue Freunde gefunden hat. Fahrer aus Göttingen waren voll des Lobes. Es war das 35. Turnier das in Blowatz neben vielen anderen Pferdeveranstaltungen durchgeführt wurde. Dem haben die Veranstalter und die Gemeinde Blowatz in besonderer Weise Rechnung getragen. Sie bedauert aber, dass das Landgestüt Redefin, mit dem auch Fritz Thomas Jahrzehnte eng zusammen gearbeitet hatte, trotz vorheriger Zusage kein Schaubild zu diesem Anlass gebracht hat. In einer kurzen Ansprache an das am Sonntag zahlreich erschienene Publikum würdigte auch Bürgermeister Hermann Oldemeier die Verdienste des Vereins, die sich dieser für das Gemeindeleben erworben hat. Von dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön im Namen aller Beteiligten für das sehr schöne, familiäre Turnier. (FW)