Bericht vom 2. Turnierwochenende in Timmendorf
Erschienen am 20.04.2010
Janin Stechow Siegerin im Großen Preis von Poel
Fünf Tage Pferdesport mit Prüfungen für junge Pferde und junge Reiter sowie Springen bis Klasse S und dem Kampf der Vierspänner.
Drei Tage kämpften die Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern am 2. Turnierwochenende auf Poel vom 16. bis 18. April um Sieg und Platz in Timmendorf. Auf der Reitanlage der Familie Plath gab es 21 Wettbewerbe im Springen bis zur schweren Klasse und dazu zwei Vierspännerprüfungen der Klasse M. Die hervorragende Organisation und Gastlichkeit, sowie bestes Turnierwetter das ein Abreiten ohne Zelt erlaubt, machten die Turniertage auf der Insel Poel zu einem Erlebnis.
Vor vollen Haus und in einer sehr gut vorbereiteten Halle gewann die jüngste Teilnehmerin des Feldes, die 18-jährige Janin Stechow aus Steffenshagen (Landkreis Bad Doberan) das wegen der schnellen Hindernisfolge schwierig aufgebaute S-Springen. Sechs Paare traten zur Siegerrunde des Großen Preises an und Janin hatte den Vorteil als Letzte starten zu können, weil sie schon im Umlauf die
Schnellste war. Juliane Weihs (Grevesmühlen) vor wenigen Wochen Hallenlandesmeisterin der Damen in Redefin geworden, ging auf ihrer Schimmelstute Atlantis Z mit fehlerfreiem Ritt in 33,32 Sekunden in Führung. Diese Zeit wurde von Christoph Lanske (Dersekow/Stall Vineta) unterboten. Der frischgebackene Hallenlandesmeister der Nachwuchsreiter hatte auf Coriano’s Chiavenna schon am Morgen die Abteilung für achtjährige und ältere Pferde des M-Springen der Zwei-Sterneklasse mit acht Sekunden Vorsprung gewonnen und war mit der sehr sicher springenden Fuchsstute nach 33,13 Sekunden im Ziel.

Das sollte es gewesen seien - dachte man zumindest - denn der Ritt war sehr schnell. Doch dann griff Janin Stechow vom Start weg auf dem 12-jährigen Wallach Adycate an, der vor einigen Monaten (von ihrer Oma Ruth geschenkt) in ihren Besitz überging, nach dem sie ihn schon vorher sehr erfolgreich ritt. Alles passte, die Stangen blieben trotz des hohen Risikos liegen und die Zeit hielt bei 31,11 Sekunden. „Ich bin ganz stolz auf mein Pferd, heute hat einfach mal alles geklappt“, sprudelte es freudestrahlend aus der sympathischen jungen Dame heraus.

Hohe Noten bei den Springpferden in Klasse L und M
Die Springpferdeprüfung Klasse M gewann Thomas Kleis mit Wertnote 8,8 auf dem sechsjährigen Mecklenburger Hengst Quinci (v. Quicksilber), der in seinem Jahrgang Siegerhengstfohlen in MV war.
Wertnote 8,3 reichte in dieser Prüfung trotz Zweidrittelregelung schon nicht mal mehr für eine Platzierung. Zweimal 8,7 gab es von den Richtern auf dem gemeinsamen zweiten Platz für Steffen Schott (Dersekow/ Stall Vineta) auf dem Hengst Callboy und für Steffi Rauschenberg (Neubrandenburg) auf der Quidam’s Rubin-Stute Quintina SR. Zwei vierte Plätze gingen mit 8,6 an Ronny Sauer (Lübz) auf Connecticut B (v. Cellestial) und Rene Rückert (Poel) auf Cosmic Blue (v. Chacco-Blue).

Auch in Klasse L gab es bei den sechsjährigen Pferden ungewöhnlich hohe Noten, was für die Klasse der Pferde spricht. Wiederum wurde mit 8,8 gewonnen - diesmal siegte Steffen Schott auf dem Cleareway-Sohn Callboy vor Thomas Kleis und Quinci, für den es die Wertnote 8,7 gab. Auch Platz drei ging an Thomas Kleis mit Wertnote 8,6 auf Quax (v. Quidam’s Rubin). Bei den Fünfjährigen stand mit Cannon SV ebenfalls ein gekörter Hengst auf Platz 1. Steffen Schott erhielt mit dem Catoki-Sohn Wertnote 8,5.

Nora Hasselbeck (Grevesmühlen) auf Gyselle und Sophie Dörre (Pötenitz) auf Kolja hießen die Siegerpaare in zwei Abteilungen A-Springen. Lena Dörre, die Schwester von Sophie, gewann auf Lady Day eine Abteilung L Springen. In der 2. Abteilung führte Lars Köhler (Ranzow) die Ehrenrunde auf Polido an und verwies Turnierleiter André Plath mit Chantal auf den zweiten Platz. Es gab auch zwei Abteilungen
im Zwei-Phasen-Springen Klasse L in denen sich Rainer Halfar (Schwartow) mit Caelus und Michael Nagel mit Casandra in die Siegerlisten eintrugen.

Schwager Philipp Makowei (Gadebusch) schlug Thomas Kleis ein Schnippchen, als er ihm im Stechen eines M-Springens den Sieg auf Zetor wegschnappte. Kleis wurde auf dem Hengst Copasetic (v. Quisdam’s Rubin) Zweiter vor Juliane Weihs auf Atlantis Z. Die 1. Abteilungen eines weiteren M-Springen sicherte sich Rene Rückert mit Doppelerfolg auf Cosmic Blue und Antony, dem Pferd von Meldestellenleiterin Birca Roos die derzeit wegen einem Unfall nicht in den Sattel steigen kann. Mit Cosmic Blue führte Rene Rückert auch die Ehrenrunde der sechs- bis siebenjährigen Pferde des
Zwei-Sterne-Springens Klasse M an, gefolgt von Steffen Schott auf Callboy. In der 2. Abteilung des Ein-Sterne M-Springens gab es einen Sieg für den sich derzeit in sehr guter Form befindlichen Christoph Lanske auf der Schimmelstute Bacardie.

Gegen Dietmar Timm ist kein Kraut gewachsen
Den Kampf der Vierspänner entschied mit großem Vorsprung, sowohl im Wahlhindernisfahren als auch im Kombinierten Hindernisfahren mit Geländehindernissen, der vielfache Landesmeister Dietmar Timm aus Spornitz mit seinen vier Orlowtrabern Menjon, Viborny, Vokal und Duk. Sage und schreibe 50 Sekunden hatte er in den beiden Umläufen des Kombinierten Hindernisfahren gegenüber Georg Plath herausgefahren, der in beiden Prüfungen Zweiter wurde. Mit zwei Sekunden Rückstand knapp geschlagen wurde Rainer Jönssen (Wischuer) Dritter. (Franz Wego)