Silberne Ehrennadel für Margitta Wiktor
Erschienen am 20.05.2014
Der Pferdesport und die Pferdezucht auf der Insel Rügen trägt auch ihre Handschrift. In der Gemeinde Trent bereichert sie mit ihrem Reiterhof und den jährlich stattfindenden Reit- und Fahrturnieren das gesellschaftliche Leben. Zuhause ist sie in Zubzow, wo sich seit Jahrzehnten die Reiterjugend um sie schart.
Margitta Wiktor, die im Januar ihr 70. Lebensjahr vollendet hat, hätte es wahrlich verdient sich zur Ruhe zu setzen. Doch daran denkt sie nicht mal. Sie gehört zu den Menschen die etwas bewegen müssen, weil sie aus Verantwortung heraus dazu innerlich angetrieben werden. Die gebürtige Ostpreußin steht seit dem frühen Tod ihres Mannes allein auf festen Füßen, wurde aber stets von ihren beiden Töchtern Kirsten und Ines tatkräftig unterstützt.
Die 70-jährige Margitta Wiktor erhielt für ihr Lebenswerk die silberne Ehrennadel des Verbandes. Foto: Jutta Wego
1982 gründete sie mit 15 Enthusiasten eine Sektion Pferdesport. Tierarzt Wilhelm Neubauer, dessen Kaltblutgespanne auf Hiddensee jeder kennt, übernahm damals den Vorsitz. Ein Turnierplatz mit Richterturm und andere Einrichtungen für Veranstaltungen wurden durch die Initiative von Margitta Wiktor und der Unterstützung der damaligen LPG gebaut. Das Sektionsleben, zu dem das Kreiserntefest, die Kreishubertusjagd und Schauveranstaltungen gehörten, war stets rege, Margitta Wiktor immer der Mittelpunkt.
Nach 1990 gründete sie einen Reiterhof und die Sektion Pferdesport wurde in den RFV Trent 82 umgewandelt. Margitta Wiktor wurde erste Vorsitzende und dieses Amt füllt sie bis heute aus. Auch im Pferdezuchtverein Rügen gehört die rührige Dame zu den Aktivposten. Gemeinsam mit Frank Schiefner entwickelt die einstige aktive Dressurreiterin immer neue Ideen für das jährliche Reit- und Fahrturnier.
Da sie den Dressursport liebt, wurde die Idee vom drainierten 60 Meter Viereck in die Tat umgesetzt und zwischen dem Viereck und dem Springplatz ein Besucherwall errichtet. Ohne Fördermittel, ausschließlich mit Eigenmitteln und Spenden, die sie unermüdlich für den Verein sammelt, konnte das Vorhaben gelingen. Viele Dressurreiter im Land sind dankbar, auch weil das Turnier in Trent eines der wenigen ist das Dressur bis Klasse M ausschreibt. "Im Organisieren ist sie Spitze" weiß Frank Schiefner. Sogar die meisten Hindernisse auf dem Springplatz wurden auf ihre Initiative gebaut.
Von Beginn an widmete sich Margitta Wiktor mit ganzer Kraft dem Training von Kindern und Jugendlichen. Reiter wie ihr Enkel Paul Wiktor (2012 zweifacher Landesmeister) oder Stefanie Bließ, die mit einem Pferd aus Margitta’s Zucht im höheren Dressursport Erfolge hatte, hat sie geformt. Auch dem Breitensport hat sie sich verschrieben und freut sich jedes Mal, wenn Kinder aus der Kindertagesstätte Schaprode auf den Reitplatz nach Zubzow kommen und nach dem Motto "Bewegte Kinder" spielerisch den Umgang mit dem Pferd erlernen. Diesen Kindern und einer Erwachsenen Gruppe stellt Margitta ihre eigenen Pferde zur Verfügung.
Es hat etwas mit der sozialen Bindung von Margitta zur Bevölkerung in ihrem Umfeld und mit dem Zusammenhalt ihrer Familie zu tun, dass man nur lobende Worte hört und die familiäre Atmosphäre bei den Turnieren ausdrücklich hervorgehoben wird. Für die junge Generation ist sie ein Vorbild. Für ihr Lebenswerk hat der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern für Reiten, Fahren und Voltigieren sie beim Turnier in Zubzow der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. (FW)