Goldenes Reitabzeichen an Lars Köhler

Erschienen am 08.10.2013

Für Reiter, die im höheren Leistungssegment reiten, ist das "Goldenen Reitabzeichen" ein erstrebenswertes Ziel. Diese wird im Gegensatz zu Bronze und Silber, für die eigens dazu bestimmte Prüfungen vorgesehen sind, nur aufgrund von Erfolgen im Turniersport verliehen. Springreiter müssen dazu mindestens zehn Siege in Klasse S vorweisen, darunter mindestens ein Sieg in einer Zwei-Sterne-Prüfung und zehn weitere S-Platzierungen an 2. bis 3. Stelle. Der Sieg in der Zwei-Sterne-Prüfung kann durch eine Platzierung an 2. bis 5. Stelle in einer Drei-Sterne-Prüfung ersetzt werden.

Gerührt hörte Lars Köhler in Gadebusch die Laudatio zur Verleihung des Goldenen Reitabzeichens. Foto: Jutta Wego

Eine hohe Hürde also, um diese höchste Leistungsauszeichnung im Springreiterleben zu erklimmen. Diese Hürde hat nun ein Springreiter von der Insel Rügen überwunden. Der 23-jährige Lars Köhler aus Sagard erhielt die hohe Auszeichnung im Rahmen des Gadebuscher Hallenturniers am 5. Oktober in einer bewegenden Zeremonie aus der Hand des Präsidenten des Pferdesportverbandes, Dr. Burkhard Dittmann.

Nachdem Hallensprecher Christian Schacht die Laudatio hielt und anschließend, für den Reiter völlig überraschend, sein früheres inzwischen 17-jähriges Pony Phine mit seiner aktuellen Reiterin Eleonor Reemtsma in die Halle kam, hielt es den jungen Mann nicht mehr und erließ seinen Emotionen freien Lauf. Auf einer Ehrenrunde herzte er das Pony, das 1996 bei Familie Pisch in Alt Reddevitz gezogen wurde. Alte Erinnerungen aus dem Jahre 2001, als Lars Köhler elf Jahre alt war, wurden wach.

Neben der Rappstute Phine, die auf dem Köhler-Hof 2002 mit Pamir ox das Pony Pamira LK brachte, mit der Flora Reemtsma (Groß Walmstorf) erfolgreich am Europameisterschaften der Pony-Vielseitigkeitsreiter teilnahm, ritt Lars Köhler zeitgleich auch schon die Mecklenburger Stute Koboldsonne (v. Kobold I), die sein Vater und aktueller Zuchtverbandspräsident Dr. Manfred Köhler gezogen hat.

 

 

 

 

Die Emotionen gingen hoch, als Eleonor Reemtsma ihre 17-jährige Ponystute Phine in die Halle brachte, mit der Lars Köhler seine ersten Erfolge feierte und nochmal auf ihr Platz nehmen durfte. Fotos: Jutta Wego

 

 

 

 

 

In Poseritz gab es am 8. Juni 2001 die erste LPO-Platzierung für Lars Köhler und Koboldsonne. Zuvor war der studierte Landwirt, der 2012 sein Studium in Neubrandenburg erfolgreich beendet hat, schon in verschiedensten Wettbewerben erfolgreich unterwegs. Mit Pony Phine gab es im Juli 2002 die erste gemeinsame LPO-Platzierung und das gleich ein Sieg im Stechen eines A-Springens in Dersekow. Mit den Dersekower Reitern, insbesondere mit Torsten und Christoph Lanske, verband ihn und seine Familie seit dem eine enge Freundschaft, die auch zum gegenseitigen Austausch von Pferden im Sport führte.

2003, Lars war jetzt 13 Jahre alt, gab es mit der Schimmelstute Koboldsonne die erste L-Platzierung in Rambin. Die Erfolge häuften sich und bereits zu Pfingsten 2004 holte sich das Paar Köhler und Koboldsonne in Elmenhorst die erste M-Platzierung. Bis in das Jahr 2005 war auch Pony Phine immer noch seine Sportpartnerin und in Sukow gewannen die Beiden die Bronzemedaille bei der Landesmeisterschaft der Pony-Springreiter.

Inzwischen hatte Lars Köhler mit Sinfonie ein weiteres Großpferd, die ihm viele M-Erfolge bescherte. Lord Ranzow, Monet und Luke waren kurzzeitig weitere Erfolgspferde. Den ersten S-Erfolg gab es jedoch Ende 2006, Lars war nun 16 Jahre alt, in Groß Viegeln mit Koboldsonne. S-Erfolge in Serie gab es 2009 mit dem belgisch gezogenen Syrio.

Bereits 2007 wechselte der springgewaltig Woody, der mit Wolkenstein II eigentlich einen Dressurvererber zum Vater hat, von Torsten Lanske in den Stall der Familie Köhler nach Sagard und der Rheinländer Polido kam 2010 hinzu. Mit diesen beiden Pferden sollte Lars in der Folgezeit seine größten Erfolge feiern und ihnen verdankt er nun das Goldene Reitabzeichen.

Es sollte aber noch bis Februar 2011 dauern, dass Lars beim Schweriner Hallenturnier mit Woody sein erstes S-Springen gewann. Dann aber ging es Schlag auf Schlag. Forst (Polido), Hagen (2 x Woody), Blowatz (Woody), Gadebusch (Polido), Mühlengeez (Woody), Plöwen (Woody), Redefin (Woody) und schließlich Drzonkow in Polen, wo er mit Woody im April diesen Jahres das verlangte Zwei-Sterne-Springen gewann, waren die weiteren Stationen seiner S-Siege. Außerdem wurde der Rüganer im März diesen Jahres Hallen-Landesmeister. Insgesamt ging Lars Köhler in seinem noch jungen Reiterleben 440 Mal als Platzierter mit auf die Ehrenrunden, 102 Mal führte er sie als Sieger an.

"Ich habe das Glück, eine Familie hinter mich zu wissen, die mir den Sport auf hohem Niveau ermöglicht und ich bin durch sie und gute Freunde an talentierte Pferde gekommen", blickt Lars Köhler dankbar zurück, der nach seinem Studium nun in den großen Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern eingestiegen ist.  (FW)

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