Bundeschampionate: Zwei Mecklenburger im Finale
Erschienen am 07.09.2013
Warendorf - Nach vier Tagen Bundeschampionate gilt es aus MV-Sicht eine erste Bilanz zu ziehen. Nur je sieben Mecklenburger und Mecklenburger Ponys gingen an den Start. Unter den sieben Ponys waren fünf die in Reitponyprüfungen starteten. Das beste Ergebnis lieferte auf einem 10. Rang mit Wertnote 7,5 der vierjährige Wallach Dr. Dolittle (v. Top Dubidu), den André Wiek in Arkona gezogen hat, kurz vor den Bundeschampionaten verkauft wurde und von seiner neuen Besitzerin Danica Duen (Bad Oeynhausen) vorgestellt.
Große Aufmerksamkeit zieht in Warendorf der sechsjährige Holsteiner Cumpel (v. Canto / Acord II) auf sich, der mit der Schwedin Helene Emond (Großenwiehe) die Finalqualifikation der Vielseitigkeitspferde mit Wertnote 9,2 gewann. Foto: Ute Goedecke
Brillante Runden mit Wertnoten von 8,5 und 8,4 lieferte die fünfjährige Mecklenburger Stute Cabana in den Springpferdeprüfungen. Die Carrico / Lord Kemm-Stute aus der Zucht von Klaus Narajek (Parchow-Ausbau) wurde von Christian Kukuk (Riesenbeck), wo auch Vater Carrico steht, auf Anhieb ins Finale geritten. Beim Turnier in Dersekow siegte Christoph Lanske noch in einer L-Prüfung auf der Stute aus dem Besitz von Kai Gehrken (Lasbek), dem auch der Catoki-Sohn Carrico gehört.
Zweites Mecklenburger Pferd im Finale der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde ist die Champion De Cord-Stute Charlize, die Wolfgang Kuhrt in Siedenbrünzow bei Demmin gezogen hat und sich im Besitz von Nina Huss in Sachsen befindet. Mit Wertnote 8,4 hat Andreas Brandt das Vielseitigkeitspferd ebenfalls direkt für das Finale qualifiziert. In Jubel bricht er dennoch nicht aus, weil ein weiteres potenzielles Finalpferd von ihm bei den fünfjährigen Pferden, der Hannoveraner Conner K, wegen eines angeschwollenen Beines nicht im Kleinen Finale starten konnte und weil der Holsteiner Canus Lupus, der sich im Besitz des Gestütes Ganschow befindet, nicht so bewertet wurde wie er sich präsentierte.
Darüber haben MV-Reiter weitere sieben Pferde mit Zuchtpapieren anderer Verbände für die Finals qualifiziert. Bei den fünfjährigen Springpferden sind das Heiko Schmidt (Neu Benthen) mit dem Cellestial-Sohn Cornet, der sich in beiden Qualifikationen mit Wertnoten von 8,3 und 8,6 platzierte. Ferner Jörg Möller (Garlitz) mit dem Chap-Sohn Canaris KT, der ebenfalls mit Schleifen aus beiden Qualifikationen kam (8,0/8,2). Überraschend auch noch Kati Lekander (Friedrichshof) mit dem Hengst Consider (v. Converter), der in den beiden Qualifikationen sehr "hengstig" war, in der zweiten gar ohne Bewertung blieb und im Kleinen Finale sein wahres Potenzial zu erkennen gab (WN 8,4/Vierter).
Bei den sechsjährigen Springpferden gelang es bisher nur Thomas Kleis den Diamant De Semilly-Sohn Dylon direkt für das Finale am Sonntag zu qualifizieren. Das kleine Finale, bei dem sich die besten Fünf noch qualifizieren, steht zwar noch aus. Nach den Vorleistungen scheint es jedoch eher unwahrscheinlich, dass noch ein Pferd mit einem MV-Reiter auf den "letzten Zug" aufspringt. Mit Cello (v. Cellestial) unter Richard Robinson und Celpik (v. Cellestial) unter Silvio Gleitsmann sind auch noch zwei Mecklenburger im Kleinen Finale dabei.
Bei den siebenjährigen Pferden, die erstmals in Warendorf dabei sind und im "Warendorfer Youngster-Cup" an den Start gehen, hat sich mit der Schimmelstute Chin Chilla, die nach Zuchteinsatz erst sechsjährig in den Sport kam, die Vollschwester des Hengstes Chap mit Denise Svensson für das Finale qualifiziert. In der 2. Qualifikation, einem Zwei-Phasen-Springen der Klasse S, sahen alle MV-Reiter gut aus, erreichten die zweiten Phase und sowohl Ebba Johansson als auch Philipp Makowei konnten sich mit Kleiner Lord und Calato’s Charles platzieren. Es gibt ein interessantes weiteres siebenjähriges Pferd mit Bezug zu Mecklenburg. Felix Hassmann (Lienen) reitet den Cypriano-Sohn Condor, der sich im gemeinsamen Besitz von Ira Denkhaus (Plaaz) und dem Belgier Johan Dejager befindet. Als Zweiter in der 2. Qualifikation ist auch er ein ernstzunehmender Anwärter auf den Sieg im Finale.
Bei den sechsjährigen Dressurpferden ist Christian Flamm (Groß Nemerow) mit dem Hannoveraner Stedinger-Sohn Santiago wie 2012 wieder im Finale vertreten. In der Qualifikation wurde er mit Wertnote 7,8 in der 2. Abteilung Sechster. Ronald Lüders (Kempke Hof) bleibt die Finalteilnahme mit Luigi (Hannoveraner v. Light and Easy) dagegen leider verwehrt (Qu./7,5; kl.Finale 7,7).
Für das Finale hat sich auch Lotta Schröder (Dersekow) mit dem sechsjährigen Dorian Gray (v. Der Harlekin B) bei den Vielseitigkeitsponys qualifiziert. Das Dressurergebnis (6,4) hat das Geländeergebnis aus der Qualifikation (7,8) allerdings wieder etwas dezimiert. Es stehen aber noch zwei Teilprüfungen im Final aus. Insgesamt holten Pferde und Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern in Warendorf in den ersten vier von sechs Turniertagen 25 Platzierungsschleifen. (FW)