Elmenhorst: Marcel Dethloff gewann den Flachschirmfernseher
Erschienen am 21.05.2013
Das Turnier mit Herz zwischen Stralsund und Grimmen
Elmenhorst - Das 50. Elmenhorster Pfingstturnier wurde wieder zu einem besonderen Erlebnis. Das "Turnier mit Herz" hat etwas das es besonders liebenswert macht, weil der familiäre Charakter im Vordergrund steht. Auch der Wettergott hatte ein Einsehen und entlud die Regenwolken an anderen Stellen im Land. Es gibt traditionell zwei besondere Höhepunkte. Das ist neben dem Hauptspringen der Klasse M am Pfingstsonntag der Vorabend mit dem Flutlichtspringen.
Marcel Dethloff gewann in Elmenhorst beim 50. Pfingstturnier das M-Springen auf der Mecklenburger Exmiras-Stute Enya. Foto: Jutta Wego
Vor diesem Springen nimmt der Verein alljährlich die Gelegenheit sich bei Personen öffentlich zu bedanken, die sich um den Pferdesport im Ort und in Sonderheit um das Turnier verdient gemacht haben. Unter der markanten und beim Publikum beliebten Moderation von Manfred Brüsch, der zugleich als Turnierrichter fungierte, galt der besondere Dank in diesem Jahr dem Nestor des Elmenhorster Pferdesport, Horst Becker. Ihm zur Ehre hat Familie Holtfreter aus Hohendorf bei Stralsund eigens ihre Landauer Kutsche flott gemacht und kam mit Horst Becker, der ebenso gerührt war wie sein Fahrgast Walter Scholz (seit 22 Jahren unentbehrlicher Mitstreiter bei den Elmenhorster Pfingsturnieren), im Flutlicht auf den Platz gefahren. Nach einem Sektempfang, den Manfred Brüsch mit zauberhaften Hostessen organisiert hat, würdigte Franz Wego als Vorsitzender der Landeskommission für Pferdeleistungsprüfungen die beiden Akteure auf der Kutsche und sprach den Dank des Präsidiums für die lange Tradition der Turniere in Elmenhorst aus.
Sehr erfolgreich in Elmenhorst war Hartmut Ross (Passin) der auf Spatzi ein L-Springen gewann und im M-Springen Zweiter wurde. Foto: Jutta Wego
Danach ging es beim Flutlichtspringen, das der 57-jährige Walter Roos aus Wöpkendorf gegen zehn Konkurrenten im Stechen auf Ravenna gewann, hart zur Sache. Nach Katzenow an Isabelle Koch auf Travolter ging der 2. Platz. Gastgeber Elmenhorst war durch Silvia Becker vertreten, die auf der nimmermüden bereits 18-jährigen Piment-Stute Pira Vierte wurde. Eine Lasershow zu Mitternacht beendete die Feierlichkeiten zum Turnierjubiläum.
Am nächsten Tag stand das M-Springen als sportlicher Höhepunkt im Focus. Neun Paare hatten mit fehlerfreien Ritten das Stechen erreicht. Der Sieg ging nach Miltzow an Marcel Dethloff. "Miesch" wie er von Freunden genannt wird, ließ die neunjährige Exmiras-Stute Enya flott galoppieren, fand immer die richtige Absprungdistanz und kam mit 34,36 Sekunden fehlerfrei ins Ziel. Zuvor gelang ihm bereits auf Lancius ein fehlerfreier Ritt (3. Platz). Als vorletzter Starter konnte ihm noch Hartmut Ross (Passin) gefährlich werden, der zuvor auf Spatzi schon die 2. Abteilung des L-Springen gewonnen hatte. Die elfjährige Stute machte ihre Aufgabe erneut sehr gut, blieb wiederum fehlerfrei, kam mit 35,06 Sekunden aber nicht ganz an die Zeit von Dethloff heran und wurde Zweite. Den schnellsten Ritt im Stechen lieferte allerding Lisa Rohde aus Steinhagen mit Lantano. Eigentlich trifft er nie eine Stange, aber diesmal brachte ihn die Reiterin an einen Sprung so unpassend heran, dass der Lancado-Wallach keine Chance hatte. Mit vier Fehlern wurde das Paar Vierter.
Die 17-jährige Anja Maibaum präsentierte gute Pferde und ihr Talent beim Sieg in einem L-Springen auf Carisma. Foto: Jutta Wego
Gute Pferde präsentierte die erst 17-jährige Anja Meibaum aus Hoppenrade, die für Malchow reitet. Auf Carisma gewann sie die 1. Abteilung des L-Springens am Sonntag und wurde auf Carcoso auch Fünfte. Hinter dem Sieger Hartmut Ross in der 2. Abteilung wurde Silvio Wascher (Redefin) auf Paloma K Zweiter. Am Samstag hatte er auf der Vollschwester zum international erfolgreichsten Mecklenburg Principal schon das Punktespringen Klasse L gewonnen. Am Sonntag im M-Springen nach vier Fehlern eigentlich Fünfter, musste er regelgerecht aus der Wertung genommen werden, weil er unentschuldigt nicht zur Siegerehrung erschien. Im Zwei-Phasen-Springen Klasse A führte Andreas Koch (Zingst) die Ehrenrunde auf Graphity an.
Rasant, schnell und erfolgreich war Sylvia Becker mit der 18-jährigen Mecklenburger Stute Pira für den Gastgeber unterwegs. Foto: Jutta Wego
Elmenhorst war auch Station einer Wertungsprüfung für den VR-Spring- und Dressurcup. Das Springen gewann Hans-Joachim Tews aus Marlow auf Mephisto vor Sylvia Becker auf Pira und Mirko Behling (Arkona) auf Galileo. In der Dressur ging die Kreiswertung an Jana Lubs (Zingst), die in der offenen Prüfung auf Wicky mit Wertnote 7,5 aber "nur" Zweite wurde. Gewonnen wurde die Prüfung mit Wertnote 7,8 von Katrin Schlönvogt (Wusterhusen) auf Patricia.
Die Platzierten in der offenen Prüfung zum VR-Dressur-Cup: v.l. Katrin Schlönvogt, Jana Lubs, Annika Schwebs, Hanka Pätzold, Susanne Jarling, Ginette Kasch. Foto: Jutta Wego
Auch in der L-Dressur L2 musste Jana Lubs auf Wicky mit dem 2. Platz Vorlieb nehmen. Diese Prüfung wurde von Nicole Schöpke (Reez) mit Wertnote 7,6 auf Devinder gewonnen, die in der L-Dressur L4 Vierte wurde. Kathleen Peters (Trent) auf Don deja vue (7,4), Berit Schaepe (Altkalen) auf Dontardo (7,2) und Katrin Schlönvogt (Wusterhusen) auf Patricia (6,8) lautete die Reihenfolge der drei Erstplatzierten.
Es gab eine Eignungsprüfung die Susanne Nehls (Laage) auf San Salvador mit 7,8 gewann, bevor sie am Abend als Hostess beim Sektempfang agierte. Andre Wiek (Arkona) ritt Quintess auf den 2. Platz (7,6). In der Dressurpferdeprüfung führte Annika Schwebs (Rostocker Heide) die Ehrenrunde auf Lütte Deern an (7,2). (FW)
Die Teilnehmer am Führzügelwettbewerb nehmen Aufstellung zur Siegerehrung.
Foto: Jutta Wego
Sie sind die Personen, die dafür sorgen, dass die Tradition der Pfingstturniere in Elmenhorst erhalten bleibt. Horst Becker (l.) hat sie vor 50 Jahren ins Leben gerufen, Walter Scholz kümmert sich seit 22 Jahren um die Sponsoren und Mäzene. Foto: Jutta Wego
