Crivitz: 21. Herbstmeeting der Reiter
Erschienen am 17.09.2012
Hauke Luther siegt nach spannendem Stechen in Crivitz

Mit einem rasanten fehlerfreien Ritt im Stechen auf der Stute Cosima gewann der 47-jährige Hauke Luther aus Altenhagen bei Demmin (Sohn des einstigen Derbysiegers von Hamburg, Peter Luther) den Großen Preis von Crivitz. Foto: Jutta Wego
Crivitz - Die Erfolgsstory der Crivitzer Reitturniere wurde am Wochenende mit der 21. Auflage fortgeschrieben. Bei strahlendem spätsommerlichen Wetter wurde der Große Preis vor beeindruckender Zuschauerkulisse durchgeführt. Die sportlichen Bedingungen konnten besser nicht sein und der Spitzenboden trug wesentlich dazu bei, dass die Pferde sehr gut sprangen.
So erreichten 14 Reiter-Pferd-Paare das Stechen des Ein-Sterne-Springens der schweren Klasse von denen sechs auch in der zweiten Runde strafpunktfrei blieben. Nachdem der vielfache Crivitzer Sieger Heiko Schmidt (Neu Benthen) mit dem gekörten Hengst Chap die erste Bestmarke mit fehlerfreien 46,48 Sekunden setzte, toppte sein Bereiter Paul Wiktor das Ergebnis wenig später und führte die Konkurrenz auf der Schimmelstute La Fleure mit 45,46 Sekunden

Die Schönbergerin Michaela Jörke gewann in Crivitz auf Giowina das Zwei-Sterne M-Springen. Foto: Wego
an. Doch dann katapultierte der Poeler André Platz mit dem Chacco-Blue Wallach Cosmic Blue wie ein Blitz über den Stechparcours und setzte mit 42,36 Sekunden eine Marke, die kaum zu unterbieten war. Dass es noch schneller gehen konnte bewies anschließend der vorletzte Starter Hauke Luther, der eine Reitanlage in Altenhagen bei Demmin betreibt. Der 47-jährige Berufsreiter saß im Sattel der erst siebenjährigen Stute Cosima, mit der er in diesem Jahr bereits mehrere Große Priese gewonnen hat. Luther vertraute seiner Casado-Tochter und ritt von der Startlinie weg voll auf Angriff. Unglaubliche 40,30 Sekunden zeigte die elektronische Uhr nach Durchreiten der Ziellinie und das Publikum feierte den Sieger. "Cosima ist ein

Siegerin des S-Springens für Amazonen wurde Ramona Schilloks mit der Ladinor-Stute Laura. Foto: Wego
tolles Pferd und trotz ihrer sieben Jahre schon sehr routiniert", sagte Hauke Luther, der zugleich die Veranstaltung lobte. "Ich bin das erste Mal hier und ganz begeistert was hier abgeht. Tolles Publikum, guter Boden und ein sehr engagiertes Organisationsteam - toll".
Im Amazonenspringender Klasse S feierte Ramona Schilloks am Samstag einen Sieg mit dem einzigen fehlerfreien Ritt auf der Ladinor-Tochter Laura. Im Großen Preis konnte die Erfolgsreiterin, die am Freitag bereits die Reitpferdeprüfung auf dem Ganschower Hengst Do It (v. Dramatiker) gewonnen hatte, nicht an den Start gehen, weil sie an den Schaubildern des Gestütes Ganschow teilnehmen musste, die diese bei

Steffen Kalugin holte sich in Crivitz einen A-Sieg auf Cookie. Foto: Wego
der MeLa präsentierten. Der 2. und 3. Platz im Amazonen ging mit je vier Fehlern an Juliane Weihs (Grevesmühlen) auf Atlantis und Wiebke Klatz (Malchow) auf Colina.
Dritthöchste Prüfung des Turniers war ein Zwei-Sterne-Springen der Klasse M, das die 24-jährige Michaela Jörke (Schönberg) mit dem einzigen fehlerfreien Ritt im Stechen auf Giowina für sich entschied. Lars Köhler aus Sagard/Rügen wurde mit vier Fehlern auf Polido Zweiter. In drei weiteren M-Springen gingen die Siege an Steffen Schott (Gross Walmstorf) auf Horstfeldes Anastasia vor Nico Kruse Gadebusch) auf Eira. Michael Nagel (Gadebusch) gewann eines der M-Springen auf Dyleen vor Heiko Schmidt auf Sirtaki und

Erfolgreich vor heimischer Kulisse war auch Vereinsvorsitzender Wilfried Holl auf Queen de La. Foto: Wego
Hauke Luther auf Chaio. Im M-Zeitspringen führte Hartmut Ross (Passin) die Ehrenrunde auf Spatzi an und ließ Bernd Mohr (Pinneberg) auf Quiwi Dream hinter sich.
Das "Mammutturnier" mit 34 Wettkampfstunden enthielt einen starken Mittelbau mit zahlreichen Prüfungen für die Reiter der unteren und mittleren Leistungsklassen, das es so andernorts kaum gibt. Der anwesende Crivitzer Bürgermeister Ulrich Güssmann lobte die Veranstalter in einem Grußwort, überreichte Vereinsvorsitzenden Wilfried Holl einen Scheck und lobte einen Pokal auf seinen Namen für die jüngsten Reiter aus, die am Sonntag noch bis 19 Uhr ihren Sieger

Lars Köhler war erstmals in Crivitz am Start und wurde auf Polido Zweiter im Zwei-Sterne M-Springen. Foto: Wego
ermittelten. Diesen Pokal holte sich Lisa Both aus Blowatz mit der Stute Loretta.
Der überragende Reiter am 1. Tag in den Prüfungen für junge Pferde war Andreas Theurer, der aus Hamburg kommend nun als Bereiter in der Reitanlage Schmidt in Neu Benthen arbeitet. Mit der Tageshöchstnote von 8,7 gewann er die Springpferdeprüfung Klasse M auf Stanley F und vorher auf dem gekörten Hengst Montelini von der Station Schmidt eine L-Prüfung mit Wertnote (WN) 8,4. Einen weiteren Sieg für den Stall Schmidt erritt Paul Wiktor auf der Stute Chin Cilla (WN 8,5), einer Vollschwester zum Hengst Chap. Zweimal führte Kati Lekader (Friedrichshof b. Altentreptow) die Ehrenrunden in den

Zu den jüngsten Teilnehmerinnen gehörte Lilli Plath, die sich auf Little Gone eine Schleife holte. Foto: Wego
Springpferdeprüfungen mit Lucentino (8,2) und Consider (8,5) an. Auch der Stall Wulschner (Groß Viegeln) war in Crivitz vertreten. Ein 2. Platz hinter Sieger Piotr Sawicki auf Concertina (WN 8,3) aus Polen, der derzeit im Stall Wulschner reitet, ging an Astrid Wulschner auf Cliffhanger (8,2).
In Crivitz wurden auch die ersten Kreismeister des Großkreises Ludwigslust-Parchim im Springreiten ermittelt. Unter feierlicher musikalischer Umrahmung durch die Jagdhornbläsergruppe aus Bahlenhüschen wurde die Ehrung durch Reiterbundvorsitzende Helga Karp vorgenommen. Die Titel gingen in der höchsten Leistungsklasse 1-3 an Sandro Junghanns (Schloss Wendorf); Leistungsklasse 4: Anne Pölkow (Sülstorfer Soers); Leistungsklasse 5: Maria Drenseck (Vorbeck) und in der Leistungsklasse 6 an Rica-Marlene Scholz (Pinnow); Leistungsklasse 6 REI/Sen: Gordon Wendrock. (Franz Wego)