Groß Stieten im Turnierfieber

Erschienen am 22.04.2024

Bei Steve Gibki und seinem Team steigt der Adrenalinspiegel. Sie bereiten in Groß Stieten ein Springturnier vor. „Wir hoffen vor allem auf schönes Frühlingswetter“, so die Crew. Vertraut man den Meteorologen, dann könnte das kommende ein schönes Wochenende werden. Verdient haben sie es allemal, vor allem, weil sie ein Turnier wieder zum Leben erwecken das vor 1990 zu den größten im Norden zählte, nach der Umstrukturierung der gesamten Wirtschaft aber in einen Dornröschenschlaf fiel.

Pferde in und aus Groß Stieten galten einst über Landesgrenzen hinweg etwas. Übriggeblieben ist davon ein Name und der heißt CHACCO-BLUE. Der berühmte Hengst, dessen Nachkommen lange Zeit Starterlisten der ganzen Welt füllten, hat seinen genetischen Ursprung im VEG Groß Stieten.

Christoph Maack aus Kirch-Mummendorf ist mit Claus der Titelverteidiger im Großen Preis. © Jutta Wego

Christoph Maack aus Kirch-Mummendorf ist mit Claus der Titelverteidiger im Großen Preis. © Jutta Wego

Umso schöner, dass das Team um Steve Gibki den Ort Groß Stieten mit Reitturnieren der gehobenen Klasse wieder mehr ins Rampenlicht rückt. Am kommenden Freitag ist es soweit. Am Morgen rollen Pferdetransporter zum Turnierplatz, der in zurückliegenden Jahren als Fußballplatz genutzt wurde. Bis Sonntag werden 17 Prüfungen und Wettbewerbe bis zur schweren Klasse ausgetragen.

Los geht es um 10 Uhr mit vier Prüfungen für junge 4- bis 7-jährige Springpferde. Diese sind besonders aus züchterischer Sicht interessant. Werden dabei doch die Talente der Zukunft präsentiert. Auch der erwähnte Chacco-Blue, den der Groß Stietener Karl-Heinz Köpp gezüchtet hat, fing einst unter André Plath (Poel) als Seriensieger in diesen Prüfungen an. Um 16 Uhr gibt es das erste Springen „gegen die Uhr“ wie es im Fachjargon heißt.

Am Samstag beginnt das Programm mit insgesamt sechs Prüfungen um 9 Uhr. Los geht es mit zwei Springen für Reiter der unteren Leistungsklassen. Das erste davon als Stilspringen ausgeschrieben, um das „stilistisch gute Reiten“ abzuprüfen. Einem Punktespringen der leichten Klasse ab 11:45 Uhr folgt um 13:45 Uhr ein Reiterwettbewerb für Turniereinsteiger. Ab 14:30 Uhr wird es anspruchsvoller. Das erste mittelschwere Springen steht an, dem sich um 16:30 Uhr das Championat von Groß Stieten anschließt, ein Zwei-Sterne-Springen Klasse M, als Zwei-Phasen-Springen ausgeschrieben. Im vorigen Jahr hat kein geringerer als der Olympiakaderreiter André Thieme das Springen gewonnen.

Am Finaltag ertönt das Startsignal für den ersten Teilnehmer in einem Springen für Turniereinsteiger um 9:30 Uhr. Einem L-Springen ab 10:30 Uhr folgt um 11:30 Uhr erneut ein Punktespringen, diesmal in der Klasse M. Der Nachmittag ist mit zwei Hochkarätern gespickt. Um 13 Uhr beginnt ein Springen der schweren Klasse, das den Reitern bis 25 Jahren vorbehalten ist. Diese Altersklasse steht zunehmend im Focus. Nicht zuletzt wegen der Bedeutung ist sogar auf Bitte der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) beim Internationalen Turnier Ende Mai in Hohen Wieschendorf eine nationale Tour für U25 Reiter in das Programm aufgenommen worden.

In der Umbaupause zum Großen Preis bekommen die jüngsten Reiter beim Führzügelwettbewerb ihren Auftritt. Der Große Preis, ein schweres Springen mit Stechen, markiert den Höhepunkt der drei Turniertage. Beginn ist um 15 Uhr zur besten Nachmittagszeit. Hier wird Christoph Maack aus Kirch-Mummendorf versuchen seinen Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Am letzten Wochenende gab er bereits seine Visitenkarte in der Lüneburger Heide mit zwei Siegen ab.

Wir würden uns über zahlreiche Besucher freuen, für Essen und Trinken ist ausreichend gesorgt. Und sollte das Wetter widererwarten doch nicht optimal sein, dann schützt das große Festzelt“, sagt Turnierleiter Steve Gibki. (fw)

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